Förderung für PV-Startups: Kupfer statt Silber und Secondhand

Im Bild eine Hand, die auf das Wort Förderung zeigt, als Symbol für die KfW-Solarförderung 442.Foto: Duncan Andison /stock.adobe.com
Die DBU fördert zwei PV-Startups
Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt fördert zwei heimische PV-Startups finanziell, damit diese ihr Geschäftsmodell kommerzialisieren können. PV2+ will Silber in Solarzellen durch Kupfer ersetzen. Better Sol bietet geprüfte ausrangierte Solarmodule an.

Mit einer Förderung unterstützt die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) die Geschäftsideen von zwei PV-Startups. Eines ersetzt Silber in den Solarzellen durch Kupfer. Das andere sorgt für den Einsatz von Secondhand-Modulen. „Für das Einhalten der Klimaschutzziele bei gleichzeitigem Sichern der Energieversorgung ist es entscheidend, dass wir auf den Ausbau der erneuerbaren Energien setzen“, sagt DBU-Generalsekretär Alexander Bonde. Wichtig sei dabei, mit den nötigen Rohstoffen verantwortungsbewusst umzugehen. „Es erfordert ein kluges Ressourcenmanagement, um die Umweltbelastung so gering wie möglich zu halten“, so Bonde.

PV2+ ersetzt Silber durch Kupfer

Das Startup PV2+, ein Spin-off des Fraunhofer ISE, kümmert sich um die Substitution von Silber in den Solarzellen durch Kupfer. Denn Silber ist teuer und der Bedarf der Branche hoch. Das Problem: „Das heute übliche Siebdruckverfahren zur Aufbringung von Silberkontakten funktioniert mit Kupfer nicht, da es in Kontakt mit Sauerstoff viel schneller oxidiert.“ Das sagt Mitgründerin Katharina Braig. So sei die elektrische Leitfähigkeit und damit die Funktion der Solarzelle nicht mehr gewährleistet. Um das zu verhindern, hat PV2+ ein spezielles Galvanik-Verfahren entwickelt. Dabei wird die Solarzelle in ein Kupfer-Elektrolyt-Bad getaucht und mithilfe von elektrochemischen Prozessen aufgetragen. Allerdings ist auch Kupfer nicht zwingend der Weisheit letzter Schluss wie ein Artikel der Solarthemen zu kritischen Rohstoffen der Photovoltaik zeigt. Denn der Kupferbedarf wird durch die Nachfrage vieler Energiewende-Technologien kräftig steigen. Wo die Primärrohstoffe herkommen sollen, ist dabei ungewiß.

Allerdings produzierten die Module laut Angaben des Startups zudem mehr Strom als herkömmliche PV-Anlagen. Der Grund: die Kupferleitungen seien schmaler und verschatteten weniger die Fläche der Solarzelle. Mithilfe der DBU-Förderung will das junge Unternehmen die Technologie nun in die Produktion bringen.

Secondhand-Module von Better Sol 

Um Ressourcen zu schonen, ist daneben auch eine möglichst lange Nutzung von PV-Anlagen essenziell. „Jedes zweite entsorgte Solarmodul funktioniert noch – das ist eine enorme Verschwendung“, sagt Luisa Schulze, Geschäftsführerin des Startups Better Sol aus Braunschweig. Grund dafür seien etwa Module in Solarparks, „die nur aus ökonomischen Gründen ausgemustert werden, obwohl sie oft noch über 80 Prozent Leistungsfähigkeit verfügen“. Gemeinsam mit Mitgründer Mirko Laube entwickelt Schulze einen Testprozess, der gebrauchte PV-Module auf elektrische Sicherheit prüft. Ein vom Startup entwickelter Algorithmus wertet die noch zu erwartende Rest-Lebensdauer und Leistung dann aus.

„Alle Module mit mindestens 80 Prozent Leistung verkaufen wir über unseren Online-Shop“, so Schulze. Dabei sollen die Secondhand-Module maximal die Hälfte im Vergleich zum Neukauf kosten. Mit der DBU-Förderung will das junge Unternehmen in Zukunft ein komplettes Angebot vom Aufbau und der Installation gebrauchter PV-Module bis zur Beratung anbieten.

10.11.2023 | Quelle: DBU | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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