Strombörse EEX plant neue Produkte für Strommarkt-Integration von Ökostrom

Strommarkt-Integration für erneuerbare Energien - EEXGrafik: adrian_ilie825 / stock.adobe.com
An der Strombörse werden Produkte beliebter, die Power-Purchase-Agreements aus erneuerbaren Energien absichern. Die EEX führt in Spanien daher ein neues Strommarktderivat ein.

Die European Energy Exchange (EEX) will im Februar zwei neue Arten von Stromkontrakten einführen, um die Integration erneuerbarer Energien in den Strommarkt zu erleichtern.

Stromprodukte oder Kontrakte sind vereinfacht gesagt standardisierte Packungsgrößen und Eigenschaften für den Stromhandel. Sie legen zum Beispiel das Lieferprofil und die Vorlaufzeit zwischen Handel und Lieferung fest. So müssen diese nicht immer einzeln verhandelt werden, sodass Markt und Wettbewerb möglich werden.

Für den Strommarkt in Spanien plant EEX sogenannte „Mon-Sun Peak Power Futures“. Sie sollen unabhängig vom Wochentag die Spitzenlastzeiten von 8:00 bis 20:00 Uhr MEZ abdecken. Peter Reitz, CEO der EEX, erklärt: „Die neuen ‚Mon-Sun Peak Futures‘ spiegeln die veränderten Muster an den Stromspotmärkten wider, in denen die Solarstromerzeugung zunehmend die Preisentwicklung beeinflusst.“ Das soll helfen, den Strom für die gesamte Woche abzusichern. In Bezug auf die Fälligkeiten sollen die Mon-Sun Peak Power Futures in der gesamten Bandbreite der EEX erhältlich sein, also von Tages- bis zu Jahreskontrakten. Diese Kontrakte sollen zunächst für den spanischen Markt eingeführt werden, mit der Option, sie auch auf weitere europäische Märkte auszuweiten.

Ergänzung zum Solarstrom-PPA von der Strombörse

Direkte Stromlieferverträge in Form von Power Purchase Agreements werden in vielen europäischen Ländern immer beliebter. Damit steigt auch der Bedarf zur Absicherung der Lieferungen. Daher hat die EEX bereits die Laufzeiten für die französischen und niederländischen Stromfutures auf zehn Kalenderjahre erweitert, zusätzlich zu den bestehenden Angeboten für die deutschen, spanischen und italienischen Märkte.

Langfristige Geschäfte, auch als „PPA Hedging“ bezeichnet, verzeichneten laut EEX in den spanischen, italienischen und deutschen Strommärkten ein erhebliches Wachstum und überschritten 2024 ein Handelsvolumen von 10,5 TWh.

Im griechischen Strommarkt soll es hingegen neue Möglichkeiten für den kurzfristigen Stromhandel geben. Die neuen griechischen Tages- und Wochen-Futures mit Baseload-Profil wurden entwickelt, um volatile kurzfristige Positionen abzusichern. Sie sollen das Angebot der EEX für den griechischen Markt ergänzen. Dieser habe 2024 ein erhebliches monatliches Wachstum gegenüber dem Vorjahr verzeichnet – im November sogar von +425 %.

Beide neuen Kontraktarten sollen ab dem 24. Februar 2025 zum Handel verfügbar sein.

Auch mit weiteren Produkten geht die Integration der erneuerbaren Energien in den Strommarkt der EEX voran. Seit September 2024 werden an der EEX auch Herkunftsnachweise für Ökostrom gehandelt – genauer genommen Terminkontrakte auf Garanties of Origin (GO-Futures). Mehr darüber gibt es hier auf dem Solarserver.

Quelle: EEX | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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