BSW Solar: Solare Kühlung immer wichtiger

Eine Klimaanlage an einer Hauswand mit Photovoltaik auf dem Dach.Foto: snapshotfreddy / stock.adobe.com
Durch die Folgen des Klimawandels wird Hitzeschutz in Zukunft immer wichtiger. Dabei spielen Klimaanlagen eine wichtige Rolle. Doch sie haben einen enormen Strombedarf. Dieser lässt sich mit Photovoltaik umweltfreundlich und kostengünstig bereitstellen. Denn dann, wenn der Kühlbedarf groß ist, produziert eine Solaranlage meistens viel Strom.

Schwindel, Verwirrtheit, Erschöpfung, Hitzschlag – die gesundheitlichen Folgen von Hitzewellen machen immer Menschen zu schaffen. In den Jahren 2023 und 2024 starben nach Schätzungen des Umweltbundesamts und des Robert Koch-Instituts hierzulande jeweils rund 3.000 Einwohner an den Folgen von Hitze. Besonders gefährdet sind Senioren, Kranke und Kleinkinder. Ein probates Mittel gegen die Folgen von Hitzewellen sind Klimaanlagen. Allerdings haben diese in Deutschland einen denkbar schlechten Ruf – sie gelten als teuer, energiehungrig und umweltschädlich.

Doch trotz eines schlechten Leumunds und vergleichsweise moderaten Durchschnittstemperaturen in Mitteleuropa, zog die Nachfrage nach Klimaanlagen in den letzten Jahren deutlich an. 2021 verfügten laut repräsentativen Umfragen des Verbraucherportals Verivox nur rund drei Prozent der deutschen Haushalte über eine Klimaanlage. 2023 waren es bereits 13 Prozent und 2024 stieg der Anteil sogar auf 19 Prozent. Denn je höher die Temperaturen im Sommer steigen, desto mehr Menschen entscheiden sich für eine Klimaanlage.

Weltweiter Trend hin zu Klimaanlagen

Ein Trend der weltweit zu beobachten ist. Laut Prognosen der Internationalen Energieagentur (IEA) könnten bis 2050 weltweit bereits zwei von drei Haushalten mit Klimaanlagen ausgestattet sein. In den USA werden schon heute rund 90 Prozent aller Gebäude gekühlt. Und nicht nur die Nachfrage nach Klimatisierung von Gebäuden im Sommer steigt. Auch Industrie und Gewerbe fragen in großem Stil Kühlenergie nach, die man auch mit Solarthermie und Adsorptionskälteanlagen kostengünstig und klimaneutral aus Sonnenenergie bereitstellen kann.

Mit zunehmendem Hitzeschutz steigt unweigerlich auch der Energiebedarf für den Betrieb von Klimaanlagen. Dieser könnte sich nach IEA-Szenarien von 6.200 GWh im Jahr 2016 auf rund 23.000 GWh im Jahr 2050 nahezu vervierfachen – mit Konsequenzen nicht nur für das Klima, sondern auch die Stromnetze. Insbesondere während Hitzewellen verursacht die zunehmende Verbreitung von Klimageräten zusätzliche Lastspitzen. Eine aktuelle Untersuchung des Karlsruher Institute of Technology und Quantensprung Energy Consulting kommt zu dem Ergebnis, dass allein mobile Klimageräte die Spitzenlast im Sommer um rund 14 GW erhöhen könnten, was einer signifikanten Steigerung von 23 Prozent entspricht.

Photovoltaik und Klimaanlage passen perfekt zusammen

Den hohen Stromverbrauch von Klimaanlagen spüren die Betreiber:innen auch im Geldbeutel. Nach Berechnungen der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz und des Öko-Instituts verbrauchen Klimageräte bei 500 Betriebsstunden im Jahr zwischen 391 und 481 kWh. Wird die Klimaanlage mit Netzstrom betrieben, summieren sich die Kosten für die Kühlung eines Raums schnell auf 150 Euro im Jahr. „Wer hingegen Solarstrom vom eigenen Dach nutzt, kann die Stromkosten für die Klimaanlage um rund 65 Prozent senken“, sagt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW-Solar). „Damit der steigende Energiebedarf für Klimaanlagen und industrielle Kühlprozesse nicht dazu führt, dass mehr teurer Graustrom verbraucht wird und in Folge der CO2-Ausstoß steigt und die weltweiten Klimaschutzziele gerissen werden, muss Kälte in Zukunft zwingend aus erneuerbaren Energien erzeugt werden. Die perfekte Lösung ist die Kombination von Solar- und Klimaanlagen, denn die Sonne scheint immer dann, wenn auch der Bedarf nach Hitzeschutz am höchsten ist – an warmen, sonnigen Sommertagen.“

Quelle: BSW-Solar | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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