Wuppertal: Mieterstrom für Klimaschutzsiedlung

Im Bild die App, mit der die Mieter den Mieterstrom in der Wuppertaler Klimaschutzsiedlung im Überblick behalten.Foto: Naturstrom
Die App verschafft Mieterstromkunden einen Überblick über die Energieerzeugung und den eigenen Verbrauch und gibt zusätzlich noch Stromspartipps.
Im nordrheinwestfälischen Wuppertal hat der Öko-Energieversorger Naturstrom ein Mieterstromkonzept für Mehrfamilienhäuser entwickelt und in Zusammenarbeit mit der I.D.G.-Genossenschaft umgesetzt.

Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern der Wuppertaler Klimaschutzsiedlung Alte Dorfstraße produzieren künftig vor Ort Mieterstrom. Diesen sollen die Haushalte mithilfe der von Naturstrom entwickelten Mieterstrom-App besonders effizient nutzen können. Der Gebäudekomplex im Wuppertaler Stadtbezirk Sonnborn umfasst drei Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 68 barrierefreien Wohneinheiten, zwei Gäste-Apartments und Gemeinschaftsräumen. Wegen der nachhaltigen Bau- und Planungsweise zeichnete die Energieagentur NRW das Projekt bereits 2021 als Klimaschutzsiedlung aus.

Mieterstrom-Tarif für Bewohner:innen der Klimaschutzsiedlung

Herzstück der Stromversorgung sind die von Naturstrom realisierten und betriebenen Photovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 147 Kilowatt. Diese erzeugen im Jahr etwa 110.000 Kilowattstunden, was bilanziell etwa der Hälfte des in den Wohngebäuden verbrauchten Stroms entspricht. Über den Mieterstromtarif „direktstrom Alte Dorfstraße“ können die Bewohner:innen exklusiv den Mix aus lokalem Sonnenstrom und Ökostrom aus dem Netz beziehen, wodurch sie auch beim sonstigen Stromverbrauch effektiv Treibhausgase verhindern.

„Unsere kostenfreie App ermöglicht es den Mieter:innen darüber hinaus, die vor Ort produzierte Energie so effizient wie möglich zu nutzen: Die App verschafft einen Überblick über die Energieerzeugung und den eigenen Verbrauch und gibt zusätzlich noch Stromspartipps“, sagt Sarah Debor, Leiterin des Geschäftsfelds Urbanes Wohnen und Gewerbe bei Naturstrom

Passivhausstandard macht Heizung überflüssig

Durch das Mieterstromkonzept, die moderne Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und vor allem die gute Dämmung erreichen die Häuser den Passivhausstandard KfW40plus – sodass eine Heizungsanlage überflüssig ist. Eine Solarthermie-Anlage rundet das emissionsfreie Energiekonzept ab und stellt 90 Prozent des Jahres-Energiebedarfs für Warmwasser bereit. Ein Pelletofen wird nur bei Bedarf zugeschaltet.

„Dass die Häuser nicht beheizt werden müssen und ein großer Teil des Stroms direkt vor Ort produziert und verbraucht wird, macht den Wohnkomplex energetisch unabhängiger und besonders ökologisch“, erklärt Josef Hennebrüder, Aufsichtsrat der I.D.G. Genossenschaft. „Mit den Gebäuden in der Alten Dorfstraße zeigen wir, wie Mehrfamilienhäuser der Zukunft aussehen könnten und wie Haushalte von Mieterstrom profitieren.“

Trotz ihrer zahleichenen Vorteile werden Mieterstrom-Projekte wie in Wuppertal noch durch unzeitgemäße Vorgaben ausgebremst. Naturstrom hofft daher auf zeitnahe Verbesserungen durch das Gesetz zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende und die Solarstrategie der Bundesregierung.

5.4.2023 | Quelle: Naturstrom | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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