AGFW: Fernwärme zu 30 Prozent klimaneutral

Der Fernwärme-Spitzenverband AGFW hat seinen Hauptbericht für das Jahr 2021 veröffentlicht.Foto: Photoagriculture / stock.adobe.com
AGFW Hauptbericht 2021 enthält auch Daten zu den Längen der Wärmenetze in Deutschland nach Bundesländern.
Der Branchenverband AGFW hat die Fernwärme-Statistiken für das Jahr 2021 veröffentlicht. Demnach enthält die Fernwärme einen klimaneutralen Anteil von 30 Prozent, während der übrige Wärmesektor auf durchschnittlich 13 Prozent klimaneutrale Wärmeerzeugung kommt.

Mit dem Hauptbericht für das Jahr 2021 veröffentlicht der AGFW die wichtigsten Fernwärme-Statistiken zu leitungsgebundener Wärme- und Kälteversorgung sowie Kraft-Wärme-Kopplung. Der AGFW-Hauptbericht wurde in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung (Fraunhofer IFAM) erarbeitet. Grundlage des seit 1971 jährlich erscheinenden Berichts sind die AGFW-Mitgliederbefragung und Daten der statistischen Landesämter, die zum ersten Mal in die Erhebung einfließen.

Die für den Bericht erhobenen Daten dienen als Basis für aktuelle Aussagen zur Fernwärme-Branche und für die weitere Gestaltung der Wärmewende. „Heute werden 14 Prozent der deutschen Haushalte mit Fernwärme beliefert. Diese Zahl muss nach den Vorstellungen der Politik in den kommenden Jahren weiter steigen. Nach den Plänen der Bundesregierung soll der Wärmemarkt der Zukunft von zwei Technologien geprägt sein: klimaneutraler Fernwärme und Wärmepumpen“, sagt AGFW-Präsident Hansjörg Roll. „Der Hauptbericht liefert die Daten-Basis für die fortschreitende Transformation des Fernwärme-Sektors hin zur Klimaneutralität.“

Karen Janßen vom Fraunhofer IFAM betont, dass die Fernwärme bereits heute mit einem Anteil von 30 Prozent klimaneutraler Wärmeerzeugung besser aufgestellt sei als der übrige Wärmesektor, der durchschnittlich auf 13 Prozent klimaneutrale Wärmeerzeugung käme.

AGFW Hauptbericht 2021 mit Daten zu Wärmequellen, Wärmespeichern und Vor- und Rücklauftemperaturen

Neben Daten zur klimaneutralen Erzeugung enthält der Bericht Informationen wie zu den Längen der Wärmenetze in Deutschland nach Bundesländern, zu Wärmequellen, Kapazitäten von Wärmespeichern oder zu Vor- und Rücklauftemperaturen. „Unsere Branche befindet sich auf einem guten Weg, auch wenn es teils starke regionale Unterschiede gibt. Doch mit einer Gesamtlänge von statistisch mehr als 31.000 Kilometern Fernwärme-Netz in Deutschland, also zweieinhalbmal das deutsche Autobahnnetz, haben wir eine gute Grundlage für einen weiteren engagierten Netzausbau“, sagt AGFW-Geschäftsführer Werner Lutsch.

Nach den Klimazielen der deutschen Bundesregierung soll Deutschland bis 2045 klimaneutral sein. Damit dies gelingt, muss neben der Energiewende im Stromsektor auch der Wärmesektor weg von fossilen Energieträgern und hin zu erneuerbaren Energien. Da das System Fernwärme flexibel im Einsatz von Erzeugungstechnologien ist, will man insbesondere im urbanen Raum das Netz verstärkt ausbauen. Damit der Transformationsprozess in der klimaneutralen Wärmeerzeugung gelingt, muss man laut AGFW verstärkt Technologien wie Geothermie, Abwärmenutzung, Großwärmepumpen, Solarthermie sowie Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen mit Wasserstoff als Brennstoff aus- und aufbauen.

2.2.2023 | Quelle: AGFW | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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