Solarthermie spart die meisten Treibhausgase ein

Im Bild eine Grafik die die Einsparung der Treibhausgase durch Solarthermie und Photovoltaik zeigt.Quelle: ClimatePartner Austria GmbH (2023)
Die Dachbegrünung (grüner Balken) spart mit 1,2 kg CO2 pro Quadratmeter und Jahr im Vergleich zur Solarenergie wenig CO2 ein. Dafür spielt sie für die Temperaturregulierung und Biodiversität in Städten eine wichtige Rolle.
Eine Analyse des österreichischen Verbandes IG Lebenszyklus Bau empfiehlt die Kombination aus Solarenergie und Dachbegrünung. Dabei spart die Solarthermie mehr Treibhausgase ein als die Photovoltaik.

Seit 2011 wird für jeden Wiener Bezirk das Potenzial für Dachbegrünungen ermittelt und im Gründachpotenzialkataster veröffentlicht. „Die Begrünung von Dächern ist nicht nur ein Weg, um jährlichen Hitzewellen im Sommer zu begegnen, sie erhöht auch die Biodiversität in der Stadt und speichert CO2 aus der Luft“, sagt Susanne Formanek, Geschäftsführerin von Grünstattgrau, der österreichischen Kompetenzstelle für Bauwerksbegrünung. Die Dächer bieten darüber hinaus auch die Möglichkeit zur Nutzung von Solarenergie in Form von Solarthermie oder Photovoltaik, um sich von fossilen Energien zu lösen und so Treibhausgase einzusparen.

Für die Kombination von Solartechnologie und Bauwerksbegrünung gibt es mittlerweile eine Vielzahl an Umsetzungsbeispielen, wie der im Jahr 2021 veröffentlichte Leitfaden der Stadt Wien zeigt. Eine Arbeitsgruppe der IG Lebenszyklus Bau hat untersucht, wie die verschiedenen Varianten der Dachflächennutzung hinsichtlich ihres Potenzials zur CO2-Emissionsreduktion einzuordnen und zu bewerten sind. „Wenn man ausschließlich CO2 betrachtet, zeigt sich, dass Solarwärmeanlagen den größten Einsparungseffekt haben, gefolgt von PV-Dächern“, sagt Klaus Reisinger, Vorstandsmitglied der IG Lebenszyklus und Geschäftsführer von ClimatePartner Austria. Dies sei in den unterschiedlichen Technologien begründet, der Energieertrag von Solarwärme liegt pro Fläche beim Dreifachen von Photovoltaik.

„Da wir in Gebäuden vor allem Wärme und erst in zweiter Linie Strom brauchen, ist es naheliegend auch bei der Bauwerksbegrünung auf die Kombination mit Solarwärmeanlagen zu achten“, sagt Roger Hackstock, Geschäftsführer von Austria Solar. Um gleich viel Solarwärme wie Solarstrom am Dach zu ernten, empfiehlt sich eine Aufteilung von einem Viertel der Dachfläche für Solarwärme und drei Viertel der Fläche für PV. Dies sollte man auch bei Dachwerksbegrünungen berücksichtigen. Alternativ bieten PVT-Module die Möglichkeit Strom und Wärme zu ernten und somit eine maximale CO2-Einsparung zu erreichen.

Das Positionspapier „Mehrwertorientierte Dachflächennutzung” der IG Lebenszyklus Bau ist unter diesem Link zu finden

Quelle: Austria Solar | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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