Pilotprojekt: Erneuerbare Wärme für große Wohngebäude in der Ukraine

Im Bild der Gebäudeblock in der Ukraine, der mit Wärme aus erneuerbaren Energien versorgt werden soll.Foto: Greenpeace Deutschland e.V.
Das Wohngebäude in der ostukrainischen Stadt Trostjanez, das mit Solarmodulen und Wärmepumpen ausgestattet werden soll.
Greenpeace unterstützt den grünen Wiederaufbau der ostukrainischen Stadt Trostjanez und finanziert ein Pilotprojekt für Wärme aus erneuerbaren Energien zur Versorgung großer Wohngebäude.

Ein großes Wohngebäude in der Stadt Trostjanez, nahe der russischen Grenze im Nordosten der Ukraine, erhält künftig durch die Unterstützung von Greenpeace Deutschland, Green Planet Energy und der Umweltstiftung Greenpeace eine Versorgung mit Wärme aus erneuerbaren Energien. Dass das Projekt Erdwärme für solche Gebäude nutzt, ist neu für die Ukraine. Nach der Renovierung versorgen zwei große Wärmepumpen und Photovoltaik-Module insgesamt 60 Wohnungen für rund 150 Menschen. Das Gebäude wurde zu Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine schwer beschädigt.

Die finanzielle Unterstützung haben durch die Kund:innen der Ökostromgenossenschaft Green Planet Energy ermöglicht. Sie können sich für einen Tarif entscheiden, der mit einem zusätzlichen Cent pro Kilowattstunde Solarprojekte wie dieses fördert. „Die Ukraine befindet sich in diesem Winter besonders im Osten des Landes in einer schweren Energiekrise. Der Förderanteil trägt zu einer sicheren und sauberen Energieversorgung der Menschen in Trostjanez bei”, sagt Nils Müller, Vorstand von Green Planet Energy.

Die Installation der Wärmetechnik für den Wohnblock erfolgt bis zum Frühjahr 2025. Eine Luft-Wasser-basierte Wärmepumpe versorgt das Gebäude mit 38 Kilowatt Leistung, eine Grundwasser-Wärmepumpe mit 80 Kilowatt. Eine Solar-PV-Anlage liefert 10 Kilowatt Spitzenleistung. Die Umsetzung des Wärmekonzeptes für die 60 Wohneinheiten kostet voraussichtlich 218.000 Euro. Die Finanzierung haben Green Planet Energy (100.000 Euro), die Umweltstiftung Greenpeace (60.000 Euro) und Greenpeace Deutschland (58.000 Euro) gemeinsam aufgebracht.

Wärme aus erneuerbaren Energien als Modell für den ökologischen Wiederaufbau in der Ukraine

Greenpeace unterstützt die Stadt Trostjanez seit Beginn des vergangenen Jahres auf ihrem Weg zu einer Modellstadt für den ökologischen Wiederaufbau und zu einer grünen Energieversorgung. Dieses Pilotprojekt soll dabei helfen, Wege und Finanzierungsmodelle zu entwickeln, um zukünftig alle 113 Wohnblöcke der Stadt und längerfristig auch die des Landes auf nachhaltige Anlagen wie Wärmepumpen und Solarenergie umzustellen. Das ist angesichts der systematischen russischen Angriffe auf die Energie-Infrastruktur von großer Bedeutung für die Menschen des Landes. „Wir verfolgen den Ansatz, dass unsere Bürgerinnen und Bürger eine bessere und lebenswerte Stadt nach ihrem Wiederaufbau vorfinden”, sagt Yuriy Bova, Bürgermeister der Stadt. „Gelder für den Wiederaufbau aus Europa müssen in die Zukunft und nicht in rückständige Technologien wie fossiles Gas investiert werden.“

Quelle: Green Planet Energy | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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