EE-Projekte: Wertschöpfung und Beteiligung steigern Akzeptanz

Ein Kind mit einer Weltkugel neben Windkraftanlagen, als Symbol für Bürgerbeteiligung, Bürgerenergie, Windenergie, Energiewende.Foto: jerome berquez / stock.adobe.com
Menschen einzubinden, erhöht die Akzeptanz der Energiewende.
Lokale Wertschöpfung und Beteiligung steigern die Akzeptanz von Erneuerbaren Energien. Aktuelle Forschungsergebnisse weisen erstmals komplexe Wirkungspfade nach.

In allgemeinen Umfragen stoßen Erneuerbare Energien immer wieder auf hohe Zustimmung. Doch bei der konkreten Umsetzung finden sich oft Bürgerinitiativen zusammen, die vor allem gegen Windenergie-Projekte vorgehen. Proteste und Klagen bremsen dann den Ausbau erneuerbarer Energien. Doch wie gelingt es, die Belange der Bevölkerung bei der Errichtung Erneuerbarer-Energie-Anlagen zu berücksichtigen und zugleich eine faire regionalwirtschaftliche Beteiligung sicherzustellen? Zwei Jahre lang sammelten Forschende Daten in sechs Kommunen, um die Effekte von lokaler Wertschöpfung und finanzieller Beteiligung auf die Akzeptanz von EE-Projekten sichtbar zu machen.

Eine stärkere finanzielle Beteiligung von Bürger:innen und mehr lokale Wertschöpfung gelten als Schlüssel für höhere Akzeptanz. Doch solche komplexen Zusammenhänge sind schwer messbar. Das Forschungsprojekts „Regionale Wertschöpfung, Beteiligung und Akzeptanz in der Energiewende“ (ReWA) sollte die Effekte sichtbar machen. Beteiligt waren daran die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE), das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) und das Institut für ZukunftsEnergie- und Stoffstromsysteme (Izes).

Mehr Beteiligung lokaler Akteure sorgt für mehr Wertschöpfung in der Kommune

Die Fallbeispiele würden verdeutlichen, dass umso mehr Wertschöpfung in der Standortkommune bleibe, je größer die Beteiligung lokaler Akteur:innen an den jeweiligen Wertschöpfungsschritten sei, befanden die Forschenden.

Ein niedrigschwelliger Zugang zu finanziellen Beteiligungsangeboten schaffe zudem eine Grundlage für weitere Aktivitäten. In den Kommunen habe sich eine deutliche Bereitschaft der Bevölkerung gezeigt, sich auch an zukünftigen EE-Anlagen finanziell zu beteiligen. Wer einmal in ein EE-Projekt investiert habe, sei deutlich eher geneigt, das wieder zu tun.

Zwischen der generierten Wertschöpfung in den untersuchten Kommunen und der allgemeinen Akzeptanz vor Ort stellten die Forschenden „komplexe Wirkungspfade“ fest. Das Angebot für die finanzielle Beteiligung müsse fair sein – und bei den Menschen auch bekannt gemacht werden. Die Vorteile der Beteiligung und der lokalen Wertschöpfung müssten „differenziert, transparent und erfahrbar“ vermittelt werden.

Das Projekt ReWA habe bestätigt, dass die regionale Wertschöpfung und finanzielle Beteiligungsmöglichkeiten für die lokale Akzeptanz von Erneuerbaren Energieprojekten eine große Bedeutung hätten. Je nach lokalen Rahmenbedingungen stünden dafür verschiedene Instrumente zur Verfügung, die bestenfalls kombiniert werden sollten.

30.3.2023 | Quelle: AEE | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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