Windenergie: Resilienz-Roadmap für Permanentmagneten vorgelegt

Windenergie-Anlage im Meer, die Resilienz-Roadmap soll die Abhängigkeit von China bei Permanentmagneten reduzieren.Foto: BWE / Christian Hinsch
Permanentmagnetgeneratoren machen Windenergieanlagen effizienter, kompakter und wartungsärmer. Das ist gerade im Offshore-Bereich unerlässlich.
Das BMWE und die europäische Windenergie-Industrie haben eine Resilienz-Roadmap vorgelegt. Bis zum Jahr 2030 sollen 30 Prozent der Permanentmagneten aus anderen Ländern als China stammen, um die Abhängigkeit von China zu reduzieren.

Die europäische Windindustrie hat gemeinsam mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWE) eine Resilienz-Roadmap erarbeitet. Diese soll aufzeigen, wie man den Anteil chinesischer Permanentmagneten in Windenergieanlagen zukünftig reduzieren kann. Permanentmagnetgeneratoren machen Windenergieanlagen effizienter, kompakter und wartungsärmer – gerade im Offshore-Bereich sind sie ein Schlüssel für eine zuverlässige und wirtschaftliche Stromerzeugung. Die dafür benötigten Permanentmagnete stammen derzeit fast ausschließlich aus China – das gilt auch für die seltenen Erden, aus denen man sie fertigt.

Resilienz-Roadmap für Permanentmagneten setzt konkrete Ziele

Deutschland und Europa haben eine starke Windindustrie, die das BMWE gezielt stärken und weiterentwickeln will. Dazu gehöre auch, dass zentrale Komponenten wie Permanentmagnete verlässlich verfügbar sind. Kritische Abhängigkeiten, etwa bei seltenen Erden aus einzelnen Drittstaaten, will das BMWE systematisch reduzieren. Doch der Aufbau neuer Bezugsquellen und Wertschöpfungsketten benötigt Zeit. Die heute veröffentlichte Resilienz-Roadmap hat zum Ziel, dass bis 2030 30 Prozent und bis 2035 50 Prozent der Permanentmagneten aus alternativen Bezugsquellen stammen.

Zu den Maßnahmen, mit denen BMWE die Bemühungen der Industrie zur Diversifizierung unterstützt, zählen unter anderem die Auslandsinvestitionsförderung, der Rohstofffonds, die Energieforschung, aber auch die Flankierung von Partnerschaften mit befreundeten Staaten wie Australien oder Japan. Die Forderungen zur Ausgestaltung des Net Zero Industry Act fließen in den weiteren Prozess ein.

BWE: Gesteigerten Beschaffungsaufwand bei Ausschreibungen berücksichtigen

Der Bundesverband Windenergie (BWE) hat an der Resilienz-Roadmap für Permanentmagneten mitgewirkt. Aus Sicht des BWE ist es von zentraler Bedeutung, dass Planungssicherheit sowie klare Rahmenbedingungen gewährleistet bleiben, damit die geplanten Umstellungen schrittweise erfolgen können. Die Hersteller von Windenergieanlagen können bei ausreichendem zeitlichen Vorlauf die komplexen Lieferketten umstellen und diversifizieren. Der Verband fordert zudem, dass der Bund den zunächst gesteigerten Beschaffungsaufwand für diversifizierte Lieferketten im Windenergie-Ausschreibungssystem berücksichtigt.

Der BWE begrüßt, dass das BMWE eine Auslandsinvestitionsförderung, Rohstofffonds oder Energieforschung stärker unterstützen will. Die beabsichtigte Integration der Vereinbarungen der Roadmap in den weiteren Prozess der Umsetzung des Net Zero Industry Act (NZIA) begrüßt der Verband ebenfalls.

Die neue Resilienz-Roadmap haben die Autor:innen mit Unterstützung des BMWE in einem partizipativen Prozess gemeinsam mit europäischen Windturbinenherstellern, ausgewählten Zulieferunternehmen sowie den Branchenverbänden VDMA Power Systems, BWE, BWO, der Stiftung Offshore-Windenergie und Windeurope erarbeitet.

Die Resilienz-Roadmap für Permanentmagnete ist unter diesem Link zu finden.

Quelle: BMWE, BWE | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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