Ørsted: US-Innenministerium stoppt Bau von Offshore-Windpark

Weiterer Rückschlag für Ørsted in den USA. Das Bureau of Ocean Energy Management (BOEM) des US-Innenministeriums hat das dänische Energieunternehmen angewiesen, den Bau des Offshore-Windparks Revolution Wind zu stoppen. Wie Ørsted mitteilte, ist der Park genehmigt und bereits im Bau. Konkret bestimme die Verfügung, die Arbeiten am äußeren Kontinentalshelf einzustellen. Das Vorhaben betrifft Ørsted’s Tochter Revolution Wind LLC, ein 50/50 Gemeinschaftsunternehmen mit Global Infrastructure Partner Skyborn Renewables.
Revolution Wind werde die Verordnung erfüllen und geeignete Maßnahmen ergreifen, um die Offshore-Aktivitäten zu stoppen und die Sicherheit der Mitarbeitenden und der Umwelt zu gewährleisten. Das US-Innenministerium (US-Department of the Interior) ist zuständig für Verwaltung und Schutz des gesamten bundeseigenen Landes.
Das Unternehmen hatte den Bau des Projekt nach der endgültigen Genehmigung durch die BOEM im letzten Jahr aufgenommen. Das Projekt sei mittlerweile zu 80 % abgeschlossen, alle Offshore-Fundamente seien installiert und 45 von 65 Windkraftanlagen montiert.
Stromabnahmeverträge stehen
Ørsted prüfe derzeit alle Optionen, um die Angelegenheit zügig zu klären. Dazu gehören Gespräche mit den zuständigen Genehmigungsbehörden, um notwendige Klarstellungen oder Lösungen zu finden. Das Unternehmen erwäge zudem rechtliche Schritte, mit dem Ziel, den Bau des Projekts bis zur Inbetriebnahme in der zweiten Hälfte des Jahres 2026 fortzusetzen.
Revolution Wind verfüge ferner über alle erforderlichen Genehmigungen auf Bundes- und Landesebene, einschließlich der Genehmigung des Bau- und Betriebsplans am 17. November 2023 nach mehr als neun Jahren Prüfungsverfahren. Revolution Wind hat zudem bereits 20-jährige Stromabnahmeverträge über die Lieferung von 400 MW Strom an Rhode Island und 304 MW an Connecticut abgeschlossen.
Referenz-Windpark vor New York
Als Referenz lieferte South Fork Wind, das an Revolution Wind angrenzt und dieselbe Turbinentechnologie verwendet, im ersten Halbjahr 2025 zuverlässige Energie nach New York mit einem Kapazitätsfaktor von 53 %, was den Grundlaststromquellen des Bundesstaates entspricht.
Ørsted investiert in die amerikanische Energieerzeugung, Netzmodernisierungen, Hafeninfrastruktur und eine Lieferkette, einschließlich des US-Schiffbaus und der Fertigung, die sich über mehr als 40 Bundesstaaten erstreckt. Revolution Wind beschäftigt bereits Hunderte von lokalen Gewerkschaftsmitgliedern, die sowohl Onshore- als auch Offshore-Bauaktivitäten unterstützen. Die Offshore-Windprojekte von Ørsted in den USA haben bis heute insgesamt etwa 4 Millionen Gewerkschaftsstunden aufgewendet, davon 2 Millionen bei Revolution Wind.
Ørsted bewerte derzeit die möglichen finanziellen Auswirkungen dieser Entwicklung und berücksichtigt dabei eine Reihe von Szenarien, einschließlich rechtlicher Schritte. Ørsted werde den Markt ferner zu gegebener Zeit über die möglichen Auswirkungen der Anordnung auf den am 11. August 2025 angekündigten Plan zur Durchführung einer Bezugsrechtsemission informieren.
Der überraschende Baustopp kommt knapp zwei Wochen nachdem das Unternehmen wegen des politischen Gegenwindes in den USA eine Kapitalerhöhung angekündigt hatte. Damit will der Vorstand die Kapitalbasis stärken, um Projekte aktuell mit ausreichend Eigenkapital unterlegen zu können.
Quelle: Ørsted | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH