Habeck stellt Windenergie-an-Land-Strategie vor

Robert Habeck Rede auf der Windenergy 22 HamburgFoto: Guido Bröer
Das Bundeswirtschafts- und Klimaschutzministerium will mit einer neuen Wind-an-Land-Strategie den Ausbau der Windenergie endlich voranbringen. Dafür hat Minister Robert Habeck gesetzliche Maßnahmen angekündigt.

Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Habeck hat eine breit angelegte Windenergie-an-Land-Strategie vorgestellt. Die Präsentation fand laut Mitteilung des Ministeriums im Rahmen eines zweiten Windkraftgipfels statt. Es gehe vor allem darum, mehr Flächen bereitzustellen, qualifizierte Fachkräfte gezielter zu gewinnen und den Transport von Windkraftanlagen zu beschleunigen.

„Windenergie an Land ist ein Schlüssel für unsere Energieversorgung“, so Habeck. „Deshalb hat die Beschleunigung seit Beginn dieser Legislaturperiode Priorität. Schon 2022 haben wir die wichtigsten Weichen gestellt. Erste Früchte dieser Arbeit können wir jetzt schon ernten: Bei Zubau und Genehmigungen gibt es positive Signale. So wurde 2022 30 Prozent netto mehr zugebaut als im Vorjahr. In diesem Jahr haben wir bereits die Zuschlagsmengen bei den in EEG-Ausschreibungen der jeweiligen zwei Vorjahre erreicht. Wir sehen also Dynamik. Darauf ruhen wir uns aber nicht aus.“

Allerdings sind die Zubauzahlen bei der Windenergie de facto gering, wie aus aktuellen Ausbauzahlen der Bundesnetzagentur hervorgeht.

„Um noch besser voranzukommen, haben wir in der Wind-an-Land-Strategie die vielen Stellschrauben, an denen wir noch drehen müssen, rausgearbeitet“, so Habeck weiter. „Es ist ein umfassendes Arbeitsprogramm. Da wir mehr als eine Vervierfachung des derzeitigen Zubaus brauchen, wollen wir auch die restlichen Hürden und Hemmnisse abbauen. Drei Dinge sind dabei erfolgsbestimmend: Wir setzen auf Windenergie als Spitzentechnologie mit höchstem Standard. Wir setzen auf beste Rahmenbedingungen für Investitionssicherheit der Unternehmen und deren wirtschaftlichen Erfolg. Und wir setzen auf den positiven Willen aller beteiligten Akteure, die Energiewende zum Erfolg zu führen und alle Hemmnisse zu überwinden.“

Im Fokus der Strategie stünden jetzt u.a. die schnelleren Genehmigungen für Windprojekte, kurzfristig Flächen zu mobilisieren und das Repowering zu beschleunigen. Außerdem gehe es darum, Geschäftsmodelle außerhalb des EEG zu flankieren und mehr Fachkräfte für den Windausbau zu gewinnen.“

Gesetzliche Grundlagen in diesem Jahr

Die Strategie des Ministeriums gliedert sich in zwölf Handlungsfelder:

  1. Ausbau mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) fördern
  2. Geschäftsmodelle außerhalb des EEG flankieren
  3. Bestandsanlagen erhalten und Repowering beschleunigen
  4. Kurzfristig mehr Flächen mobilisieren
  5. Genehmigungsverfahren vereinfachen und beschleunigen
  6. Flächensicherung erleichtern
  7. Gesellschaftlichen Rückhalt stärken
  8. Wertschöpfung und Produktionskapazitäten in Deutschland stärken
  9. Fachkräfte sichern
  10. Transporte von Windenergieanlagenteilen erleichtern
  11. Technologische Entwicklung voranbringen
  12. Stromnetzausbau und Windenergieausbau besser aufeinander ausrichten

Während einige Maßnahmen der Strategie bereits in der Umsetzung seien, will Habeck für andere dieses Jahr noch die gesetzlichen Grundlagen schaffen.

23.5.2023 | Quelle: BMWK | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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