E-Mobilität: besser Laden mit Sharing in Wohnquartieren

Ein Mann schließt ein E-Mobil an das Ladenetz an.Foto: ©SharedAC
SharedAC-Projektleiter Frank Schnellhardt
Ein wirtschaftlicher Ladebetrieb in größeren Wohnquartieren ist nur bei Sharing-Konzepten möglich. Das ist ein Ergebnis des Forschungsprojektes Shared AC.

In Wohnquartieren ist das Sharing von Ladestationen die beste Option. Das ist eines der Ergebnisse des Forschungsprojektes „Shared Area Charging“ (SharedAC). Es bündelt die Expertise der fünf Projektpartner Stadtwerke Erfurt, Fraunhofer-IOSB, Blockinfinity GmbH, JustOn GmbH und INNOMAN GmbH. Gemeinsam entwickeln und erproben sie ein Konzept für wirtschaftliche Ladeservices in Wohnquartieren mit Mehrgeschoßbauten. Das Projektziel ist ein innovatives Geschäftsmodell, das das „Laden zum Hausstromtarif“ wohnungsnah auch für Mieterinnen und Mieter möglich machen will. So lasse sich die Lücke für wohnungsnahe Ladetechnik für Elektroautos in Wohnquartieren schließen wird.

Ein Kernergebnis des Vorhabens ist nach Auskunft von Frank Schnellhardt, Konsortialführer des Projektes, „dass in Wohnquartieren der Wohnungswirtschaft nur Sharing-Konzepte auf Quartiersebene für einen wirtschaftlichen Ladeservice in Frage kommen.“ So teilen sich beispielsweise 20 E-Auto-Besitzer eine Ladepunktgruppe mit vier oder sechs Ladepunkten und parken immer nur dann auf den Stellplätzen, wenn auch Ladebedarf besteht. So ließen sich im Jahr 2023 an den mittlerweile 25 Pilotstandorten mit mehr als 100 Ladepunkten fast 3000 Ladevorgänge mit 50 MWh geladener Energie realisieren. 

Nutzung lokaler Energie wegen Regulatorik nicht möglich

Das Ziel des Projektes habe sich allerdings nicht umsetzen lassen. Dies war, Beschaffungsvorteile für den Stromeinkauf über die Nutzung lokal erzeugter Energie zu generieren sowie die Möglichkeit für den Netzbetreiber, bei Hochlastsituationen im Verteilnetz die Ladevorgänge kurzfristig zu steuern. Grund waren dafür die regulatorischen Rahmenbedingungen.

Dabei habe das Projekt gezeigt, dass bei einer optimierten Betriebsführung bzw. Steuerung der Ladevorgänge die Nutzung im Quartier erzeugter erneuerbarer Energie eine signifikante Entlastung des Verteilnetzes ermögliche. „Die Entlastungs-Effekte im Verteilnetz“, so der Teilprojektleiter Sebastian Flemming vom Fraunhofer Institut „beziehen sich dabei sowohl auf die Bezugsleistung der Ladestandorte als auch auf die Rückspeiseleistung“.

Das Thema „lokaler Verbrauch von lokal erzeugter erneuerbarer Energie“ wurde aber auch aus rechtlicher und aus wirtschaftlicher Sicht für alle Beteiligten in einer Analyse betrachtet. Dabei habe sich gezeigt, dass derzeit nur innerhalb von zusätzlichen privaten Arealnetzen wirtschaftliche Effekte für alle Akteure denkbar sind. Durch die doppelten Netzinfrastrukturen würde dies jedoch volkswirtschaftlich eine Fehlallokation darstellen.

Quelle: Innoman | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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