Wärmepumpe erstmals auf Platz 1 in Deutschland

Zukunft Altbau: Wärmepumpen sind für viele Häuser geeignet
„Die Zahlen belegen, dass die Wärmepumpe in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist und das aus gutem Grund“, sagt Frank Hettler, Leiter von Zukunft Altbau. „Wärmepumpen sind für viele Gebäudetypen geeignet und können dort zuverlässig, klimafreundlich und kostengünstig heizen – auch in Bestandsgebäuden.“
Gasheizungen verloren dagegen massiv. Mit 132.500 verkauften Geräten brach ihr Absatz um 41 Prozent ein. Noch deutlicher ist der Rückgang bei Ölheizungen, deren Absatz um 81 Prozent auf 10.500 Anlagen sank. Die neuen Zahlen des Bundesverbandes der Deutschen Heizungsindustrie zeigen, dass Hauseigentümer:innen sich immer häufiger für die Wärmepumpentechnologie entscheiden. Geeignet ist sie für viele Gebäude.
Um den effizienten Betrieb in bestehenden Häusern zu ermöglichen, reichen oft einzelne Dämmmaßnahmen oder sogar nur der Einbau einzelner, größerer Heizkörper aus. Umfangreichere Dämmmaßnahmen sind lediglich in den wenigen Gebäuden mit geringem Dämmstandard nötig. In noch unsanierten Häusern bieten Hybridlösungen aus Wärmepumpe und bestehendem Heizsystem eine wirtschaftliche Übergangslösung. Nach der erfolgten Dämmung der Gebäudehülle kann dann auf den fossilen Heizkessel verzichtet werden.
Wunsch nach Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen wächst
Der in Bewegung geratene Heizungsmarkt zeigt, dass immer mehr Menschen aus Sorge vor steigenden Energiepreisen und geopolitischen Abhängigkeiten verstärkt auf erneuerbar gespeiste Heizungstechnologien setzen. Der steigende CO₂-Preis, wachsende Netzentgelte für Gas, der geplante Rückbau von Gasnetzen und der Klimawandel verstärken den Trend zusätzlich. Auch Biomasseheizungen profitieren daher von der jüngsten Entwicklung. Ihr Absatz stieg um 42 Prozent, wenngleich die absoluten Stückzahlen mit 14.000 Anlagen deutlich niedriger liegen.
Neben ökologischen Vorteilen bringt die Wärmepumpe auch volkswirtschaftliche Pluspunkte. Im Vergleich zu einer Gasheizung sorgt jede einzelne neue Wärmepumpe dafür, dass durchschnittlich 16.000 Euro nicht in die Gasförderländer fließen, sondern zu deutschen Handwerksbetrieben, Herstellern und Stromversorgern. Die Berechnung basiert auf einem Wärmeverbrauch von 20.000 Kilowattstunden pro Jahr, angenommenen Importkosten von vier Cent pro Kilowattstunde Gas für die deutschen Energieversorger:innen und 20 Jahre Lebensdauer der Gasheizung. Basierend darauf wird bereits 2025 der jährliche Zubau an Wärmepumpen dafür sorgen, dass ein Betrag in einer Größenordnung von rund 5 Milliarden Euro nicht mehr an ausländische Gaslieferant:innen gezahlt wird, sondern in der deutschen Wirtschaft verbleibt.
Deutschland mit Nachholbedarf im europäischen Vergleich
Trotz des starken Wachstums liegt Deutschland bei der Verbreitung von Wärmepumpen europaweit mit insgesamt 54 Wärmepumpen pro 1.000 Haushalten noch im hinteren Feld. Nur in wenigen europäischen Ländern wurden bislang weniger Wärmepumpen verbaut. Besonders beliebt sind Wärmepumpen in Skandinavien, wo die Winter besonders kalt sind. Spitzenreiter ist Norwegen mit einem Bestand von 632 Wärmepumpen pro 1.000 Haushalte. Das zeigen die jüngsten Zahlen aus dem vergangenen Jahr. In Finnland liegt der Vergleichswert bei 524, in Schweden sind es 496 Wärmepumpen pro 1.000 Haushalte.
Verkaufszahlen der verschiedenen Heizungsarten
Absatzentwicklung im 1. Halbjahr 2025 laut Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH):
- Wärmepumpen: 139.500 (plus 55 Prozent)
- Gasheizungen: 132.500 (minus 41 Prozent)
- Biomasseheizungen: 14.000 (plus 42 Prozent)
- Ölheizungen: 10.500 (minus 81 Prozent)
Über Zukunft Altbau
Zukunft Altbau informiert Eigentümer:innen von Wohnhäusern und Gebäuden neutral über den Nutzen einer energetischen Sanierung und wirbt dabei für eine qualifizierte und ganzheitliche Gebäudeenergieberatung. Das vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg geförderte Informationsprogramm berät gewerkeneutral, fachübergreifend und kostenfrei. Zukunft Altbau hat seinen Sitz in Stuttgart und wird von der KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg GmbH umgesetzt.
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