IEA: Investitionen in neue PV-Fabriken haben sich 2023 verdoppelt

Eine vollautomatisierte Fertigung von Solarmodulen.Foto: IM Imagery / stock.adobe.com
Die höchsten Investitionen in neue Solarmodulkapazitäten tätigt China.
Die Welt hat 2023 rund 200 Mrd. US-Dollar für neue Kapazitäten zur Produktion von fünf zentralen grünen Technologien ausgegeben. Die Internationale Energieagentur zeigt in einem neuen Report, welche Kostenvorteile China konkret hat und wie westliche Staaten wieder aufholen können.

Global betrachtet haben sich die Investitionen in die Kapazitäten von neuen PV-Fabriken und anderen strategisch wichtige grünen Technologien 2023 signifikant erhöht. Das schreibt die Internationale Energieagentur (IEA) in dem neuen Bericht Advancing Clean Technology Manufacturing. Die IEA-Analyse konstatiert für Photovoltaik, Windkraft, Batterien, Elektrolyseure und Wärmepumpen, dass sich die weltweiten Investitionen in deren Herstellung im Jahr 2023 auf 200 Millarden US-Dollar erhöht haben werden. Dies entspreche einem Anstieg von mehr als 70 % gegenüber 2022. Ferner stelle es rund 4 % des weltweiten BIP-Wachstums.

Die Ausgaben für die PV-Herstellung haben sich im letzten Jahr mehr als verdoppelt, während die Investitionen in die Batterieherstellung um rund 60 % gestiegen sind. Damit entsprechen die Produktionskapazitäten für PV-Module bereits heute dem Bedarf für 2030 auf der Grundlage des Netto-Null-Emissionsszenarios der IEA. Bei den Batteriezellen sind die Fertigungskapazitäten zu 90 % auf dem Weg zur Deckung des Netto-Nullbedarfs am Ende dieses Jahrzehnts.

Der Report zeigt aber auch, dass nur wenige Regionen die Herstellung dominieren. In China beispielsweise befinden sich derzeit mehr als 80 % der weltweiten Produktionskapazitäten für Solarmodule. Die geografische Konzentration bei der Herstellung von Batteriezellen könnte sich aber bis zum Ende dieses Jahrzehnts verringern. Wenn alle angekündigten Projekte realisiert würden, könnten Europa und die Vereinigten Staaten bis 2030 jeweils etwa 15 % der weltweit installierten Kapazität erreichen.

Produktion in Europa doppelt so teuer als in China

Neue Daten und Analysen, die auf Bewertungen von mehr als 750 Anlagen beruhen, zeigen, dass China weiterhin der kostengünstigste Produzent aller sauberen Energietechnologien ist. Der Bau von Anlagen zur Herstellung von Batterien, Wind- und Solarenergie ist in Indien in der Regel 20 bis 30 % teurer als in China und in den USA und Europa 70 bis 130 % teurer.

Der überwiegende Teil der Gesamtproduktionskosten für diese Technologien (70 % bis 98 %) seien die Betriebskosten, also die Aufwände für Energie, Arbeit und Roohstoffe. Das bedeute, dass die heute noch existierenden Produktionskostenunterschiede nicht unveränderlich seien und durch die Politik beeinflusst werden können.

Der Bericht, den die IEA auf Ersuchen der Staats- und Regierungschefs der G7-Staaten vorlegt, soll politischen Entscheidungsträgern eine Orientierungshilfe bieten bei der Ausarbeitung von Industriestrategien mit Schwerpunkt auf die Produktion sauberer Energien.

Quelle: IEA | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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