EWS-Marktanalyse: Leicht positiver Saisonverlauf bei PV-Zubau im Juli

Grafik: EWS / Bundesnetzagentur
PV-Zubau Juli 2024 bis 2025 (nach Monaten).
Die PV-Zubauzahlen für Juli 2025 scheinen erstmals seit Monaten auf eine leichte Belebung hinzudeuten. Dennoch bleibt das Gesamtvolumen deutlich hinter den Vergleichswerten der Vorjahre zurück. Besonders kleinere Dachanlagen bewegen sich weiter auf niedrigen Niveau. Impulse für den Markt werden frühestens im Herbst erwartet – nach dem für die Solarbranche üblichen Sommerloch; positive Zeichen dagegen bei Elektromobilität und Wärmepumpe.

Zubaustatistik vor dem Sommerloch

Eine Marktanalyse des Fachgroßhändlers EWS zeigt: Unter Einbeziehung noch zu erwartender Nachmeldungen ergibt sich für Juli mit 1.285,1 Megawatt Peak (MWp; Stand: 13.08.2025) eine leicht ansteigende Tendenz beim Zubau. Im Vergleich zum Vormonat liegt das Wachstum in allen Anlagensegmenten leicht im Plus. Gegenüber dem Vorjahr ist die Entwicklung jedoch deutlich schwächer. Besonders Freiflächenanlagen tragen mit zu den größten Zuwächsen bei, während der PV-Zubau bei den gewerblichen Dachanlagen eher verhalten bleibt.

Die urlaubsbedingte Sommerflaute entsteht durch Projektverschiebungen, sinkende Installationskapazitäten und einen verlangsamten Verwaltungsapparat. „Das Sommerloch ist mittlerweile ein fester Bestandteil des Branchenkalenders – und wir sehen es jedes Jahr wieder in den Zahlen“, erläutert EWS-Geschäftsführer Kai Lippert. „Im August wird sich die Flaute traditionell noch einmal verschärfen, bevor ab September wieder eine spürbare Erholung einsetzt.“

Auswertung des PV-Zubaus Juli 2025 – Tabelle: EWS

PV-Zubau im Distributionsbereich 40 Prozent unter Vorjahr

Die kumulierten Zahlen im privaten Anlagensegment liegen für die ersten sieben Monate 2025 deutlich unter dem Niveau der beiden Vorjahre. „Zahlreiche Installationsbetriebe melden uns eine deutlich rückläufige Nachfrage aus dem privaten Anlagensegment. Trotz guter Renditen und Investitionsanreizen bleiben die Kapazitäten im PV-Handwerk unausgelastet“, so Jan Paul Dahm, zweiter EWS-Geschäftsführer.

Der Plugin-PV-Bereich liegt im Vergleich zum Vorjahr zwar auf etwas höherem Niveau, das große Potenzial bleibt hier – laut EWS – jedoch ungenutzt. Dies soll unter anderem daran liegen, dass der Zubau häufig ohne fachliche Begleitung erfolgt, was zu Fehlentscheidungen und Qualitätsmängeln führen kann.

Private Speichersysteme dominieren den Markt

Speicher-Zubau Juli 2024 bis 2025 (nach Monaten) – Grafik: EWS

Ähnlich wie im PV-Bereich hält sich der private Speicherzubau seit dem Frühjahr stabil, wenn auch auf einem niedrigeren Niveau als im Vorjahr. Während die Zubauzahlen bei großen Gewerbe- und Industriespeichern zuletzt starken Schwankungen unterlagen, bleibt der Zubau von Speichern mit einer Kapazität zwischen 30 und 1.000 (Kilowattstunden) kWh – laut EWS – enttäuschend niedrig. Ein Grund dafür könnte sein, dass viele der auf der Intersolar vorgestellten Produktneuheiten bislang nicht flächendeckend verfügbar sind. Für den Herbst sind jedoch größere Auslieferungen und weitere Markteinführungen geplant. „Mit den neuen Speicher-Serien, wie sie einige unserer Lieferanten im Herbst auf den Markt bringen, könnten wir gerade im mittleren Leistungssegment frische Impulse sehen“, sagt Kai Lippert.

Auswertung des Speicher-Zubaus Juli 2025 – Tabelle: EWS

Solare Wärme und E-Mobilität schaffen Perspektive bei Zubau

Der Anteil neu zugelassener Elektroautos steigt an. Gleichzeitig wächst anteilig der selbsterzeugte Solarstrom, der für das Laden genutzt wird, und zwar von 23 Prozent im Jahr 2023 auf inzwischen 36 Prozent. Auch die Zahl der installierten Wärmepumpen nimmt zu und steigert so den Eigenverbrauch von Solarstrom. Die Kombination aus PV-Anlagen, Speichern, Ladeinfrastruktur und Wärmepumpen trägt zur Lastverschiebung bei und verbessert so die Netzstabilität. Für das Fachhandwerk eröffnen sich dadurch neue Geschäftsfelder, die helfen können, rückläufige Aufträge in anderen Bereichen auszugleichen, so EWS.

Zum 1. August sind die Vergütungssätze planmäßig um 1 Prozent gesunken. 

Weitere Auswertungen zur Entwicklung des Zubaus sowie Details zur Einspeisevergütung sind auf der Webseite der Bundesnetzagentur zu finden.

Zur EWS GmbH & Co. KG
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Quelle: EWS GmbH & Co. KG | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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