EU fördert Demoanlage für grünen Stahl in Hamburg

Drahtrollen übereinander gestapelt auf einem Industriegelände vor einer Windenergieanlage.Foto: Oliver Ristau
Stahlerzeuger ArcelorMital will hier im Hamburger Hafen bei der Stahlproduktion Wasserstoff statt Erdgas einsetzen.
Die EU hat die Förderung einer geplanten Demoanlage für grünen Stahl bei ArcelorMittal in Hamburg durchgewunken. Der Stahlkonzern will dort in der Produktion Erdgas durch Wasserstoff ersetzen.

Die Europäische Kommission hat Fördermittel für die Produktion von grünem Stahl bei ArcelorMittal in Hamburg genehmigt. Wie das Unternehmen mitteilte, geht es dabei um die Herstellung von nahezu emissionsfreiem Stahl mit grünem Wasserstoff. Die Gesamtfördersumme, die von der Bundesrepublik Deutschland kommt, beträgt 55 Millionen Euro. Die Bundesregierung hatte bereits angekündigt, das Projekt fördern zu wollen.

Der CEO von ArcelorMittal Germany, Reiner Blaschek, begrüßte die Genehmigung durch die Kommission. „Die Dekarbonisierung der Stahlproduktion ist einer der wichtigsten Eckpfeiler zur Erreichung der Klimaziele in Europa. Die Genehmigung der Europäischen Kommission gibt uns die Möglichkeit, die nächsten Schritte in Deutschland zu planen, die wir nun sorgfältig prüfen werden. Dies ist eine wesentliche Voraussetzung, um den Einsatz von 100% Wasserstoff zu demonstrieren.“

Die Förderzusage bezieht sich auf den Bau einer Demonstrationsanlage, mit der in Hamburg Stahl mit Wasserstoff und nicht wie bisher mit Erdgas produziert werden soll. In dieser Direktreduktionsanlage wird direkt reduziertes Eisen – so genannter Eisenschwamm – als Vorprodukt für die anschließende Stahlproduktion erzeugt. Die Umstellung der gesamten Produktion am Standort soll in Zukunft 700.000 Tonnen CO2 pro Jahr eingesparen. „Die neuen Technologien ermöglichen es uns, fossile Energieträger durch erneuerbare Energien zu ersetzen“, erklärt Dr. Uwe Braun, CEO von ArcelorMittal Hamburg. Um die Produktion auf eine klimaneutrale Stahlerzeugung umzustellen, sei der Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur nun ebenso notwendig wie der Ausbau der regenerativen Energieerzeugung zu wettbewerbsfähigen Preisen.

ArcelorMittal hatte angekündigt, für Testzwecke zunächst nicht zwingend grünen Wasserstoff einsetzen zu wollen. Mittelfristig ist aber der Bau eines eigenen Elektrolyseurs mit 50 MW geplant, um aus Windstrom Wasserstoff zu produzieren. Außerdem will der Stahlerzeuger grünen Wasserstoff über den Hamburger Hafen importieren.

23.2.2023 | Quelle: ArcelorMittal | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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