Quest One startet neue Produktion von Elektrolyse-Stacks

Im Bild die Produktion von Elektrolyse-Stacks im Gigahub von Quest One.Foto: Quest One
Der Einsatz von Robotern automatisiert viele Arbeitsschritte. Dadurch reduziert sich die Herstellungszeit eines Stacks um etwa 75 Prozent.
In Hamburg ist ein Werk zur automatisierten Produktion von Elektrolyse-Stacks in Betrieb gegangen. Das Unternehmen Quest One will damit eine wichtige Rolle beim Hochlauf der künftigen Wasserstoffwirtschaft spielen.

Quest One hat in Hamburg seine neue, vom Unternehmen Gigahub genannte Fabrik zur Produktion von Elektrolyse-Stacks eröffnet. Stacks sind das technologische Herzstück eines Elektrolyseurs, der grünen Wasserstoff herstellen kann. Mit der Eröffnung des neuen Produktionsstandorts ändert das bislang als H-Tec Systems auftretende Unternehmen seinen Namen und firmiert offiziell in Quest One um. „Elektrolyseure waren bis jetzt Handarbeit. Wenn der Schritt zur automatisierten Produktion im industriellen Maßstab gelingt, sinken die Kosten und die Zeit für die Herstellung“, sagt Bundeskanzler Olaf Scholz.

Quest One nimmt an dem neuen Standort die serielle und automatisierte Fertigung von sogenannten PEM-Elektrolyse-Stacks auf. „Die Wasserstoffwirtschaft wird sich in den kommenden Jahren massiv verändern und grüner Wasserstoff wird in Mengen nachgefragt werden, die wir uns heute kaum vorstellen können. Die Elektrolyse-Industrie ist die Speerspitze dieser Zukunftsbranche“, sagt Robin von Plettenberg, CEO von Quest One. „Mit unserem Gigahub eröffnen wir hier in Hamburg einen der weltweit modernsten Standorte für die Erforschung, Entwicklung und Fertigung von Elektrolyse-Technologie in Europa.“

Automatisierte Produktion von Elektrolyse-Stacks nach Vorbild der Automobilindustrie

Im Gigahub will das Unternehmen bei voller Ausbaustufe die automatisierte Serienproduktion von PEM-Stacks mit einer potenziellen Gesamtelektrolysekapazität von über fünf Gigawatt jährlich erreichen. Stacks spalten Wasser mit Hilfe von regenerativem Strom in Sauerstoff und Wasserstoff auf. Somit spielen sie eine Schlüsselrolle für den Hochlauf der künftigen Wasserstoffwirtschaft. Aus diesem Grund forscht das Tochterunternehmen von MAN Energy Solutions in Hamburg auch an neuen Stack-Generationen.

Die hochautomatisierte Stack-Produktion erfolgt auf zwei Fertigungslinien: Titan mit Lineartransportsystem und Gerd mit Schwenkarmrobotern. Namenspaten sind zwei Monde des Planeten Saturn, der selbst zu rund 95 Prozent aus Wasserstoff besteht. Viele Arbeitsschritte, die man bisher in Handarbeit ausgeführt hat, sind nun automatisiert. Dadurch reduziert sich die Herstellungszeit eines Stacks um etwa 75 Prozent – diese lassen sich in Hamburg nun in weniger als einer Stunde fertigen. Durch die automatisierte Produktion steigert das Unternehmen die Effizienz und Präzision in der Herstellung und optimiert auch die Logistikprozesse, was zu einer gleichbleibend hohen Produktqualität und schnellen Lieferzeiten führt.

Die automatisierte Stack-Produktion ist Teil des Forschungsprojekts PEP.IN und wurde über das Wasserstoff-Leitprojekt H2Giga des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Dabei ist das Ziel die Erforschung von neuartigen Verfahren zur wettbewerbsfähigen und serienmäßigen Produktion von PEM-Elektrolyse-Stacks und -Elektrolyseuren in Deutschland, um grünen Wasserstoff bezahlbar und wettbewerbsfähig zu machen.

Fertigung und Entwicklung unter einem Dach

Der Gigahub entstand in eineinhalb Jahren Bauzeit auf einem über 26.000 Quadratmeter großen Gelände im Victoria Park, einem Gewerbegebiet im Hamburger Stadtteil Rahlstedt an der Grenze zu Schleswig-Holstein. Realisiert haben das Projekt in einem Joint Venture die Garbe Industrial Real Estate GmbH und die Jebens Gruppe. Dabei sollte Nachhaltigkeit bei der Entstehung des Gigahubs eine zentrale Rolle spielen. So sind beispielsweise die Gründächer mit einer Photovoltaik-Anlage ausgestattet. Zudem ist für 2025 eine Platin-Zertifizierung durch die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) angestrebt. Die Grundfläche des neuen Gigahubs beträgt über 12.000 Quadratmeter. Zunächst werden hier rund 200 Mitarbeitende in moderner und familienfreundlicher Umgebung in den Bereichen der Fertigung, Entwicklung, dem Testing sowie im Service arbeiten. Ferner dient der Standort als Kunden- und Trainingscenter.

Quelle: Quest One | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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