Hy2Infra: Enertrag mit 130 MW Wasserstoffproduktion in Prenzlau

Sechs Männer im leichten Business-Outfit vor einem FensterFoto: Kevin Prochotta
Unterzeichnung des Kaufvertrags in Berlin: Martin Beckmann, Ulrich Heindl, Michael Drantmann, Michael Westphal (alle ENERTRAG), Ingo Thurm (PLUTA Rechtsanwalts GmbH), Silvio Sittner (Notar, Kanzlei GÖRG)
Projektentwickler Enertrag hat in Prenzlau eine Industriehalle gekauft, die Standort für die Wasserstoffproduktion mit 130 MW sein soll. Das Projekt ist Teil der von der EU im Rahmen von IPCEI geförderten Hy2Infra-Vorhaben.

Enertrag hat den Kaufvertrag für einen Projektstandort in Prenzlau unterzeichnet, der künftig eine Wasserstoffproduktion mit einer elektrischen Anschlussleistung von 130 Megawatt beherbergen soll. Mit dem Abschluss der notariellen Beurkundung sei ein zentraler Meilenstein zur Realisierung eines der größten IPCEI-geförderten Wasserstoffprojekte Deutschlands erreicht, teilte Enertrag mit.

Die Anlage sei Teil des europäischen Förderprogramms Hy2Infra und soll jährlich bis zu 12.500 Tonnen grünen Wasserstoff aus 100 % erneuerbarem Strom produzieren. Der grüne Wasserstoff werde in die FLOW-Pipeline, Bestandteil des deutschen Wasserstoff-Kernnetzes, eingespeist. Er soll damit industriellen Abnehmern unter anderem aus der Stahl-, Zement-, Glas- und Düngemittelbranche sowie der Mobilität zur Verfügung stehen. Ergänzend entstehen mehrere Trailer-Abfüllstationen zur flexiblen Versorgung.

300 Millionen Euro Invest

Der neue Produktionsstandort werde in eine bestehende Industriehalle integriert – ressourcenschonend und mit Blick auf die industrielle Nachnutzung vorhandener Infrastrukturen. Die geplante Investitionssumme von rund 300 Millionen Euro sei ein starkes Signal und ein Vertrauensbeweis für den Wirtschaftsstandort Uckermark.

Bis zu 25 neue Arbeitsplätze sollen in Prenzlau entstehen, darüber hinaus erwarte die Kommune Gewerbesteuereinnahmen im Millionenbereich. Das Unternehmen prüfe ferner die Nutzung der entstehenden Abwärme gemeinsam mit den Stadtwerken Prenzlau. Perspektivisch lasse sich diese in das städtische Fernwärmenetz einspeisen.

„Mit den Erneuerbaren Energien verbindet Prenzlau Fortschritt und Entwicklung”, sagt Bürgermeister Hendrik Sommer. Dass Enertrag den hiesigen Standort weiterentwickelt, ist ein positives Zeichen für unsere Stadt.“ Die Wasserversorgung und Entsorgung der Anlage erfolge in enger Abstimmung mit den Stadtwerken Prenzlau. Der Wasserbedarf werde vollständig aus bestehenden Kontingenten gedeckt und habe keine Auswirkungen auf die allgemeine Trinkwasserversorgung.

„Mit der Sicherung des Standorts in Prenzlau schaffen wir die Voraussetzungen für eine industrielle, grüne Wasserstoffproduktion direkt an der Quelle erneuerbarer Energie”, sagt Matthias König von Enertrag. “Das Projekt zeigt, wie kommunale Zusammenarbeit und industrielle Innovation zusammenwirken können, um den Wandel aktiv zu gestalten – ökologisch, ökonomisch und gesellschaftlich.“

Das Projekt befinde sich derzeit in der Phase der technischen Grundlagenplanung. Die Einreichung der Genehmigungsunterlagen sei im Anschluss vorgesehen.

Quelle: Enertrag | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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