Bayern soll Speicherland werden

Der Verteilnetzbetreiber Bayernwerk Netz GmbH hat erklärt, ab Oktober Anschlusszusagen für Großspeicher im Umfang von rund 800 Megawatt zu versenden. Der Fokus liege nun darauf, Bayern zum „Speicherland“ zu machen, so das Unternehmen. Bayernwerk-Chef Egon Leo Westphal fordert, dass vorrangig netzdienliche Speicher ans Netz gehen. Zuvor hatte sich Ministerpräsident Markus Söder beim bayerischen Stromnetzgipfel am 19. September 2025 für eine Beschleunigung und neue Regulation zur Bearbeitung von Speicher-Netzanfragen ausgesprochen. Wichtige Ziele sind Bürokratieabbau und schnellere Verfahren. Denn Netzbetreiber sehen derzeit eine enorm hohe Nachfrage für Großspeicher.
Wie man Netzstabilität und Rentabilität von Speicherprojekten in Einklang bringen kann, war nach Einschätzung des Stromspeicher-Herstellers Fenecon in Branchenverbänden und energiepolitischen Formaten ein zentrales Thema der letzten Monate seit der Einführung des Solarspitzengesetzes, das flexible Netzanschlussvereinbarungen ermöglicht. Fenecon begrüßt diese Rahmenbedingungen, die die Erteilung einer Vielzahl von Netzanschlusszusagen erst möglich macht. Als wirtschaftlich, systemdienlich und im Sinne der Nachhaltigkeit erachtet Fenecon Vorgaben, dass man Großspeicher vorrangig an bestehenden Netzanschlüssen baut und dass sie im Betrieb auf die Erzeugungsprofile von Sonne und Wind sowie die Verbrauchsprofile von Haushalten und Industrie Rücksicht nehmen sollen.
Fenecon begrüßt Bayerns Ziel, Speicherland zu werden
„Wir begrüßen es sehr, dass Bayernwerk Netz nunmehr eine Vielzahl von Netzanschlusszusagen erteilen wird“, sagt Fenecon-Geschäftsführer Franz-Josef Feilmeier. „Mit den Netzzusagen an den richtigen Stellen und flexiblen Netzanschlussverträgen für den Betrieb bleibt die Energiewende weiterhin dezentral – jeder kann aktiv daran teilhaben, und Energiemarkt-Speicher beschränken sich nicht auf wenige sehr große Projekte von institutionellen Investoren.” Endlich baue man Bürokratie ab und die Hemmschwellen für Betreiber sinken. Laut Feilmeier sind viele Projekte in Bayern mit den Speicherserien Fenecon Industrial L und Industrial XL beantragt und können mit den Netzanschlusszusagen jetzt in die Umsetzung gehen.
Fenecon hat in einem Webinar Ertragszahlen vorgestellt, nach denen Grünstromspeicher auch ohne zusätzlichen Netzbezug eine hohe Wirtschaftlichkeit erzielen, wenn der Vermarkter die Möglichkeiten am Energiemarkt ausschöpft. Die spätere Weiterentwicklungsmöglichkeit mit Netzbezug über die neue Abgrenzungsoption (§ 19 Abs. 3 EEG) könne an geeigneten Standorten die Erträge weiter steigern. Außerdem seien Anlagenverfügbarkeit und Round-Trip-Effizienz (RTE) entscheidende Hebel.
Quelle: Fenecon | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH