Photovoltaik: Strategien zur Lösung des Fachkräftemangels

Zwei Monteure platzieren bei Sonnenschein ein Solarmodul auf ein Schrägdachgestell.Foto: anatoliy_gleb / stock.adobe.com
Freude am Beruf zu vermitteln, ist eine Voraussetzung, um Fachkräfte gewinnen zu können.
Der Fachkräftemangel in der EE-Branche erfordert gezielte Strategien, um Nachwuchskräfte zu gewinnen. Darüber haben sich in Bremen Personalprofis beim Landesverband Erneuerbarer Energien ausgetauscht.

Welche Strategien zur Lösung des Fachkräftemangels in der Photovoltaik und anderen Branchen als sinnvoll erweisen, darüber berät der Landesverband Erneuerbare Energien (LEE) Niedersachsen und Bremen e.V. Für eine erfolgreiche Energiewende benötigt Deutschland nach Einschätzung der „Allianz für Transformation“ der Bundesregierung mindestens 300.000 zusätzliche Arbeitskräfte. Selbst bei einer ausreichenden Anzahl von Fachkräften in traditionellen Handwerksberufen würde jedoch weiterhin eine Kompetenzlücke bestehen. Auf Einladung des Grünstromerzeugers Alterric und des LEE suchten deshalb in Bremen Branchenexperten Wege aus der Fachkräftekrise.

Große Fachkräftelücke im Land Bremen

Jana Fingerhut von der Bertelsmann Stiftung zeigte anhand zweier Studien den Fachkräftemangel in Bremen, Bremerhaven und den umliegenden Kommunen auf. „Wir haben 16 Millionen Online-Stellenanzeigen der Wind- und Solarbranche untersucht“, so Fingerhut. „Im Land Bremen wurden im Jahr 2023 etwa 750 Fachkräfte im Bereich Windenergie und fast 600 Fachkräfte im Bereich Solarenergie gesucht. Am meisten gefragt waren in der Windenergie Servicemonteure, Windenergietechniker sowie Projektleiter, während im Solarbereich Fachkräfte für Sanitär-, Heizung und Klimatechnik sowie Bauelektrik stark gesucht wurden. “

„Doch selbst wenn ausreichend Fachkräfte in klassischen Handwerksberufen ausgebildet würden, bliebe eine Kompetenzlücke. Denn Klima-Jobs in den Bereichen Wind und Solar erfordern andere Kompetenzen. Das gilt zum Beispiel für Dachdecker, Fachkräfte für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik oder Bauelektriker,“ so Fingerhut abschließend.

„Offene Kommunikation und Ehrlichkeit sind die Schlüssel, um authentische Beziehungen zu unseren Kandidat:innen aufzubauen“, sagt Alterric-Recruiter John Agena. „Wir setzen dabei auch auf Corporate-Influencer:innen, die ihre Erfahrungen transparent und glaubwürdig teilen.“ Er hofft so Vertrauen zu schaffen, echtes Interesse an den Jobs zu wecken und Menschen zu erreichen, „die zu unserer Kultur und unseren Werten passen.”

LEE-Qualifizierungsexperte Gunnar Lehmschlöter ordnet die Situation wirtschaftspolitisch ein. „Der Fachkräftemangel macht auch vor der Erneuerbaren-Branche nicht halt. Wir haben es mit einem gesamtwirtschaftlichen Phänomen zu tun. Umso wichtiger ist es für die Branche, passgenaue Recruiting-Strategien zu entwickeln. Viele junge Menschen, die sich beruflich orientieren, sind noch nicht ausreichend über die attraktiven Berufsbilder der Energiewende informiert.“

Quelle: LEE NS Bremen | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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