Flugwindkraftanlagen: Enerkite startet eigene Finanzierungsplattform

Luftaufnahme der Bodenstation EK100-10P für Flugwindkraftanlagen von Enerkite.Foto: Jan Pauls
Die Bodenstation EK100-10P soll im Jahr 2026 in den Demonstrationsbetrieb bei ersten Kunden gehen.
Enerkite hat eine Finanzierungsplattform eingerichtet und bietet im Rahmen des Crowdinvestings Beteiligungen am Unternehmen und Projektfinanzierungen an. Die neue Bodenstation EK100-10P ist nun betriebsbereit.

Das Berliner Unternehmen Enerkite, Pionier für Flugwindkraftanlagen, hat mitgeteilt, dass die neu entwickelte Bodenstation EK100-10P nun betriebsbereit ist. Nach erfolgreichen Flugtests soll die Bodenstation im Jahr 2026 in den Demonstrationsbetrieb bei ersten Kunden gehen. Parallel dazu startet Enerkite die eigene Finanzierungsplattform. Diese betreibt das Unternehmen in Kooperation mit Conda, einem Crowdinvesting-Pionier mit über zehn Jahren Markterfahrung. Die neue Plattform soll nicht nur Beteiligungen am Unternehmen ermöglichen, sondern künftig auch der Finanzierung konkreter Projekte dienen. Das ist laut Unternehmen ein weiterer Schritt in Richtung Marktreife und eine wichtige Unterstützung für die schnelle Skalierung.

„Mit der EK100-10P haben wir nicht nur unser bislang ambitioniertestes Entwicklungsziel erreicht, sondern den entscheidenden Schritt in Richtung Kommerzialisierung vollzogen“, sagt Florian Breipohl, Geschäftsführer von Enerkite. „Nun gilt es, die Finanzierung unserer nächsten Schritte zukunftssicher aufzustellen.“ Erstmals kombiniert Enerkite in der neuen Crowdfunding-Kampagne eine erfolgsabhängige Beteiligung mit einer festen jährlichen Basisverzinsung. Das Finanzierungsziel beträgt 1,5 Millionen Euro. Mit diesen Mitteln will das Unternehmen den Demonstrationsbetrieb der EK100-10P im Rahmen der Produktentwicklung bei Kunden finanzieren. Der mobile Prototyp ist für die rasche Inbetriebnahme und den temporären Einsatz optimiert und überall einsetzbar, von der Eigenstromversorgung von Industrie und Landwirtschaft bis hin zu Inselnetzen.

Enerkite sieht Flugwindkraftanlagen im Aufwind

Mit der Aufnahme der Flugwindenergie in das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) im Jahr 2024 und der Aufnahme von Flugwindkraftanlagen in den Koalitionsvertrag setzt Deutschland nach Einschätzung von Enerkite als erstes Land weltweit auf Flugwindenergie. Die Zielmärkte sind vielfältig: Industrie, Landwirtschaft, Microgrids und Ladeinfrastruktur. Der Fokus von Enerkite liegt auf der Eigenstromversorgung mittelständischer Betriebe aus dem energieintensiven produzierenden Gewerbe und der Landwirtschaft in Europa. Auch ohne intensive Vertriebstätigkeit liegen laut Unternehmen bereits über 200 qualifizierte Kaufanfragen vor. Eine erste Anlage wurde an den mittelständischen Präzisionsfertiger Seipp & Kehl verkauft. Weitere Pilotprojekte sind mit der Tegel Projekt GmbH, e.disnatur oder Volkswagen Group Charging geplant.

Das EK100-System hat Enerkite gezielt für die industrielle Serienfertigung entwickelt. Mit einem langfristigen Ziel von über 10.000 Einheiten jährlich pro Werk. Das Produktionskonzept basiert auf erprobten Standards aus der Landmaschinenfertigung, und das mit nur drei Systemvarianten und geringem Individualisierungsbedarf. Die modulare Systemarchitektur soll eine standardisierte Montage erlauben, die einen schnellen Hochlauf der Produktion von der Werkstattfertigung über erste Serien bis hin zur industriellen Linienfertigung ermöglicht.

Die Crowd als Wachstumsmotor

Seit Gründung setzt Enerkite auf die Beteiligung von Investoren aus der Crowd. Über 1.500 Menschen haben sich bislang an verschiedenen Kampagnen beteiligt. So konnten mehr als 6,5 Millionen Euro zur Unternehmensentwicklung im Rahmen der Crowdkampagnen eingesammelt werden – fast ein Drittel der insgesamt bereits eingeworbenen 19,6 Millionen Euro. 6,1 Millionen Euro stammen aus öffentlichen Mitteln aus EU, Bund und Länderprogrammen. Diese Kapitalbasis erlaubte es laut Unternehmen, die komplexe Entwicklung eines fliegenden Windkraftsystems bis zur Marktreife zu führen.

Die neue Finanzierungsplattform enerkite-invest.de soll dem Unternehmen die Möglichkeit eröffnen, künftige Kapitalbedarfe nicht nur über Beteiligungen, sondern zum Beispiel auch über Projektfinanzierungen abzubilden, insbesondere für den Aufbau neuer Kundenstandorte.

Quelle: Enerkite | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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