Neues Faktenblatt zum Repowering von Photovoltaik-Anlagen

Ein Mann trägt ein PV-Modul, neues Faktenblatt „Repowering von Photovoltaik-Anlagen“.Foto: stock.adobe.com / Simon Kraus
Das Austauschen alter Photovoltaik-Module durch neue Modelle kann sich lohnen.
Das Photovoltaik-Netzwerk Baden-Württemberg hat ein Faktenblatt erstellt. Es erklärt, wann es sich lohnt, PV-Altanlagen mittels Repowering leistungsfähiger zu machen.

Immer mehr Photovoltaik-Anlagen in Baden-Württemberg sind älter als 20 Jahre. Die Solarmodule solcher Altanlagen auszutauschen, erhöht ihre Leistung und ihre Wirtschaftlichkeit. Wann sich dieses Repowering lohnt, zeigt das neue Faktenblatt „Repowering von Photovoltaik-Anlagen“, das sich an Kommunen, Gewerbe, Industrie und Privatpersonen wendet. Es klärt darüber auf, in welchen Fällen das Modernisieren von Photovoltaik-Anlagen wirtschaftlich sinnvoll ist und wie die rechtlichen Grundlagen aussehen. Das Dokument haben die KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA-BW) und das Solar Cluster Baden-Württemberg im Rahmen des Photovoltaik-Netzwerks Baden-Württemberg erstellt.

Unter Repowering versteht man den Austausch bestehender Photovoltaik-Module und weiterer Systemkomponenten einer Photovoltaik-Anlage durch neue Elemente. Das Hauptziel besteht darin, die Effizienz und Leistungsfähigkeit der PV-Anlagen zu verbessern, um die Energieausbeute zu maximieren. Sinnvoll ist das für Solaranlagen, die länger als 20 Jahre in Betrieb sind. Das neue Faktenblatt zeigt eine Fülle möglicher Szenarien samt Praxisbeispielen.

Auswahl von Szenarien aus dem Faktenblatt Repowering von Photovoltaik-Anlagen

Szenario 1: Die PV-Anlage ist aus der EEG-Förderung gefallen

Repowering lohnt sich beispielsweise bei PV-Anlagen, die nach 20 Jahren ausgefördert sind. Vergangenes Jahr fielen in Baden-Württemberg 5.873 Photovoltaik-Anlagen mit einer mittleren Leistung von 6,7 Kilowatt und damit einer Gesamtleistung von 39 Megawatt aus der Erneuerbare- Energien-Gesetz-Förderung (EEG-Förderung). Das bedeutet, dass für diese Anlagen der EEG-Vergütungsanspruch erloschen ist. Laut EEG 2023 liegt die Vergütung für Anlagen bis zehn Kilowatt Stand April 2025 bei 12,60 Cent pro Kilowattstunde bei Volleinspeisung. Bei Überschusseinspeisung sind es noch 7,94 Cent pro Kilowattstunde. Wenn man eine alte Ü20-Anlage modernisiert, ist sie mit Neuanlagen gleichgesetzt und hat erneut 20 Jahre lang Anspruch auf diese Vergütung.

Szenario 2: Das Dach wird saniert

Repowering kann sich auch lohnen, wenn ohnehin eine Dachsanierung ansteht. Wer das plant, sollte vorab einen Blick auf die bestehende Photovoltaik-Anlage werfen. Denn das Austauschen von Solarmodule kann man im Zuge der Dacharbeiten parallel durchgeführen. Das vermindert den Aufwand und die Kosten. Wichtig zu wissen: Wer sein Dach grundlegend saniert, muss mindestens 60 Prozent der für Solarenergie geeigneten Dachfläche mit Photovoltaik-Modulen ausstatten. Das regelt die Photovoltaik-Pflicht, die seit 2022 in Baden-Württemberg gilt.

Szenario 3: Vor-Ort-Stromverbrauch hat sich erhöht

Ein dritter Anwendungsfall für Repowering sind erhöhte Stromverbräuche: Im Laufe der Jahre können in Unternehmen und Kommunen, aber auch in Privathaushalten die Strombedarfe gestiegen sein. Tauscht man dann alte PV-Module durch neue aus, kann sich die Leistung im besten Fall vervierfachen. So lässt sich auch ein erhöhter Stromverbrauch mit erneuerbarem Strom decken.

Faktenblatt hilfet, die wirtschaftlichste Option zu ermitteln

Um zu ermitteln, ob Repowering die wirtschaftlichste Option ist, werden Einnahmen und Kosten gegenübergestellt. Hier unterstützen anschauliche Grafiken im Faktenblatt dabei, systematisch abzuwägen und keinen Posten zu vergessen.

Schließlich können neben der Steigerung der Wirtschaftlichkeit weitere Faktoren für eine Modernisierung der Photovoltaikanlage sprechen: Moderne Komponenten vermeiden Ausfall- und Stillstandzeiten, Reparaturmaßnahmen werden reduziert. Und: Neu eingesetzte Komponenten haben eine neue Garantie.

Das Faktenblatt „Repowering von Photovoltaik-Anlagen“ ist unter diesem Link zu finden.

Quelle: Photovoltaik-Netzwerk BW | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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