ZVEI: Deutscher Batteriemarkt in 2024 im Minus

Eine Grafik zeigt mit Angaben in Milliarden Euro, wie der deutsche Batteriemarkt sich von 2020 bis 2024 entwickelt hat.Grafik: ZVEI
Im Vergleich zum Vorjahr ist der deutsche Batteriemarkt 2004 um 16 Prozent gesunken. China bleibt bei Lithiumbatterien der größte globale Lieferant mit einem Importvolumen von 8,9 Milliarden Euro. In Europa ist Ungarn mit 2,9 Milliarden Euro der Hauptlieferant von Lithiumbatterien nach Deutschland.

Der deutsche Batteriemarkt hat laut dem Branchenverband ZVEI im Jahr 2024 ein Volumen von 20,5 Milliarden Euro erreicht. Mit einem Minus von 16 % gegenüber 2023 konnte er das starke Wachstum der vorherigen fünf Jahre nicht fortsetzen. Der Rückgang geht fast vollständig auf das Konto der Lithiumbatterien. Diese verzeichneten Einbußen in Höhe von knapp 3 Milliarden Euro. Ursache ist die zuletzt schwache Entwicklung der Elektromobilität in Deutschland, auch aufgrund der Ende 2023 ausgelaufenen E-Auto-Prämie.

„Ohne Batterien bleibt der Umstieg von fossilen Brennstoffen eine Illusion“, sagt Christian Rosenkranz, Vorsitzender des ZVEI-Fachverbands Batterien und Geschäftsführer des Batterieherstellers Clarios. „Damit Deutschland als Batteriestandort nicht weiter an Boden verliert, braucht es jetzt entschlossenes politisches Handeln. Wettbewerbsfähige Energiekosten, beschleunigte Genehmigungsverfahren, einen spürbaren Bürokratieabbau und verlässliche, zielgerichtete Förderprogramme, vor allem in der Batterieforschung.“ Die Unternehmen bräuchten ein wettbewerbsfähigeres Umfeld um mit asiatischen Anbietern mithalten zu können. Nur so ließen sich Investitionen sichern und neue Abhängigkeiten vermeiden. „Der Koalitionsvertrag enthält richtige Ansätze, von der Senkung der Stromsteuer bis hin zur Entbürokratisierung. Doch gute Signale reichen nicht aus – es muss gehandelt werden“, sagt Rosenkranz.

Vergleichsweise robust zeigte sich 2024 erneut der Markt für Bleibatterien. Dieser ging lediglich um ein Prozent auf etwas über eine Milliarde Euro zurück. Bleibatterien haben sich für die unterbrechungsfreie Stromversorgung in Krankenhäusern und Rechenzentren sowie als mobile Speicher und Niederspannungsbatterien als Starter- und Bordnetzbatterien im Auto bewährt.

Exporte und Importe auf deutschen Batteriemarkt 2024 rückläufig

Der Export von Batterien aus Deutschland ist 2024 gesunken, auf knapp 8 Milliarden Euro. Dies bedeutet ein Minus von rund 3 Prozent gegenüber 2023. Knapp zwei Drittel der Batterieexporte aus Deutschland gingen 2024 nach Europa. Circa 18 Prozent erreichten Asien und rund 16 Prozent die USA und Kanada.

Die Produktion von Lithiumbatterien ging 2024 um 7 Prozent auf 3,6 Milliarden Euro zurück. Dem standen Exporte in Höhe von 5,2 Milliarden Euro (- 9 %) und Importe in Höhe von 18,3 Milliarden Euro (- 15 %) gegenüber. Hier zeigt sich, dass Deutschland seinen Bedarf an Lithiumbatterien maßgeblich über Importe deckt. Lithiumbatterien finden aufgrund ihrer hohen Energiedichte vor allem in mobilen Geräten Anwendung, etwa in Elektrogeräten für Haus und Garten, in Smartphones sowie zur Speicherung von Solarstrom und in der Elektromobilität.

Das Importvolumen von Batterien war 2024 erstmals seit mehr als fünf Jahren rückläufig. Es lag 16 Prozent niedriger als 2023 und erreichte rund 21 Milliarden Euro (2023: 25 Milliarden Euro). Asien ist wieder Hauptlieferant, nachdem Europa die vier vorherigen Jahre in Führung lag. Mit einem Importwert von rund 18 Milliarden Euro hatten Lithiumbatterien den größten Anteil.

Nahezu alle Batterieimporte nach Deutschland stammen aus Asien (52 %) und Europa (47 %). Insbesondere aus Europa sind die Importmengen um 26 Prozent deutlich zurückgegangen, bei Asien beträgt das Minus 6 Prozent. China bleibt bei Lithiumbatterien der größte globale Lieferant mit einem Importvolumen von 8,9 Milliarden Euro. In Europa ist Ungarn mit 2,9 Milliarden Euro der Hauptlieferant von Lithiumbatterien nach Deutschland.

Viele Wirtschaftsbereiche in Deutschland sind auf sichere und leistungsfähige Batterien angewiesen. Die Bundesregierung hat neue Kaufanreize für Elektroautos angekündigt. Auch der Markt für Heim- und Großspeicher wächst. Der deutsche Batteriemarkt sollte im laufenden Geschäftsjahr laut ZVEI eine Verbesserung der Marktzahlen im Vergleich zu 2024 aufweisen.

In Deutschland sind 2024 rund 580.000 Photovoltaik-Speicher installiert worden.

Quelle: ZVEI | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

Schließen