Photovoltaik-Forschung: Förderung erhalten, Spenden gesucht

Grüner Kochtopf mit Euroscheinen - Symbol für Förderung der Anlangen für die Photovoltaik Forschung am ISC KonstanzFoto: Tatjana Balzer / stock.adobe.com
Zum Jahresende meldet das ISC Konstanz die Zusage einer Landesförderung für neue Maschinen und Anlagen. Für das neue Forschungszentrum werden aber noch Spenden gesucht.  

Das ISC Konstanz erhält vom Umweltministerium Baden-Württemberg eine Förderung in Höhe von 8,7 Millionen Euro für seine Photovoltaik-Forschung im Projekt „Erneuerung der Solarmodul-Pilotforschungslinie am ISC Konstanz im Rahmen der aktuellen Institutserweiterung“. Zu der Institutserweiterung gehört laut Umweltministerium Baden-Württemberg auch der Kauf und Umbau einer angrenzenden Liegenschaft.

In dem Projekt will das ISC Konstanz seine Pilotproduktions- und Testanlagen zur Entwicklung von Solarzellen und -modulen ausbauen. Konkret geht es um Diffusions- und Beschichtungsgeräte, Abluftwäscher, Automatisierungslösungen und Testsystemen zur Leistungsmessung von Solarzellen und -modulen. Die geplanten Anlagen sollen die Entwicklung großflächiger, bifazialer n-Typ-Solarzellen mit hoher Effizienz und geringem Ressourcenverbrauch ermöglichen.

Mit diesen Investitionen werde das ISC Konstanz seine Rolle als international anerkannte Forschungs- und Entwicklungseinrichtung weiter stärken, heißt es in der Pressemitteilung. Die Forschungsanlagen sollen auch helfen, die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Solarindustrie zu erhalten und die Energiewende voranbringen.

Förderung „dringend notwendig“ für Photovoltaik-Standort

Die Förderung gebe dem ISC Konstanz die Möglichkeit, dringend benötigte Maschinen zu erneuern und neue Technologien voranzutreiben, erklärt Vorstand Kristian Peter. „Das stärkt nicht nur unsere Forschung, sondern auch die Innovationskraft des deutschen Maschinenbaus“, sagt er. Peter dankt dem Umweltministerium Baden-Württemberg, der Umweltministerin Thekla Walker und der Landtagsabgeordneten Abgeordneten Nese Erikli, die sich für die Förderung stark gemacht hätten.

Laut ISC Konstanz war die Förderung „dringend notwendig, um die gute Forschung am ISC Konstanz zu gewährleisten“ – und offenbar kein Selbstläufer. Besonders betont das ISC Konstanz das Engagement von Erikli, der stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der Grünen Landtagsfraktion. Sie pflege seit langem einen engen Austausch und eine gute Zusammenarbeit mit dem ISC. Gemeinsam mit der baden-württembergischen Umweltministerin Thekla Walker habe sie das Unternehmen mehrfach besucht. „Produktion folgt Forschung und Entwicklung. Eine neue Solarindustrie in Deutschland kann nur auf Basis einer neuen Generation an Solarzellen entstehen“, sagt Walker.

Erikli betont die Bedeutung der Forschung für den Wirtschaftsstandort. „Mit dieser Unterstützung nimmt das ISC eine zentrale Rolle beim Wiederaufbau einer europäischen Photovoltaik-Produktion ein“, sagt sie. Sie reduziere die Abhängigkeit von China. „Die Förderung ist in der aktuellen Krisenzeit aber auch für die Stadt Konstanz von großer Bedeutung, denn sie sichert Arbeitsplätze und die Existenz vieler Menschen in der Stadt.“

Die Forschungsförderung für Wind- und Solarenergie wurden im Jahr 2024 deutlich gekürzt. Für neue Projekte steht 30 Prozent weniger Geld zur Verfügung.

Spendenaufruf für die Photovoltaik-Forschung

ISC-Projektleiter Rudolf Harney freut sich über den „Innovationsschub“ durch die Förderung. „Für den Neubau unseres Forschungszentrums sind wir jedoch weiterhin auf Spenden angewiesen. Wir freuen uns, wenn viele Unterstützerinnen und Unterstützer dem Beispiel der Landesregierung folgen und gemeinsam mit uns die Energiewende noch weiter nach vorne bringen.“ Das ISC Konstanz ist als gemeinnütziger Verein organisiert.

Weitere Informationen über das Spendenprojekt gibt es hier.

Zuschuss auch für Perowskit-Forschung am ZSW

Das Umweltministerium Baden-Württemberg ergänzt, dass weitere gut 600.000 Euro Forschungsfertigungslinie Dünnschicht-Solarmodule auf Basis von Perowskit am Zentrum für Sonnenenergie und Wasserstoff-Forschung (ZSW) in Stuttgart fließen. Den Aufbau dieses Perowskit-Technikums haben das Umweltministerium bereits in den vergangenen Jahren mit Zuschüssen von insgesamt 6,6 Mio. Euro unterstützt. Das ZSW soll so zunächst unter Labor- und mittelfristig auch unter Produktionsbedingungen flexible und starre Dünnschicht-Solarmodule auf Perowskit-Basis herstellen können. Ziel dieses Vorhabens ist es, produktionsrelevante Verfahren zur Herstellung von Perowskit-Solarmodulen im industriellen Maßstab zu identifizieren und zu erproben. Das soll unter anderem in Form von Perowskit/Silizium-Tandemstrukturen gemeinsam mit dem ISC Konstanz geschehen.

Quelle: ISC Konstanz | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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