Update zum Dena-Gebäudereport 2025: Heizungstausch stockt, aber Energieberatung gefragt

Ein Balkendiagramm aus dem Update zum Dena-Gebäudereport 2025 zeigt die Entwicklungen der Zahl der Energieberatungen in Deutschland.Grafik: Update zum Dena-Gebäudereport, Quelle: Bafa
Entwicklungen der Zahl der Energieberatungen in Deutschland.
Der Photovoltaik-Ausbau bleibt stark, der klimafreundliche Heizungstausch ist rückläufig, aber Förderanträge und Energieberatung ziehen wieder an. Das Update zum Dena-Gebäudereport 2025 zeigt ein gemischtes Bild zur Energiewende im Gebäudesektor.

Die Energiewende im Gebäudesektor verläuft in unterschiedlichem Tempo: Während der Zubau gebäudenaher Photovoltaik-Anlagen mit rund 26,9 Millionen neuen Solarmodulen 2024 auf hohem Niveau blieb, haben die Bürger:innen im selben Zeitraum mit 712.500 Heizungen so wenige neu eingebaut wie seit sieben Jahren nicht mehr. Das zeigt der Update-Bericht zum Dena-Gebäudereport 2025. Zudem soll künftig neben dem Jahresbericht zwei Mal jährlich ein Update erscheinen. Kürzlich veröffentlichte Zahlen können so zeitnah in die zusammenfassende Darstellung der Daten und Grafiken des Gebäudereports einfließen. Der Zwischenbericht enthält aktuelle Daten zu Wärmeerzeugern, Energieverbrauch, CO₂-Emissionen, Baukosten und Förderzahlen – ergänzt um eine regionale Analyse zur Verbreitung von PV. Grundlage sind aktuelle Zahlen aus 2024 von Bundesämtern, Verbänden und Instituten.

„Der anhaltend starke Ausbau von PV an Gebäuden und der Boom von Balkonkraftwerken verdeutlichen, dass die Bevölkerung auf die Energiewende setzt. Jetzt ist es wichtig, dass die neue Bundesregierung auch für zentrale Maßnahmen im Gebäudesektor klare Impulse setzt“, sagt Corinna Enders, Vorsitzende der Geschäftsführung der Dena. „Die zunehmende Nachfrage nach individuellen Sanierungsfahrplänen und der Anstieg der Förderanträge im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) – insbesondere zu Wärmepumpen – zeigen ein klares Bild: Das Interesse und die Bereitschaft, auf klimafreundliche Heizungslösungen umzusteigen, sind vorhanden.“

Bayern führt bei Photovoltaik – Stadtstaaten sind Schlusslichter

Mit 10,1 Gigawatt lag der gebäudenahe PV-Zubau 2024 auf einem konstant hohen Niveau – nur leicht unter dem Rekordwert von 2023. Der regionale Schwerpunkt des Dena-Gebäudereport-Updates zeigt: Bayern liegt mit 1,28 kW installierter PV-Leistung pro Einwohnenden deutlich vorn, gefolgt von Sachsen-Anhalt (1,07) und Mecklenburg-Vorpommern (1,00). Schlusslichter sind Berlin, Hamburg und Bremen – Berlin etwa kommt nur auf 0,10 kW pro Einwohner.

Rasant wuchs der Markt für Plug-in-Anlagen – sogenannte Balkonkraftwerke: Ihre installierte Leistung hat sich 2024 gegenüber dem Vorjahr mehr als verdreifacht, von 260 auf 689 Megawatt. Eine neue regionale Auswertung zeigt dabei deutliche Unterschiede in der Verbreitung und Leistungsdichte, mit klaren Schwerpunkten in Süd- und Westdeutschland.

Laut Update zum Dena-Gebäudereport 2025 immer mehr Sanierungsfahrpläne

Der Absatz von Wärmeerzeugern ist 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 46 Prozent eingebrochen – ein deutlicher Rückgang auf 712.500 verkaufte Heizungen. Besonders stark betroffen sind Gasheizungen (–49 Prozent) und Wärmepumpen (–46 Prozent). Auch die Installationen von Biomasseanlagen, Solarthermie und Lüftungsgeräten verzeichnen teils historische Tiefstände.

Gleichzeitig zogen die Förderzahlen an: Die Anträge im Rahmen der BEG-Einzelmaßnahmen stiegen 2024 um 26 Prozent, wobei Wärmepumpen mit 76,2 Prozent den Löwenanteil ausmachten. Auch das Interesse an Energieberatung wuchs – besonders beim individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP), dessen Anträge 2024 um 31 Prozent zunahmen. Das ist ein Indiz, dass viele Eigentümerinnen und Eigentümer sich auf künftige Sanierungen vorbereiten.

Das Update zum Dena-Gebäudereport 2025 ist unter diesem Link zu finden.

Quelle: Dena | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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