Modernisierter Solarpark bringt künftig mehr als die doppelte Leistung

Offizielle vor der Photovoltaik-Freiflächenanlage in Neustadt an der Weinstraße, die Pfalzwerke führen ein Repowering durch.Foto: Pfalzwerke AG
Lutz Rüttinger (kaufm. Geschäftsführer Stadtwerke Neustadt), Johannes Wolffram (Projektleiter Pfalzwerke), Rolf Lulei (Bereichsleiter Business Solutions Pfalzwerke), Karin Henneke Geschäftsführerin WEG), Stefan Ulrich (Bürgermeister Neustadt an der Weinstraße) und Holger Mück (techn. Geschäftsführer Stadtwerke Neustadt) mache sich vor Ort ein Bild (vlnr).
Im Jahr 2003 war das Solarkraftwerk in Neustadt an der Weinstraße die mutmaßlich größte Photovoltaik-Anlage Deutschlands. Nun wird der Solarpark modernisiert und erzielt dadurch auf gleicher Fläche mehr als die doppelte Leistung.

Die Photovoltaik-Anlage am Flugplatz Lilienthal in Neustadt, einst Vorreiter in Sachen Bürgerbeteiligung, soll fit für die Zukunft werden. Die Pfalzwerke AG, die Stadtwerke Neustadt und die Neustadter Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft (WEG) haben gemeinsam ein Zukunfts-Konzept mit Betreibermodell aufgesetzt, mit dem sie die im Jahr 2003 errichtete Solaranlage im Rahmen eines umfassenden Repowering-Projekts modernisieren wollen. Auf der Liegenschaft der Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft Neustadt bringen die Pfalzwerke und die Stadtwerke ihre Kompetenzen in einer gemeinsamen Projektgesellschaft ein und investieren in die Energieversorgung für die Region.

„Das gemeinsame Projekt zeigt, wie durch technische Modernisierung neben dem Bau neuer Anlagen auch Bestandsanlagen einen wichtigen zusätzlichen Beitrag zur Transformation des Energiesystems liefern können. Damals war die Anlage mit einer Leistung von 2 MW die größte Deutschlands – heute machen wir sie fit für die Zukunft“, sagt Holger Mück, technischer Geschäftsführer der Stadtwerke Neustadt an der Weinstraße.

Doppelte Leistung – kein zusätzlicher Flächenverbrauch

Nach Auslaufen der EEG-Förderung zum Jahresende 2024 erfolgt nun die technische Erneuerung des Solarparks. Denn neue Photovoltaik-Module, moderne Wechselrichter und eine optimierte Verkabelung sorgen künftig für eine Leistung von 4,5 Megawatt – mehr als doppelt so viel als bisher. „Der Unterbau der bestehenden Anlage bleibt erhalten. Dadurch kann Material eingespart und bestehende Infrastruktur weitergenutzt werden – ohne, dass mehr Fläche verbraucht wird“, sagt Johannes Wolffram, Projektleiter bei den Pfalzwerken.

Die technische Modernisierung soll auch ökologische Vorteile bringen. Denn beim Rückbau großvolumiger Altkomponenten entsteht Raum für Naturflächen, zum Beispiel für Insekten. Ferner bleibt di bereits praktizierte Schafbeweidung bestehen. Durch ein rotierendes Weidesystem können Pflanzen in Teilflächen nachwachsen, während das Grasen der Schafe andere Abschnitte auf natürliche Art und Weise pflegt. Somit soll ein Gleichgewicht zwischen Technikbetrieb und ökologischer Nutzung entstehen.

Bis 2026 sollen alle Maßnahmen abgeschlossen sein. Anschließend übernehmen Pfalzwerke und Stadtwerke Neustadt gemeinsam den Betrieb des modernisierten Photovoltaik-Solarparks auf der in Eigentum der Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft Neustadt befindlichen Fläche. Rolf Lulei, Bereichsleiter Business Solutions der Pfalzwerke, war bereits 2003 beim Bau beteiligt. Nun begleitet er die technische Modernisierung. „Es ist faszinierend zu sehen, wie sich die Technologie in zwei Jahrzehnten weiterentwickelt hat“, sagt Lulei.

Pfalzwerke setzen auf Repowering-Strategie

Das Repowering der Photovoltaik-Großanlage in Neustadt ist Teil einer übergeordneten Strategie der Pfalzwerke. Denn bestehende PV-Freiflächenanlagen sollen gezielt technisch erneuert und leistungsstärker gemacht werden. „Die Erneuerung bestehender Anlagen ermöglicht eine effizientere Nutzung der Flächen und eine deutliche Steigerung der Stromerzeugung“, so Projektleiter Wolffram. „Projekte wie dieses sind wichtige Bausteine unserer langfristigen Ausrichtung.“

Quelle: Pfalzwerke | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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