Neuer Förderaufruf für Projekte zur Bürgerenergie

Gruppe von Menschen aus der Vogelperspektive demonstriert mit Pappschildern und überdimensionalen Schaumstoffhänden für Bürgerenergie, u.a. Energy Sharing.Foto: Bündnis Bürgerenergie e.V., Jörg Farys
Neue Förderung für Bürgerenergievorhaben: Bund gibt bis zu 100.000 Euro je Projekt.
Mit bis zu 100.000 Euro fördert der Bund neue Projekte der Bürgerenergie. Bürgerenergiegemeinschaften müssen sich dazu mit einem Forschungspartner zusammentun.

Neue Vorhaben zur Umsetzung von Bürgerenergie können sich im Rahmen eines Förderaufrufs um eine Finanzierung von bis zu 100.000 Euro bewerben. Darüber informiert das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IöW). Die Mittel stammen vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt. Das Vorhaben „CommunitE-Innovation – Bundesweite Bürgerenergie-Community für gemeinschaftsgetragene Energieversorgung in regionalen Innovations-Ökosystemen“ soll die bundesweite Bürgerenergie-Innovationscommunity unterstützen.

In dem Projekt können Bürgerenergiegemeinschaften gemeinsam mit einem Forschungspartner Projektskizzen einreichen. Ziel sei es, technische und soziale Innovationen in der Bürgerenergie zu etablieren. Dazu zählen die Entwicklung von Organisationsmodellen und die Erprobung zur Durchführbarkeit von Dienstleistungen. Fördersubjekte seien Ideen, die die Bürgerenergie-Community professionalisieren und neue übertragbare Geschäftsmodelle entwickeln.

Laufzeit 18 Monate

Für die Projekte mit einer Laufzeit von bis zu 18 Monaten stehen für den Praxis- und Forschungspartner zusammen bis zu 100.000 Euro zur Verfügung. Interessenten können die Projektanträge bis Ende August 2025 einreichen. Ziel sei, in zwei bis drei Förderaufrufen bis zu 20 Innovationsprojekte auszuwählen. Die Projektförderung setzen das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW), das Bündnis Bürgerenergie und die 100 Prozent Erneuerbar Stiftung um.

Wir wollen die bundesweite Bürgerenergie-Innovationscommunity stärken, indem wir zukunftsweisende Projektideen finanzieren“, so Energieexpertin Astrid Aretz vom IÖW. „In enger Anbindung an die lokale Zivilgesellschaft möchte diese Community nicht vorrangig ihren finanziellen Gewinn maximieren, sondern ökologische, wirtschaftliche und gemeinschaftsfördernde Vorteile für Kommunen und Bürger*innen erzielen.“

Bereits heute gebe es deutschlandweit über 2.500 Bürgerenergiegemeinschaften mit mehr als 500.000 Mitgliedern. „Wenn sich das Engagement professionalisiert und innovative Geschäftsmodelle entwickelt werden, die leicht übertragbar sind, können sich zukünftig noch viel mehr Menschen an der Bürgerenergie beteiligen. Dies kann die lokale Wertschöpfung stärken, die Energiewende beschleunigen und die gesellschaftliche Akzeptanz für erneuerbare Energien erhöhen“, sagt Lydia Takit vom Bündnis Bürgerenergie.

„Wir wünschen uns, dass die Vorhabenpartner unterschiedliche gesellschaftliche Gruppen vor Ort aktiv in ihre Projekte einbinden und dass es eine große thematische Bandbreite gibt“, sagt Marco Gütle von der 100 Prozent Erneuerbar Stiftung. „Dazu zählen etwa die Erzeugung erneuerbarer Energien ebenso wie das intelligente lokale Management von Netzen, Speichern, digitalen Lösungen und Flexibilitätsoptionen.“

Quelle: IöW | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

Schließen