Naturstrom und Partner: neues Leben für Ü20 Windenergieanlagen

Ein Kran demontiert eine alte Windenergieanlage.Foto: Naturstrom
Demontage eines alten Windturms in Ostwestfalen: das Repowering soll die fünffache Leistung bringen.
Nach zehn Jahren Projektzeit kann ein alter Windpark in Ostwestfalen durch Repowering neuen Strom erzeugen. Statt 2,6 MW kommt er nun auf 13,5 MW.

Aus neun mach drei: mehrere Unternehmen ersetzen in Ostwestfalen alte Ü20 Windenergieanlagen durch neue. Das sind Windkraftanlagen, die nach 20 Jahren Vergütung aus dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) fallen. Es handelt sich bei den Partnern um Naturstrom sowie die ortsansässigen Koch Wind & Solar GmbH & Co. KG und ToGro Windenergie OHG. Standort ist das ostwestfälischen Lügde mit dem Windpark Niese-Köterberg. Gemeinsam errichten sie drei Windenergieanlagen mit insgesamt 13,5 Megawatt Leistung. Mit Beginn der Fundamentarbeiten startete kürzlich der Bau, wie die Naturstrom mitteilte.

Die Windpark-Erneuerung zeige beispielhaft die Entwicklung der Windenergietechnik. Hatten die neun Altanlagen, die zwischen 1994 und 1998 in Lügde-Niese bzw. am Köterberg installiert wurden, eine Gesamtleistung von 2,55 Megawatt (MW), bringen es die drei neuen Nordex-Windräder auf 13,5 MW. Möglich macht das auch die Steigerung der Nabenhöhe: Statt bei 40 bis 60 Metern befinden sich die Maschinenhäuser der Neuanlagen in 125 und 164 Metern Höhe. Das schlägt sich unmittelbar im erwarteten Ertrag nieder. Etwa 38 Mio. Kilowattstunden, was gut zehnmal mehr ist als bisher, sollen die Windräder nach der Inbetriebnahme jährlich erzeugen.

Projektzeit: zehn Jahre

Die Initiative für ein gemeinschaftliches Repowering gründete sich bereits vor zehn Jahren. Dabei machte es die Politik dem Projekt nicht immer leicht, wie Markus Toeberg von ToGro Windenergie OHG, die zwei der neun zurückzubauenden Anlagen betreibt, zu berichten weiß. „Die Repowering-Planungen unserer beiden Altanlagen mussten wir wegen der nordrhein-westfälischen 1.000-Meter-Regelung aufgeben. Aber zum Glück sind alle drei Partner drangeblieben, sodass wir heute von einem vollen Erfolg der Erneuerung sprechen können.“ So umfasste die ursprüngliche Planung insgesamt fünf Windenergieanlagen, von denen nun drei in die Umsetzung gehen.

Auch die spätere Betriebsführung des Windparks gestalten die drei Partner in enger Kooperation. Nach Fertigstellung ist darüber hinaus eine Beteiligung von Bürger:innen aus der Region geplant. Die Stromvermarktung übernimmt die Naturstrom AG.

„Mit dem Repowering machen wir den Windpark fit für die nächsten drei Jahrzehnte“, zeigt sich Thomas E. Banning von der Naturstrom-Gruppe optimistisch. „Die Weiternutzung bestehender Windkraftflächen ist essenziell für den weiteren Erfolg der Energiewende.“

Der Rückbau von sieben der neun Altanlagen begann im Herbst 2023. Abhängig von Witterung und Lieferkapazitäten rechnen die Partner mit einer Fertigstellung des neuen Windparks „Niese-Köterberg“ im Winter 2024/2025.

Quelle: Naturstrom | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen