Studie: gesamtwirtschaftlicher Nutzung Erneuerbarer bei 255 Mrd. Euro

Eine neue Studie beziffert den gesamtwirtschaftlichen Nutzen erneuerbarer und dezentraler Energien in Deutschland auf 255 Milliarden Euro. Die Studie hat die Unternehmensberatung Roland Berger im Auftrag von Enpal erstellt.
Wie die Beteiligten mitteilten, brauche eine gesamtkosteneffiziente Energiewende braucht drei tragende Säulen: den weiteren Ausbau erneuerbarer Energien, den bedarfsgerechten Einsatz von Backup-Kapazitäten und die proaktive Nutzung dezentraler Lösungen – dazu zählen PV- Batteriesysteme, Wärmepumpen sowie Elektromobilitätslösungen wie EVs und Wallboxen. Letztere sollten dabei als dritte, tragende Säule des deutschen Energiemixes deutlich stärker in den Fokus rücken.
Roland Berger skizziert, dass dezentrale Energielösungen bis 2045 einen wirtschaftlichen Mehrwert von 185 bis 255 Milliarden Euro für das deutsche Energiesystem erzielen können. Das entspricht einer jährlichen Wertschöpfung von bis zu 13 Milliarden Euro bis 2045. Dieser Mehrwert ergebe sich aus einer Erhöhung der Gesamtkosteneffizienz im Energiesystem, einer Steigerung der lokalen Wertschöpfung sowie durch Effekte direkt bei Verbrauchern und KMU.
Endverbraucher mit größtem Potenzial
Das größte Potenzial liege bei den Endverbrauchern. Dezentrale Energielösungen sind eine Antwort auf steigende Energiekosten für Haushalte und Unternehmen. Insgesamt könnten durch Einsparungen im Vergleich zum Netzbezug sowie durch private Investitionen von Haushalten und KMU 120 bis 160 Milliarden Euro an zusätzlicher Wertschöpfung entstehen. Für Haushalte bedeute das im Schnitt eine jährliche Ersparnis von bis zu 1.200 Euro.
Mit dezentralen Energielösungen entwickelten sich Prosumer zu sogenannten Flexumern. Sie verbrauchen und erzeugen nicht nur Strom, sondern reagieren auch flexibel auf Preissignale.
„Dezentrale Energielösungen zeigen viele Vorteile. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zu einem gesamtkosteneffizienten und weniger von fossilen Erzeugungsformen abhängigen Energiesystem. Die Studie zeigt, dass gerade im Bereich der dezentralen Energielösungen ein noch nicht ausgeschöpftes Potenzial liegt, um die Kosten der Energiewende deutlich zu reduzieren. Wir haben bereits eine führende Branche in Deutschland – wenn wir jetzt noch die richtigen Weichen stellen, können wir in den nächsten Jahren einen echten Unterschied machen,“ sagt Marc Sauthoff, Senior Partner Civil Economics, Energy & Utilities bei Roland Berger.
Zu der Initiative, die hinter dem Auftrag für die Studie steht, zählen insgesamt 20 Unternehmen. Konkret handelt es sich um 1KOMMA5°, Enpal, LichtBlick, Octopus Energy, thermondo und Volkswagen Group Charging (Elli) sowie Bosch, E3DC, enercity, energy partners, gridX, Maxx Solar, metiundo, Ostrom, polarstern, Rabot Energy, Solar Manager, sonnen, SPiNE, techem, The Mobility House Energy, Tibber und Vonovia. Die Initiative nennt sich ferner New Energy Alliance.
Quelle: New Energy Alliance | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH