LEAG will kohlenstofffreies Grundlast-Energiesystem schaffen

Im Bild Firmenvertreter von LEAG und EES bei der Vertragsunterzeichnung für die Nutzung der Eisen-Redox-Flow-Batterie.Foto: LEAG
LEAG plant die Entwicklung von 7 bis 14 GW erneuerbarer Energieerzeugung in Verbindung mit 2 bis 3 GWh Batterie-Speicherkapazität und 2 GW grüner Wasserstoffproduktion. In Kombination sollen diese Technologien ein kohlenstofffreies Grundlast-Energiesystem schaffen.

ESS Tech Inc., ein Hersteller von Langzeit-Energiespeichersystemen, und der Energieversorger LEAG haben eine erste Vereinbarung unterzeichnet, um die Eisen-Redox-Flow-Batterie-Technologie als Langzeit-Energiespeicher zu nutzen. Nach Finalisierung des Kooperationsvertrages – voraussichtlich im dritten Quartal 2023 – planen LEAG und ESS den Bau einer Eisen-Redox-Flow-Batterie am Kraftwerksstandort Boxberg. Die Inbetriebnahme des Speichers mit 50 MW Leistung und 500 MWh Speicherkapazität soll im Jahr 2027 erfolgen.

Dabei soll die Eisen-Redox-Flow-Batterie-Technologie ein standardisierter Baustein im Transformations-Plan der LEAG werden, welcher den Einsatz von 2 bis 3 GWh Batterie-Speicherkapazität an den LEAG-Kraftwerksstandorten vorsieht. Das Gesamtinvestment für das Projekt beträgt 200 Millionen Euro, wobei man Unterstützung durch zusätzliche Investoren und Interessensgruppen anstrebt.

ESS hat eine eisenbasierte LDES-Technologie entwickelt, die das Unternehmen derzeit in der Nähe von Portland in den USA hergestellt. ESS-Systeme hat man bereits in kommerziellen Microgrid-Systemen eingesetzt, und in den USA und Australien laufen Projekte im Versorgungsmaßstab.

Eisen-Redox-Flow-Batterie für die langfristige Speicherung von erneuerbarer Energie

Die LEAG ist ein Stromproduzent in Ostdeutschland, der das Ziel verfolgt, die Braunkohle-Energie-Region Lausitz in Deutschlands Grünes Powerhouse zu verwandeln. Dazu plant das Unternehmen die Entwicklung von 7 bis 14 GW erneuerbarer Energieerzeugung in Verbindung mit 2 bis 3 GWh Batterie-Speicherkapazität und 2 GW grüner Wasserstoffproduktion. In Kombination werden diese Technologien ein kohlenstofffreies Grundlast-Energiesystem schaffen. Wenn es voll einsatzfähig ist, will LEAG erstmals ein System für die langfristige Pufferung erneuerbarer Energien in industriellem Maßstab demonstrieren. Derner soll es perspektivisch nicht nur die Versorgungslücke im Bereich der Grundlast nach dem Kohleausstieg kompensieren, sondern auf Basis von Kurz- und Langzeitspeichern in Kombination mit Wasserstoff auch Erdgas als Energieträger ersetzen.

„Ein Schlüssel für die Transformation des Lausitzer Kohlereviers zu Deutschlands Grünem Powerhouse ist die Entwicklung kostengünstiger Langzeit-Energiespeicher. Wir sind stolz, die Eisen-Redox-Flow-Technologie in großem Maßstab demonstrieren können“, sagte Thorsten Kramer, CEO der LEAG. „Die Energy Resilience Leadership Group und Breakthrough Energy helfen dabei, einen idealen Rahmen zu schaffen, um eine möglichst schnelle Technologieentwicklung und -einführung voranzutreiben, damit die Emissionsziele so schnell wie möglich erreicht werden.“

Mit den LDES-Projekten werden LEAG und ESS Teil der Energy Resilience Leadership Group (ERLG). Dabei handelt es sich um eine Multi-Stakeholder-Initiative, die CEOs von Unternehmen, politische Entscheidungsträger, Finanzinstitute und Start-ups an der Schnittstelle technologischer  Machbarkeiten zusammenbringt. Die Gruppe wurde auf der Münchner Sicherheitskonferenz 2023 mit dem Ziel ins Leben gerufen, die Widerstandsfähigkeit Europas im Energiebereich durch die rasche Einführung neuer Klimatechnologien zu verbessern. Die ERLG schmiedet Partnerschaften zwischen Start-ups und Unternehmen, um innerhalb von 24 Monaten kommerziell tragfähige Projekte zu entwickeln. Das Projekt von LEAG und ESS ist eines der Projekte, zu deren Beschleunigung das ERLG-Netzwerk beiträgt.

16.6.2023 | Quelle: LEAG | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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