Badenova sucht Standorte für Tiefe Geothermie am Oberrheingraben

Ein weißer Truck mit dicken Reifen und einer Rüttelplatte unter dem Mittelstück- Erkundung möglicher Geothermie-Standorte am OberrheingrabenFoto: Badenova
Erkundungsfahrzeug für die 3-D-Seismik. Die badenovaWärmeplus zeigte den Truck bei der Infoveranstaltung vor Beginn der Messungen.
Der Energiekonzern Badenova will bis 2035 eine Terawattstunde grüne Wärme jährlich liefern. Sie soll aus Biomasse, industrieller Abwärme, Wärmepumpen und Tiefer Geothermie stammen.

Ein Baustein ist dafür das Projekt Erdwärme-Breisgau, für das Badenova einen geologischer Expertenrat zusammengestellt hat. Dieser soll nun zusammen mit der badenovaWärmeplus bis Herbst 2023 geeignete Standorte für die Tiefe Geothermie finden.

Der Oberrheingraben gilt wegen seiner Geologie als eine eine der Top-Regionen für Tiefe Geothermie in Deutschland. Die Badenova hat das Vorhaben bereits an die Öffentlichkeit getragen. In mehreren Kommunen gab es Anzeigen- und Informationskampagnen. Zudem habe man einen „Bürgerschaftsrat“ gegründet, der ein positives Votum abgegeben habe. In den Potenzialgebieten haben bereits Untergrundmessungen mit 3D-Seismik stattgefunden.

„Dieses Projekt zeigte von Beginn an sehr deutlich, dass die Region das Potenzial für eine Wärmewende aus eigener Kraft hat“, sagt Klaus Preiser, technischer Geschäftsführer der badenovaWärmeplus.

„Die gewonnenen Daten werden aktuell ausführlich bewertet und interpretiert“, sagt Projektleiter Simon Laub. Dabei sollen die konsultierten Fachleute der Geologie und Geophysik helfen. Sie kommen unter anderem von der TU Darmstadt, der Universität Basel und dem Fraunhofer IEG.

Projektleiter Simon Laub sagt: „Diese Experten verfügen über ein sehr spezifisches und auf die Region bezogenes Fachwissen zu Aspekten wie Tektonik, geologischem Reservoir oder der Zusammensetzung des Untergrundes. Mit ihrer Hilfe konnten wir den Mehrwert der Datenauswertungen noch einmal immens steigern und viele zusätzliche interessante Schlüsse und Erkenntnisse ziehen“.

Wegen der Datenmenge und der zusätzlichen Erkenntnisse brauche badenovaWärmemplus noch Zeit, um das Bohrziel auf einen oder mehrere Standorte einzugrenzen. „Noch weisen die Daten mehrere interessante Zielgebiete aus, diese können aber nur im größeren Zusammenhang mit dem gesamten Potentialgebiet bewertet werden“, sagt Laub. Im Sommer soll der Expertenrat noch einmal tagen. Im Herbst will sich das Unternehmen dann auf Standorte und Bohrziele festlegen.

Die meisten Standorte für Tiefe Geothermie Projekte liegen in Deutschland bisher im Süddeutschen Molassebecken rund um München. Doch immer mehr Regionen setzen auf die grundlastfähige Wärme aus der Tiefe, in Nürnberg zum Beispiel die N-Energie. Neue Großwärmepumpen machen die Tiefe Geothermie auch im Norden interessant. Flaschenhälse sind die hohen Investitionen vor der ersten Bohrung, langwierige Genehmigungen sowie der Mangel an Fachleuten und Material. Weitere Nachrichten auf dem Solarserver zu Geothermie gibt es hier.

03.03.2023 | Quelle: Badenova | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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