Gemeinde Windach geht mit PV in Richtung 100 Prozent EE

Luftaufnahme einer PV-Freiflächenanlage am Rande einer Autobahn und umschlossen von Bäumen.Foto: Solaredge
Die PV-Freiflächenanlage im oberbayrischen Windach verfügt über eine Leistung von 6,6 Megawatt.
Mit einer 6,6 Megawatt starken Solarstromanlage ist die oberbayrische Gemeinde Windach gut unterwegs, um ihren Strombedarf vollständig mit erneuerbaren Energien zu decken. Die Gemeinde verweist zugleich auf die Einbeziehung der Interessen der Landwirte im Vorfeld der Installation.

Die Gemeinde Windach im oberbayerischen Landkreis Landsberg hat mit der PV (Photovoltaik) einen großen Schritt in Richtung ihres Ziels gemacht, 100 Prozent ihres Stroms aus erneuerbaren Energien zu erzeugen. Das teilte der Wechselrichterproduzent Solaredge im Rahmen eines Praxisbeispiels mit. Dabei geht es um die Installation einer 6,6 Megawatt Freiflächen-Solaranlage. In den ersten 9 Betriebsmonaten produzierte die Anlage 6,57 Gigawattstunden Strom – das entspricht dem jährlichen Energieverbrauch von 2.300 Haushalten in Windach.

Die Solaranlage mit 12.408 Modulen, die seit Februar 2023 in Betrieb ist, sei die jüngste in einer Reihe von Initiativen, die Windach nachhaltiger machen sollen. Die Gemeindewerke Windach, die für die Energieversorgung, Hoch- und Tiefbau in der Gemeinde zuständig sind, hatten bereits eine Reihe kleinerer Solaranlagen auf Dächern installiert.

Die Solaranlage befindet sich am Rande der Autobahn A 96 zwischen München und Memmingen. Dabei handelt es sich um eine vom Gesetzgeber bevorzugte Fläche. Denn PV-Freiflächenanlagen sind baurechtlich privilegiert, wenn sie längs von Autobahnen und mehrgleisigen Schienenwegen gebaut werden. Dies soll den deutschlandweiten Ausbau der Solarenergie beschleunigen.

Kompromisse mit Landwirten und Schäfern

Vor und während des Baus der Anlage haben die Gemeindewerke Windach lokale Interessengruppen einbezogen. Dies schloss die Einbindung lokaler Landwirte ein, die besorgt waren, dass das Projekt die verfügbare Fläche für die Beweidung von Nutztieren reduzieren würde. Die Gemeindewerke Windach gingen beispielsweise eine Partnerschaft mit örtlichen Schäfern ein, deren Schafe nun die Wiesen rund um die Anlage beweiden. Darüber schuf die Gemeinde um die Solaranlage herum Lebensräume für verschiedene Tierarten, um die Artenvielfalt zu fördern.

Doch nicht nur der ökologische Nutzen spricht für die Installation der PV-Anlage, auch wirtschaftliche Gründe sind spielt eine Rolle. Florian Zarbo, Geschäftsführer der Gemeindewerke, erklärt: „Lokale und dezentrale Energieerzeugung entlastet das Netz und schafft einen größeren Spielraum für Wärme- und Stromspeicherung.“

Bei der Technik entschieden Gemeindewerke Windach für die DC-optimierte Wechselrichtertechnologie von SolarEdge. Bei den Systemen von SolarEdge sind an jedem Paar von Solarmodulen Leistungsoptimierer angebracht. Das ermöglicht, dass jedes Paar unabhängig operiert. Kommt es bei einem Modul zu einer Verschmutzung oder Verschattung, führe dies deshalb nicht zu Effizienzverlusten. Dies sei ein wichtiger Vorteil im Vergleich zu traditionellen, nicht optimierten Systemen. Die Leistungsoptimierer böten zudem die Möglichkeit, die Leistung jedes Moduls individuell zu überwachen. Im Fall eines technischen Defekts gebe das System automatisch einen Alarm aus. Das ermöglicht eine schnelle, zielgerichtete und damit kostengünstige Wartung.

„Aufgrund der zwischenzeitlich stark gestiegenen Energiepreise amortisiert sich die Solaranlage noch schneller als von uns erwartet“, so Zarbo. „Der Zugang zu modernster Technologie hat dies erst möglich gemacht. Dadurch konnten wir die Energieerzeugung maximieren, die Wartungskosten eng kontrollieren und – dank mehrerer integrierter Sicherheitsfunktionen – das hohe Sicherheitsniveau gewährleisten, das für ein öffentliches Projekt wie dieses entscheidend ist. Vor 9 Monaten haben wir die Anlage vollständig in Betrieb genommen. Unsere Bilanz ist durchweg positiv.“

Quelle: Solaredge | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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