Wald-Windpark Bad Berleburg: nachträgliche Einweihung mit Habeck und Neubaur

Drei Menschen (Habeck, Neubaur, Vogel) sitzen am Tisch in einem Zelt, im Hintergrund stehen zwei Menschen an der Zeltwand - Einweihung von Wald-WindparkFoto: LEE NRW
Sind alle für mehr Wald-Windparks in NRW: Robert Habeck, Mona Neubaur und Hans-Josef Vogel.
Eigentlich läuft der Windpark bei Bad Berleburg schon seit vorigem Jahr. Nun gab es eine nachträgliche Einweihungsfeier mit Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur und Hans-Josef Vogel, Vorsitzender des Landesverbandes Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW).

Im Windpark Arfeld bei Bad Berleburg (Kreis Siegen-Wittgenstein) stehen vier Anlagen vom Typ Vestas V-126 mit jeweils 3,6 MW auf sogenannten Kalamitätsflächen. Betreiber des Windparks ist die Wittgenstein New Energy-Gruppe, die laut LEE NRW zu den erfahrenen Entwicklern von Windparks auf Forstflächen in NRW zählt. Von den ersten Planungen bis zur Inbetriebnahme dauerte es knapp zehn Jahre. „Um Windenergie-Projekte in Deutschland umzusetzen, braucht man viel Mut und einen langen Atem“, bilanziert Karl Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg, der zusammen mit seinem Vater Ludwig-Ferdinand das Unternehmen gegründet hat.

Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, machte Hoffnung, dass es in Zukunft schneller gehen wird. „Wir haben zuletzt mit einer Reihe von bundesgesetzlichen Änderungen den Weg für eine Beschleunigung des Ausbaus freigeräumt. Jetzt arbeiten wir daran, dass Planungs- und Genehmigungsverfahren noch einfacher werden und sich die Realisierungsfristen für Windparks in Zukunft noch einmal deutlich reduzieren.“ Er bekundete seine Anerkennung für die Entschlossenheit und den Unternehmergeist. Zugleich sei der Eingriff in die Natur auf ein notwendiges Minimum reduziert worden. Habeck

Mona Neubaur, Nordrhein-Westfalens Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie, setzt auf die Öffnung von Forstflächen für die Windenergie. „Wir haben bereits Ende vergangenen Jahres mit einem Erlass zum noch gültigen Landesentwicklungsplan insbesondere schadhafte Waldflächen in bestimmten Regionen grundsätzlich für die Windenergie geöffnet“, sagt Neubaur. Nur mit möglichst vielen Flächen ließen sich die Klimaziele erreichen.

Wald-Windpark soll Geld für neue Bäume bringen

Der LEE-NRW-Vorsitzende Hans-Josef Vogel sagt: „Es ist heute ganz wichtig, dass unsere Mitgliedsunternehmen wie die Wittgenstein Gruppe die Windparks genau da errichten, wo Industrie- und Gewerbebetriebe preiswerten Strom aus Erneuerbaren Energien vehement nachfragen.“ Südwestfalen sei nicht nur eine „herausragende Naturregion“, sondern die drittstärkste Industrieregion Deutschland. Er sieht den Wald-Windpark als Vorbild und hofft auf weitere Projekte. Die von Borkenkäferplage und Stürmen geschädigten Wald- und Forstflächen für die Errichtung von Windenergieanlagen zu nutzen, biete auch den Waldbauern eine alternative Einnahmemöglichkeit – auch, um die Wiederaufforstung zu finanzieren. Von diesen Kalamitätsflächen gab es laut LEE NRW im September 2022 mehr als 135.000 Hektar in ganz Nordrhein-Westfalen.

Bundesweit zählte eine Studie der Fachagentur Windenergie an Land Ende 2022 rund 2.350 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 6.500 MW auf Forstflächen. In Nordrhein-Westfalen befanden sich davon 114 Anlagen mit einer Leistung von 322 MW. Anders ausgedrückt machen die Wald-Windparks etwa drei Prozent der Windenergieanlagen in NRW aus.

7.6.2023 | Quelle: LEE NRW | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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