Kommunales Solarförderprogramm: Essen verdreifacht Fördermittel

Zu sehen ist ein Mann, der ein Balkonkraftwerk installiert, dafür gibt nun Geld im Solarförderprogramm der Stadt Essen.Foto: Astrid Gast / stock.adobe.com
Essen fördert nun auch Balkonkraftwerke.
Die Stadt Essen fördert mit einem kommunalen Solarförderprogramm Photovoltaik und Solarthermie. Jetzt hat der Stadtrat die Fördermittel verdreifacht und Balkonkraftwerke in das Programm aufgenommen.

Der Landesverband Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW) begrüßt die Entscheidung des Stadtrates von Essen, für dieses Jahr die Gelder für das kommunale Solarförderprogramm auf 2,4 Millionen Euro zu verdreifachen. „Das ist ein richtiges Signal“, sagt LEE NRW-Vorsitzender Reiner Priggen. „Für die notwendige landesweite Solaroffensive brauchen wir jedes Dach.“ Die Städte und Gemeinden in NRW leisteten mit solchen Förderprogrammen nicht nur einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, sondern auch zur Energieversorgungssicherheit.

In NRW soll die Solarleistung bis Ende dieser Dekade mehr als verdreifacht werden – auf dann 24.000 MW. „Um wirklich am besten auf jedes Dach eine Solaranlage zu installieren, sehen wir die Kommunen und auch ihre Stadtwerke gefordert, Bürgerinnen und Bürgern sowie Betrieben mit Rat und Tat, aber auch mit finanzieller Unterstützung zur Seite zu stehen“, sagt Christian Mildenberger, der LEE NRW-Geschäftsführer. Es sei deshalb eine erfreuliche Entwicklung, dass immer mehr Kommunen wie Köln, Münster oder Düsseldorf Zuschüsse für Solarstrom– und Solarthermie-Anlagen, aber auch Batteriespeicher finanzierten.

Essen nimmt Stecker-Solargeräte in Solarförderprogramm auf

Solche Förderprogramme wirken. In Essen beispielsweise konnten im vergangenen Jahr allein 723 Anträge mit zusammen 6,6 MW Leistung bewilligt werden. Dieser große Zuspruch hat die Stadt Essen zu einer Neuauflage des solaren Förderprogramms motiviert. Was ganz im Sinne von Yannick Lubisch, umweltpolitischer Sprecher in der CDU-Ratsfraktion Essens und Mitinitiator des solaren Förderprogramms, ist: „Ich freue mich, dass auf Initiative der schwarz-grünen Ratsmehrheit die Stadt Essen die Mittel für unsere Solar-Offensive im Vergleich zum Vorjahr verdreifacht, inklusive der Unterstützung des Landes. Die große Resonanz hat uns zu diesem Schritt motiviert. In 2023 fördern wir in Essen neuerdings auch Stecker-Solargeräte, etwa für die Installation auf dem Balkon, im bedeutenden Umfang. Damit gestalten wir die Energiewende ein ganzes Stück sozial gerechter. Unsere Solar-Offensive wird zu einem Markenkern der kommunalen Energiepolitik in Essen.“

Nicht nur in Essen, sondern beispielsweise in Bonn oder in der Städteregion Aachen haben die Initiatoren mit der Förderung von Balkonmodulen einen zusätzlichen Schwerpunkt gesetzt. „Das ist wichtig, damit die Energiewende wirklich bei vielen Bürgerinnen und Bürgern in den Städten ankommt“, sagt LEE NRW-Geschäftsführer Mildenberger. Dass erste Kommunen auch die Planungskosten für solare Freiflächenanlagen mitfinanzierten, sei ein „ermutigender Schritt“. Denn: „Das hilft eine Lücke zu schließen. Gerade bei den solaren Freiflächenanlagen hinkt Nordrhein-Westfalen bislang weit hinter anderen Bundesländern hinterher.“

Für ihn sind kommunale Solarförderprogramme wie in Essen auch weiterhin unverzichtbar: „Die Solarpflicht für privaten Neubauten kommt nach den Plänen der Landesregierung erst 2025. In der Zwischenzeit darf die unverzichtbare Solar-Offensive aber nicht an Tempo verlieren.“

15.2.2023 | Quelle: LEE NRW | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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