Alpine Solaranlage Muttsee unterstützt Netzstabilität

Zu sehen ist eine PV-Anlage an einer Staumauer vor einem Bergpanorama.Foto: Axpo Holding AG
Die aktuell grösste alpine Solaranlage der Schweiz stellt der nationalen Netzgesellschaft Swissgrid AG ab August 2025 Regelenergie zur Verfügung. Die Anlage mit 2,2 Megawatt Leistung im Pilotprojekt PV4Balancing hilft mit, Schwankungen im Netz auszugleichen und dieses stabil zu halten.

AlpinSolar an der Muttsee-Staumauer beteiligt sich am Swissgrid Pilotprojekt PV4Balancing. Das Projekt zielt darauf ab, die Stromproduktion von Photovoltaik-Anlagen als Tertiär-Regelenergie für den stabilen Netzbetrieb zu nutzen. Sonnenstrom stellt bisher ein weitgehend ungenutztes Potenzial für Regelenergie dar.

PV-Anlagen als Teil der Lösung am Muttsee

Die Produktion von Photovoltaik-Anlagen (PV-Anlagen) ist wetterabhängig und eine Prognose anspruchsvoll. Die volatile Produktion stellt eine Herausforderung für die Netzstabilität dar: Produktion und Verbrauch müssen immer im Gleichgewicht sein. Das Projekt PV4Balancing soll zeigen, dass PV-Anlagen auch eine Lösung für Schwankungen im Netz sein können. Ist zu viel Strom im Netz, wird die Solaranlage Muttsee die Produktion auf Anweisung von Swissgrid drosseln. Da die Produktion von PV-Anlagen kleiner ist als jene von konventionellen Regelenergie-Kraftwerken, werden PV-Anlagen bei PV4Balancing gemeinsam vermarktet.

Die Teilnahme von AlpinSolar an dem Pilotprojekt zeigt das Engagement der Partner:innen des Pionierprojektes – Axpo und IWB (Industrielle Werke Basel) als Inhaber:innen sowie Denner AG als langfristige Stromabnehmer:in. Durch die enge Zusammenarbeit mit Swissgrid wird das Potenzial von Solarenergie optimal genutzt und ihre Integration in das Gesamtsystem unterstützt.

Swissgrid: Was ist Regelenergie?

Damit das Stromnetz funktioniert, müssen Produktion und Verbrauch von Strom im Gleichgewicht sein. Nur so kann die Frequenz von 50 Hertz gehalten werden. Treten Schwankungen auf, setzt die Netzgesellschaft Swissgrid Regelenergie ein. Sie ist eine Reserve, die je nach Bedarf zusätzlichen Strom ins Netz einspeist oder dem Netz Strom entnimmt.

Es wird zwischen Primär-, Sekundär- und Tertiärregelenergie unterschieden: Bei Schwankungen wird automatisch innerhalb von Sekundenbruchteilen Primärregelenergie eingesetzt, nach wenigen Sekunden Sekundärenergie. Besteht die Schwankung weiterhin, aktiviert die nationale Netzgesellschaft Swissgrid nach 15 Minuten manuell Tertiärregelenergie .

Axpo: Was bedeutet Pooling?

Sogenanntes «Pooling» ermöglicht es, viele kleinere Anlagen wie Blockheizkraftwerke, Batteriespeicher oder flexible Verbraucher zu einem virtuellen Kraftwerk zusammenzufassen. Diese gebündelte Leistung kann dann am Regelenergiemarkt angeboten und gezielt eingesetzt werden, um Schwankungen im Stromnetz auszugleichen. So können auch kleinere Anlagen einen wichtigen Beitrag zur Netzstabilität leisten und zusätzliche Erlöse erzielen.

Beim Pooling ist ein starkes Wachstum zu verzeichnen. 2017 befanden sich 41 Anlagen im Pool der Axpo Gruppe, während es 2025 bereits über 1.700 Anlagen aus 15 Technologien waren. Die Axpo Tochter CKW betreibt mit ihrem Flexpool das grösste virtuelle Kraftwerk der Schweiz. Insgesamt verfügt der Flexpool von CKW über eine Leistung von über 1.400 Megawatt – das ist mehr als die Leistung des Kernkraftwerks Leibstadt.

Über Axpo
Die Axpo Holding AG ist die grösste Schweizer Stromproduzentin. Das Unternehmen handelt mit Energie und vermarktet Solar- und Windkraft. Axpo hat mehr als 7.000 Mitarbeitende und ist in über 30 Ländern in Europa, Nordamerika und Asien aktiv.

Quelle: Axpo Holding AG | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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