Vattenfall nutzt Portfolio an Batteriespeichern von Terralayr

Animation zeigt Speicher udn PV-Anlagen auf der grünen Wiese.Foto: Val Thoermer / stock.adobe.com
Vattenfall mietet dezentrale Speicher vom Entwickler Terralayr in Deutschland. Damit will der Energieversorger volatile Erzeugung erneuerbarer Energien ausgleichen.

Der Energieversorger Vattenfall will vom Unternehmen Terralayr verschiedene Projekte für Batteriespeicher erwerben. Dafür haben beide Unternehmen einen „Multi-Asset Capacity Toll“ abgeschlossen. Dabei handelt es sich um einen Nutzungsvertrag über ein verteiltes Netzwerk von Batteriespeichern. Terralayr entwickelt, baut und bündelt die Speicheranlangen über eine Flexibilitätsplattform. Vattenfall werde anschließend einen Teil der Kapazität in Hamburg über einen langfristigen Abnahmevertrag steuern und im Energiehandel optimieren. „Tolling“ bedeutet in dem Kontext, dass Vattenfall die Kapazität von terralayr für einen Fixpreis „miete“.

Der Vertrag hat eine Laufzeit von sieben Jahren und umfasst 55 Megawatt Leistung. Diese stammen aus einem Portfolio von über hundert Megawatt, das sich über acht deutschlandweit verteilte Speicheranlagen von Terralayr erstreckt. Der Abnahmevertrag zeigt, wie sich Speicherflexibilität ohne eigene Hardwareinvestitionen effizient skalieren lasse – ein Modell mit Signalwirkung für die noch junge Batteriespeicherindustrie. Der operative Start für die Nutzung der Energiekapazität aus mehreren Anlagen ist für Ende 2025 geplant.

Anders als bei herkömmlichen Tolling-Modellen basiere die Vereinbarung nicht auf einem einzelnen physischen Speicher, sondern auf einem Vertrag über gebündelte Kapazität, dem mehrere dezentrale Großbatterien zugrunde liegen. Diese Struktur ermögliche es, auch kleinere Batteriespeicher in großvolumige Tolling-Vereinbarungen einzubinden. Für Speicherinvestoren und -betreiber bringe die Bündelung der Assets und anschließende langfristige Vermarktung stabile Umsätze und erhöhe somit die Finanzierbarkeit.

In einem Energiesystem mit schwankender Stromerzeugung aus Wind und Sonne werden flexible Speicher für eine stabile Energieversorgung immer wichtiger. Ihre Anordnung als verteiltes Netzwerk hilft dabei, auch regionale Ineffizienzen auf dem Strommarkt auszugleichen – und eröffnet neue Möglichkeiten bei der Vermarktung des Stroms.

Netz dezentraler Speicher

„Durch seinen dezentralen Charakter lässt sich das Batteriespeicher-Netzwerk von terralayr ideal in unsere automatisierten Handelsprozesse integrieren“, sagt Honey Duan, die bei Vattenfall die Vermarktung von Strom aus Großbatterien leitet. „Auf diese Weise reduzieren wir die Kosten für Ungleichgewichte in unserem Portfolio und können Flexibilität immer dann bereitstellen, wenn sie dem Strommarkt den größten Nutzen bringt.“

Die Speicherpartnerschaft bietet Vattenfall eine Reihe strategischer Vorteile. Sie ermöglicht die effizientere Integration Erneuerbarer Energien, indem sie Schwankungen aus Wind- und Solarstrom ausgleicht. Gleichzeitig trägt die gezielte Optimierung der Batterieleistung auf Strom- und Regelenergiemärkten zur Stabilisierung von Preisen und Netzen bei.

Terralayr verantwortet die Entwicklung, den Bau, die Finanzierung und den Betrieb der zugrunde liegenden physischen Speicher. Im nächsten Schritt werden die einzelnen Speicher über die proprietäre, Cloud-basierte Softwareplattform von terralayr gebündelt. Ein weiterer zentraler Vorteil liegt in der technischen Umsetzung: Vattenfall erhält Zugriff auf die Speicher über eine zentrale API. So lassen sich heterogene Systeme effizient managen und konsistente Leistungsstandards sicherstellen, während sich der Integrationsaufwand für neue Speicher deutlich reduziert.

„Mit diesem Modell ermöglichen wir direkten Zugang zu Flexibilität – „Flexibility on Demand“. Partner wie Vattenfall profitieren von der einfachen technischen Integration und Skalierbarkeit, ohne selbst in Hardware oder Betrieb investieren zu müssen. Zeitgleich verbessern die langfristig gesicherten Umsätze die Finanzierbarkeit der zugrundeliegenden physischen Speicher“, sagt Philipp Man, Mitgründer und CEO von Terralayr.

Quelle: Vattenfall | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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