REC Silicon: Finanzierung nötig trotz Hanwha-Übernahme

Brocken aus Polysilizium.Foto: Björn Wylezich / stock.adobe.com
REC Silicon ist ein Produzent von solarem Silizium.
Die Übernahme von REC Silicon durch Hanwha gerät ins Stocken. Der koreanische Konzern hat angekündigt, keine Darlehen mehr zu gewähren, bevor das Angebot nicht abgeschlossen ist. Derweil sucht der Verwaltunsgrat nach externen Finanzierungslösungen, was sich schwierig gestaltet.

Der norwegische Solarsiliziumproduzent REC Silicon sieht sich trotz der geplanten Übernahme von Hanwha mit Finanzierungsherausforderungen konfrontiert. Wie REC mitteilte, sucht der Verwaltungsrat des finanziell angeschlagenen Unternehmens derzeit nach Lösungen. Hintergrund ist die Ankündigung Hanwhas, keine weiteren Darlehen zur Verfügung zu stellen. Dies gelte so lange, bis die REC Solar-Aktionäre das freiwillige Angebot zur Übernahme angenommen hätten. Die koreanische Hanwha Corporation hatte die Übernahme Ende April 2025 angekündigt. Konkret soll eine neue gegründete Gesellschaft, die norwegische Anchor AS, alle außenstehenden Aktien des Unternehmens erwerben. Dafür bietet Anchor 2,20 Norwegische Kronen (rund 0,19 Euro) je Aktie. Damit würde REC Silicon mit rund 80 Millionen Euro bewertet.

Die Hanwha-Gruppe hatte laut REC am 26. Juni 2025 öffentlich erklärt, dass sie dem Unternehmen keine weiteren Darlehen gewähren wird, solange das Angebot nicht abgeschlossen sei. Es werde auch keine Verlängerung der Angebotsfrist über den 8. Juli 2025 hinaus und keine Erhöhung des Angebotspreises geben.

Zerwürfnis zwischen Verwaltungsrat und Hanwha

Der Verwaltungsrat habe ferner Schritte unternommen, um die aktuelle finanzielle Situation des Unternehmens zu bewerten, und bestätigt, dass das Unternehmen zusätzliche Finanzmittel benötige. Im Rahmen dieses Prozesses habe er Gespräche mit einer Investmentbank geführt, um alternative Finanzierungslösungen zu prüfen. Der Verwaltungsrat sei der Ansicht, dass die bestehenden Darlehen und Finanzierungen für das Unternehmen die meisten oder alle Vermögenswerte des Unternehmens effektiv belastet haben, so dass alternative Wege für zusätzliche Finanzierungen schwierig sind.

Die Transaktionsvereinbarung zwischen Hanwha und REC schränke die Möglichkeiten des Verwaltungsrats, alternative Finanzierungs- und strategische Optionen zu verfolgen, in der gegenwärtigen Situation aber ein. Hanwha habe keine Schritte unternommen, um den Verwaltungsrat von diesen Beschränkungen zu befreien. Stattdessen sei das Unternehmen an den Verwaltungsrat herangetreten und habe sich das Recht vorbehalten, rechtliche Schritte gegen jedes einzelne Verwaltungsratsmitglied einzuleiten, weil es seinen angeblichen Pflichten nicht nachgekommen sei.

Quelle: REC Silicon | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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