RWTH Aachen eröffnet Forschungszentrum für Batterie- und Leistungselektronik

Gruppenfoto mit acht Menschen auf neuer Treppe - Einweihung am neuen Forschungszentrum für Batterie- und LeistungselektronikFoto: BLB NRW
Gruppenfoto zur Einweihung. Von links: Gabriele Willems (BLB NRW) Prof. Ulrich Rüdiger (RWTH Aachen), Prof. Martin Winter (Helmholtz-Institut Münster), Ina Brandes (Kulturministerin NRW), Ute Willems (BLB NRW) Prof. Dirk Uwe Sauer (Carl), Dr. Stefan Jung (BMBF), Prof. Rik W. De Doncker (Carl)
Die Zuverlässigkeit und Langlebigkeit von Batterien und Leistungselektronik soll im Fokus des neuen Forschungszentrums an der RWTH Aachen stehen.

Das Forschungszentrum für Batterie- und Leistungselektronik mit dem Namen „Center for Ageing, Reliability and Lifetime Prediction of Electrochemical and Power Elektronic Systems“, kurz CARL, haben die RWTH Aachen und das Land Nordrhein-Westfalen Anfang Februar gemeinsam eröffnet. Das neue Gebäude steht auf dem Campus Melaten, wo auch das Sustainable Energies Cluster angesiedelt ist. „Beim Center for Ageing, Reliability and Lifetime Prediction of Electrochemical and Power Electronic Systems handelt sich um eine interdisziplinäre Forschungseinrichtung, an der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von zehn Kernprofessuren und rund 20 weiteren Lehrstühlen und Instituten der RWTH und des Forschungszentrums Jülich wegweisende Forschung betreiben können“, erklärt RWTH-Rektor Professor Ulrich Rüdiger.

Ausstattung für die Batterie-Forschung vom Material bis zum System

Auf den 5.000 Quadratmetern Nutzfläche des Carl befinden sich Werkstätten und Speziallabore, Prüfräume für Stresstests mit luftgefederten Fundamenten, Mikroskopie-Räume, Klimakammern sowie einen Rein- und einen Trockenraum. „Im Carl haben wir die einmalige Möglichkeit für Batterien und Leistungselektronik das Betriebsverhalten ganzheitlich vom Fahrzeug bis auf die Kristallebene der Materialien zu untersuchen und zu charakterisieren. Damit können neue Materialien und Produkte schneller entwickelt und eingesetzt werden, was wir zur Umsetzung von Energie- und Verkehrswende zum Schutz des Klimas mehr als je zuvor brauchen“, sagt Professor Dirk Uwe Sauer, Sprecher des neuen Forschungszentrums.

Mit der Forschungsförderung soll auch die Wettbewerbsfähigkeit gestärkt werden. Insbesondere der Aufbau einer starken Batterie-Produktion in Europa ist ein gemeinsames Ziel von Deutschland und der EU. Eine Studie des Fraunhofer ISI rechnet damit, dass die Batterie-Fertigung in Europa massiv wachsen wird.

Langlebige Leistungselektronik ist Schlüsselkomponente für Energiewende

Professor Rik W. De Doncker unterstreicht die Bedeutung der Leistungselektronik als Schlüsselkomponente für die Energiewende. „Neue Wide Bandgap Leistungshalbleiter ermöglichen eine viel höhere Leistungsdichte. Carl ermöglicht es uns, die Alterungseffekte dieser neuen Bauteile zu verstehen, damit wir zuverlässigere Wandler für die nächste Generation von CO2-neutralen Energiesystemen entwickeln können.“ Das neue Forschungszentrum soll sich mit dem kompletten Spektrum der Leistungselektronik befassen. Dazu gehören Komponenteninteraktion auf Systemebene, die Umrichter-Regelung, das Schaltungslayout die Auslegung magnetischer Bauteile sowie die Aufbau- und Verbindungstechnik von Halbleitern.

Auf dem Dach der Laborcontainer ist zudem eine Photovoltaik-Anlagen installiert, die jährlich 100.000 kWh Solarstrom erzeugen soll. Die Finanzierung des neuen Gebäudes stammt vom Kultur- und Wissenschaftsministerium des Landes sowie vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.

8.2.2023 | Quelle: RWTH Aachen | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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