Wasserstofftankstelle von HY.Kiel eröffnet

„Mit der heute eröffneten Tankstelle machen wir einen weiteren wichtigen Schritt für die Energiewende. Grüner Wasserstoff wird hier in Kiel direkt vor Ort produziert und genutzt. Das ist ein Gewinn für den Klimaschutz und die regionale Wertschöpfung“, sagte Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther zur Eröffnung.
Nachdem Förderanträge, Genehmigungs- und Projektierungsarbeiten im Sommer 2024 durch den Projektierungs- und EPC-Dienstleister GP JOULE HYDROGEN abgeschlossen waren, ging es ganz schnell. Die Bauarbeiten an Wasserstoffproduktionsanlage und Tankstelle wurden innerhalb kürzester Zeit fertiggestellt. Die ersten Betankungen an den 350-bar- und 700-bar-Zapfsäulen haben bereits stattgefunden. Ab sofort geht die Wasserstofftankstelle in den Testbetrieb und stellt regional produzierten grünen Wasserstoff für Busse, Lkws und Pkws bereit.
„Dass die gesamte Anlage in nur einem Jahr Bauzeit realisiert werden konnte, ist eine großartige Leistung aller Beteiligten“, sagte Daniel Günther in seiner Rede. „Mit diesem Projekt zeigen wir einmal mehr in Schleswig-Holstein, dass nachhaltige Technologien nicht Vision bleiben, sondern Realität werden.“
Feierliche Eröffnung am Radewisch
Der Ministerpräsident durchschnitt gemeinsam das Band zur feierlichen Eröffnung der Tankstelle. Dabei waren die Geschäftsführer von HY.Kiel Axel Niesing, Dr. Thorben Hänel-Muhs und André Steinau. Außerdem unterstützten Dr. Ulf Kämpfer, Oberbürgermeister der Stadt Kiel, und Sabine Mues, Kreispräsidentin des Kreises Rendsburg-Eckernförde. Genauso wie Bernd Muntowski, Präsident des Unternehmensverbands Logistik Schleswig-Holstein, Christina Cordes, Geschäftsführerin GP JOULE HYDROGEN, und Ove Petersen, CEO GP JOULE Gruppe, .
Im Anschluss fand eine Führung der Gäste über das Produktionsgelände statt. Gezeigt wurde der Tankvorgang an einem Brennstoffzellenbus und weiteren Fahrzeugen.
Dr. Claudia Elif Stutz, Staatsekretärin im Bundesministerium für Verkehr, sagte: „HY.Kiel zeigt, wie Zukunftstechnologie ganz konkret wird. Grüner Wasserstoff, direkt vor Ort produziert, macht emissionsfreie Mobilität in Kiel erlebbar. Mit unserer Bundesförderung unterstützen wir Projekte, die nicht nur Klimaschutz voranbringen, sondern auch Regionen stärken und neue Chancen für Wirtschaft und Gesellschaft eröffnen.“
HY.Kiel – Wasserstoff echt grün
HY.Kiel betreibt eine Wasserstoffproduktion und eine Tankstelle für Lkws, Busse und Pkws. Die Elektrolyse-Anlage mit zwei Megawatt Leistung wird jährlich bis zu 180 Tonnen grünen Wasserstoff produzieren können. Damit können täglich zum Beispiel 20 Lkws, fünf Busse und zehn Pkws vollgetankt werden. Das entspricht einer emissionsfreien Gesamtreichweite von bis zu 26.500 Kilometer pro Tag und damit einer Ersparnis von 2.000 Tonnen CO2 pro Jahr. Das Projekt kann später erweitert werden.
„Unser Verbundprojekt HY.Kiel ist das Ergebnis einer gemeinsamen Zukunftsvision aller beteiligten Akteure und wird in den kommenden Jahren einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung des Verkehrs in und um Kiel leisten“, sagte HY.Kiel-Geschäftsführer Dr. Thorben Hänel-Muhs. Mit der Tankstellen-Eröffnung ermöglichten sie emissionsfreie Mobilität in der Kiel-Region. Dies gelte insbesondere im Personen- und Schwerlastverkehr. Zusammen mit intelligenten Speichertechnologien setzten sie zudem mit HY.Kiel auf weitere Potenziale in der Sektorenkopplung, so Händel-Muhs weiter.
Geplant ist unter anderem zwei Brennstoffzellenbusse der Autokraft einzusetzen. Dies ist eine Tochter der DB Regio Bus Nord, im ÖPNV des Kreises Rendsburg-Eckernförde. Weitere regionale Unternehmen aus Logistik und Gewerbe haben bereits ihr Interesse am Einsatz von Fahrzeugen mit Wasserstoffantrieb bekundet.
Der in Kiel produzierte grüne Wasserstoff ist hergestellt mit Strom aus erneuerbaren Energien. Möglich ist es, den Wasserstoff in der Industrie einzusetzen oder an andere Tankstellen zu liefern.
Wasserstoff als nachhaltige Investition für alle
Die Gesellschafter:innen der HY.Kiel möchten allen Interessierten eine Investition in das Wasserstoffprojekt in Kiel ermöglichen. Mit der GP JOULE INVEST CROWD können Anleger:innen sich aktiv am Ausbau Erneuerbarer Energien beteiligen.
Projektförderung
Die Errichtung der Elektrolyse-Anlage und der Wasserstofftankstelle für das Projekt HY.Kiel wird im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP) mit insgesamt rund 5,5 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Verkehr gefördert. Fördermittel für die Errichtung der Wasserstofftankstelle werden auch im Rahmen des Deutschen Aufbau- und Resilienzplans (DARP) über die europäischen Aufbau- und Resilienzfazilitäten (ARF) im Programm NextGenerationEU bereitgestellt. Das Förderprogramm wird von der Nationalen Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NOW GmbH) koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt.
Quelle: Hy.Kiel GmbH & Co. KG | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH