DB kauft Strom aus Offshore-Windpark He Dreiht

Hinweisschild "Unterwegs mit Ökostrom" am ICE der DBFoto: Guido Bröer
Im Schnitt hat die DB mittlerweile 65 Prozent Ökostrom in ihrem Mix. Nach und nach schließt sie weitere Lieferverträge.
Die Deutsche Bahn hat einen Stromliefervertrag mit EnBW abgeschlossen. Der Windstrom aus dem Projekt He Dreiht soll bilanziell für drei Tage Zugverkehr reichen.

Fünfzehn Jahre lang wird die Deutsche Bahn (DB) von EnBW anteilig Ökostrom aus dem Offshore-Windpark beziehen. Die Lieferung soll der Menge entsprechen, die aus 20 MW installierter Leistung erzeugt wird. Der gesamte Windpark hat eine Leistung von 960 MW. Er war eines der ersten Projekte, das ohne EEG-Förderung auskam, wie Solarserver 2017 berichtete. EnBW muss seine Investitionen von rund 1,4 Milliarden Euro also am Markt refinanzieren – zum Beispiel über Power-Purchase-Agreements (PPA).

Der Bau des Windparks soll 2024 beginnen, ab Ende 2025 soll er Strom liefern. Das Gebiet befindet sich etwa 90 Kilometer nordwestlich von Borkum und 110 Kilometer westlich von Helgoland. Geplant ist die Installation von 64 Vestas-Turbinen mit je 15 MW Nennleistung

Aktuell deckt die DB nach eigenen Angaben über 65 Prozent des DB-Bahnstroms mit Erneuerbaren Energien. Bis 2038 soll der DB-Bahnstrom (rund 10 TWh) zu 100 Prozent grün sein, die gesamte DB will 2040 klimaneutral werden.

DB schließt viele kleine Ökostrom-Verträge

Dafür baue die Konzerntochter DB Energie das Portfolio von Vertragskraftwerken und Lieferverträgen grundlegend um, heißt es in der Pressemitteilung der DB. Erneuerbare Energien sollen schrittweise die fossilen ersetzen. Dabei setze DB Energie auf ein durchmischtes Portfolio in Bezug auf Vertragslaufzeiten, Energieträger, Einspeiseregionen, Vertragspartner sowie die Preisgestaltung. Das soll für eine hohe Versorgungssicherheit im Bahnstromnetz sorgen.

Die DB Energie ist nach eigenen Angaben die fünftgrößte Energieversorgerin in Deutschland. Sie beliefert Eisenbahnverkehrsunternehmen sowie Kunden aus Industrie, Handel und Gewerbe. Zudem bewirtschaftet sie das 7.900 Kilometer lange 16,7-Hertz-Bahnstromnetz, geschlossene 50-Hertz-Verteilernetze sowie die Gleichstromversorgungsanlagen der S-Bahnen Berlin und Hamburg.

Seit April dieses Jahres fließt erstmals Strom aus einer Photovoltaik-Anlage direkt in das Bahnstromnetz, wie der Solarserver berichtete. Der Anteil ist mit 38 GWh allerdings überschaubar. Eine vergleichsweise große Menge Strom sicherte sich die DB kürzlich aus norwegischer Wasserkraft. Die 190 GWh, die dank der Nordlink-Leitung nach Deutschland fließen können, decken immerhin den Strombedarf einer Woche.

23.08.2023 | Quelle: DB | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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