Deutschland knackt Eine-Millionen-Marke bei Steckersolargeräten

Im Bild ein Balkonkraftwerk, über eine Million Steckersolargeräte sind in Deutschland in Betrieb.Foto: Robert Poorten / stock.adobe.com
In Deutschland sind mehr als eine Million Steckersolargeräte in Betrieb. Allein in diesem Jahr sind 135.000 neue Balkonkraftwerke hinzugekommen.

In Deutschland sind immer mehr Steckersolargeräte am Netz. Noch im Juni dürfte bei der Bundesnetzagentur (BNetzA) die Marke von einer Million registrierten Balkonkraftwerken erreicht werden. Das ergab eine aktuelle Schätzung des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW-Solar) auf Basis von BNetzA-Daten. Der Verband geht davon aus, dass Deutschland die Eine-Millionen-Marke inzwischen überschritten hat, da zahlreiche Nachmeldungen für Steckersolargeräte erfahrungsgemäß erst mit einigen Wochen Zeitverzug bei der BNetzA eingehen.

Ein Ende des Solarbooms auf Balkonien ist nicht in Sicht: Laut einer repräsentativen YouGov-Bevölkerungs-Umfrage im Auftrag des Bundesverbandes Solarwirtschaft von Ende 2024 planen in diesem Jahr acht Prozent der Befragten die Anschaffung eines Steckersolargerätes. Weitere neun Prozent können sich dies zu einem späteren Zeitpunkt vorstellen. Allein zwischen Jahresbeginn und Ende April 2025 wurden rund 135.000 neue Balkonkraftwerke in Betrieb genommen – ein Plus von 36 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Leistung der in diesem Zeitraum neu installierten Balkonkraftwerke stieg sogar um rund 75 Prozent.

Steckersolargeräte sind vor allem für Mieter:innen und Wohnungseigentümer:innen in Mehrfamilienhäusern eine sinnvolle und niederschwellige Möglichkeit, einen Teil ihres Strombedarfs kostengünstig selbst zu decken und damit ihre Stromrechnung spürbar zu entlasten. Die Investition in ein Steckersolargerät amortisiert sich in der Regel schon innerhalb weniger Jahre. Die Bundesregierung hatte in den letzten Jahren die Nutzung von Steckersolargeräten deutlich vereinfacht, unter anderem mittels einer Erlaubnispflicht durch Vermieter:innen und Wohnungseigentümer:innen.

„Nachdem Solardächer in Eigenheimsiedlungen längst Standard sind, wird der Solarboom auf Balkonien nun zunehmend auch das Bild der Innenstädte prägen. Immer breitere Bevölkerungsschichten profitieren von der solaren Energiewende“, sagt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft.

Verbraucher-Hinweise

Steckersolargeräte unterscheiden sich von klassischen Photovoltaikanlagen insbesondere dadurch, dass die Leistung der Solarmodule und die Anschlussleistung des Wechselrichters (AC-Leistung) so begrenzt ist, dass eine Gefährdung der vorhandenen Elektroinstallation und damit ihrer Betreiber:innen praktisch auszuschließen ist. Die Solarmodulleistung eines Steckersolargeräts darf maximal 2.000 Watt und die Anschlussleistung nach VDE-Normenentwurf maximal 800 Watt Wechselstromleistung betragen.

Zudem ist eine Registrierung im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur innerhalb eines Monats Pflicht. Ferner gelten nur Mini-PV-Anlagen ohne Batteriespeicher als Steckersolargeräte. Balkonkraftwerke mit Speicher muss zurzeit noch eine Elektrofachkraft installieren und man muss diese zusätzlich auch beim Netzbetreiber anmelden.

Quelle: BSW-Solar | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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