Tankkollektor speichert Warmwasser auf dem Dach

Im eine Solarthermie-Anlage mit dem Tankkollektor von EDN auf dem Dach eines südländischen Hauses.Foto: EDN
Je nach Größe und solarer Einstrahlung kann der Radiasol bis zu 350 Liter Warmwasser am Tag erzeugen.
In südlichen Regionen sind Solaranlagen mit integriertem Wasserspeicher auf dem Dach weit verbreitet. Mit dem Tankkollektor Radiasol bietet der italienische Hersteller EDN auch in Deutschland diese Technologie an.

Der italienische Hersteller EDN s.r.l. vertreibt in Deutschland eine Solarthermie-Anlage in Form des Tankkollektors Radiasol. Ein Tankkollektor verbindet Wasserspeicher und Solarkollektor in einem Aufbau. Man kann ihn als Alternative zur klassischen Thermosiphon-Solaranlage nutzen, aber auch anstelle von konventionellen Solarkollektoren installieren.

Der Radiasol besteht aus parallelen Rohren aus emailliertem Stahl. Je nach Größe des Tankkollektors fassen diese 73 bis 145 Liter Wasser. Diese schwarzen Rohre sind zugleich der Solarabsorber. Abgedeckt ist der Tankkollektor mit einer Doppelverglasung. Die rückseitige Dämmung besteht aus Polyurethan. Das Gehäuse besteht aus einer Magnesium-Aluminium-Legierung. Im Inneren befindet sich auch ein elektrisches Heizelement, das je nach Größe der Solaranlage 25 bis 80 Watt Leistung benötigt. Dieses erhitzt die Luft im Inneren des Aufbaus. Das soll die Speicherung in der kalten Jahreszeit verbessern und Kondensatbildung auf der Glasabdeckung verhindern. Der Stromverbrauch für diese Funktion verursacht laut Hersteller Kosten von 8 bis 12 Euro pro Jahr. Installiert man die Solarthermie-Anlage in Klimazonen mit weniger als – 10 °C, sollte zusätzlich die außenliegenden Rohranschlüsse mit einen elektrischen Frostschutz versehen sein. Dafür bietet der Hersteller als Zubehör Heizkabel mit 5 Watt Leistung pro Meter Länge an.

Tankkollektor für offene und geschlossene Systeme geeignet

Man kann den Radiasol sowohl mit einem offenen als auch mit einem geschlossen Solarkreis betreiben. Beim offenen System strömt Trinkwasser durch den Tankkollektor. Scheint die Sonne nicht, kann die Betreiber:in einen Pelletskessel oder einen Gaskessel für die Nacherwärmung direkt anschließen. Für die Nacherwärmung mit einer Wärmepumpe benötigt das System einen Trinkwarmwasserspeicher. Auch die Heizungsunterstützung ist möglich. In diesem Fall strömt Heizungswasser aus dem Pufferspeicher durch den Tankkollektor. Bei allen offenen Installationen für die Trinkwarmwasserbereitung muss man ein Mischventil einbauen, das als Verbrühungsschutz dient.

Beim geschlossenen System sind Solarkreis und Trinkwasser wie bei typischen konventionellen Solarthermie-Anlagen getrennt. Auch hierbei ist ein Trinkwarmwasserspeicher notwendig, der in diesem Fall mit einem Solarwärmetauscher ausgestattet ist. Für größere Leistungen kann man mehrere Tankkollektoren parallel verschalten.

EDN sieht einen Vorteil seiner Lösung darin, dass sie keine Wärmeträgerflüssigkeit mit Glykolanteil für den Frostschutz benötigt. Optimal sind ein Neigungswinkel von 30 bis 40 Grad und eine Ausrichtung nach Süden. Dann kann zum Beispiel der Radiasol 150 mit 73 Liter Fassungsvermögen laut Solar Keymark Test am Standort Würzburg bei einem täglichen Warmwasserverbrauch von 50 Liter einen solaren Deckungsgrad von 69 Prozent erreichen.

24.5.2023 | Quelle: EDN | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

Im Bild das Titelbild vom Solarthermie-Jahrbuch SOLARE WÄRME 2023.

Diesen Beitrag hat das Redaktionsteam des Solarthermie-Jahrbuchs verfasst. Sie können das Solarthermie-Jahrbuch 2023 unter diesem Link bestellen.

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