Langfrist-Betrachtung des DIW: persönliche Energiewende spart bis zu 104.000 Euro im Eigenheim

Luftaufnahme eines freistehenden Einfamilienhauses, auf dem gerade eine PV-Anlage montiert wird.Foto: Enpal
Wirtschaftlicher Idealfall für Solarstrom: freistehendes Einfamilienhaus ohne Dachgauben.
Im Auftrag von Enpal hat das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) die Wirtschaftlichkeit erneuerbarer Energien in einem idealtypischen Einfamilienhaus in einer Kurzexpertise betrachtet. Das Ergebnis: Nach 25 Jahren lohnt es sich deutlich.  

„Die Modellberechnungen zeigen, dass für alle Haushaltstypen der nachhaltige Lebensstil in der ‘neuen Welt’ finanziell profitabel ist”, heißt es in der Pressemitteilung von Enpal, in der von einer Studie die Rede ist. Ein Blick in das Originaldokument des DIW relativiert die Aussage. „Alle Haushaltstypen“ bezieht sich lediglich auf drei Varianten eines im Grunde sehr ähnlichen Einfamilienhauses. Vier Personen in einem Einfamilienhaus im Eigentum mit 150 Quadratmetern, einer fossilen Heizung und zwei Autos. Sie brauchen jährlich 4.500 kWh Strom und 22.200 kWh Nutzwärme. Sowohl die Autos als auch die Gasheizung sollen gerade ersetzt werden. Die Bewohnenden können sich nun zwischen der „alten Welt“ (neue Gasheizung, neue Verbrenner) und der „neuen Welt (Wärmepumpe, Elektroautos, Solaranlage mit Batterie) entscheiden. Die drei „Haushaltstypen“ unterscheiden sich lediglich in Bezug auf ihre Investitionsfreude. Die Fachleute des DIW analysierten in ihrer Kurzexpertise die Kosten im Eigenheim mit und ohne persönliche Energiewende für den energetischen Grundbedarf, Heizen und Mobilität über einen Zeitraum von 25 Jahren.

Die Kurzexpertise kommt zu dem Schluss, dass sich bei einem durchschnittlichem Investitionsverhalten im Durchschnitt am meisten Geld sparen lässt – und zwar 104.000 Euro im Laufe von 25 Jahren. Über den gesamten Zeitraum müssen die Mitglieder des Durschnittshaushaltes bei einem Umstieg auf erneuerbare Energien 377.000 bis 500.000 Euro ausgeben. Davon entfallen fast 70 Prozent auf Investitionskosten. Dem gegenüber stehen Kosten von 488.000 bis 597.000 Euro in der „alten Welt“, bei denen Investitionskosten rund 40 Prozent ausmachen. Auch die anderen beiden Haushaltstypen kommen mit einem Umstieg auf erneuerbare Energien besser weg als ohne diesen. Die Grundaussagen seien robust bei Inflationsraten von Null bis Vier Prozent und auch bei nur einem Auto im Haushalt.

Kredite und Zinsen kommen in der Betrachtung nicht vor, ebenso wie Mehrparteienhäuser. Die Kurzexpertise bestätigt somit im Wesentlichen Altbekanntes: Wer ein Haus und das nötige Vermögen hat und darauf bauen kann, dort die nächsten Jahrzehnte zu verbringen, kann mit Solarenergie viel Geld sparen.

Laut der Kurzexpertise werde in der Bevölkerung „häufig nicht wahrgenommen“, dass sich die Energiewende auch finanziell lohnen könne. Absatzzahlen und Umfragen, die sich auf das Einfamilienhaussegment beziehen, deuten allerdings darauf hin, dass sich dieses Problem in Grenzen hält. Eigenheime sind das Segment, in dem PV-Anlagen seit Jahren boomen. Im Jahr 2022 erklärten drei Viertel aller Hausbesitzenden, in eine PV-Anlage investieren zu wollen.

Zur Kurzexpertise geht es hier.

Quelle: Enpal | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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