Feldheim feiert 15 Jahre Energieautarkie

Viele Menschen hinter einem Eingangschild mit Foto des Dorfes und der Aufschrift: Auf Wiedersehen im Energieautarken Ortsteil Feldheim.Foto: Energiequelle GmbH
Einweihung des energieautarken Dorfs Feldheim am 28. Oktober 2010.
Das brandenburgische Dorf Feldheim blickt auf 15 Jahre energieautarke Versorgung zurück. Seit 2010 deckt der Ort seinen gesamten Strom- und Wärmebedarf aus erneuerbaren Energien. Und ist ein Gemeinschaftsprojekt der Energiequelle GmbH, der Stadt Treuenbrietzen, der örtlichen Agrargenossenschaft und der Bürger:innen.

Eigenes Strom- und Wärmenetz aus Wind, Biogas und Holz

Kern der Stromversorgung ist ein Windpark mit derzeit 52 Windenergieanlagen. Eine einzige davon reicht aus, um Feldheim mit Strom zu versorgen; der Überschuss fließt ins öffentliche Netz. Die Wärme stammt aus einer Biogasanlage, die 2009 gemeinsam mit der Agrargenossenschaft errichtet wurde. Bei Bedarf unterstützen ein Holzhackschnitzel-Heizwerk und eine Power-to-Heat-Anlage, die grünen Strom aus dem Windpark nutzt.

Ein Batteriespeicher stabilisiert seit 2010 das Netz und gleicht kurzfristige Schwankungen aus. Über ein eigenes Strom- und Nahwärmenetz sind alle Haushalte an die lokale Energieversorgung angeschlossen. Dafür gründeten die Beteiligten die Feldheim Energie GmbH & Co. KG, ein Zusammenschluss aus Stadt, Betrieben und Energiequelle.

Kooperation als Erfolgsfaktor der Energiewende

„Die Offenheit in Feldheim sowie die Bereitschaft und das neugierige Interesse, gemeinsam etwas zu bewegen, haben die Entwicklung in Feldheim ermöglicht“, sagt Michael Raschemann, Gründer und Geschäftsführer der Energiequelle GmbH. Durch die enge Zusammenarbeit könne der Ort nachhaltig mit sauberer Energie versorgt und an den Erlösen beteiligt werden.

Auch die Bewohner:innen ziehen eine positive Bilanz. „Politisch und wirtschaftlich sind wir damals schon, ohne es richtig zu wissen, auf den richtigen Weg eingeschritten. Und heute sind wir stolz, ein Teil von Feldheim zu sein und unsere Geschichte erzählen zu können“, sagt Einwohner Siegfried Kappert.

Bürgermeister Michael Knape hebt die Bedeutung der Zusammenarbeit hervor: „Alles, was in Feldheim passiert, findet in enger Abstimmung mit allen Beteiligten statt. Feldheim ist ein echtes Gemeinschaftsprojekt.“

Bildungsarbeit stärkt Akzeptanz für Erneuerbare

Neben der technischen Umsetzung spielt Bildung in Feldheim eine zentrale Rolle. Das Neue Energien Forum (NEF) dient als Bildungs- und Erlebniszentrum und bietet Führungen, Projekttage und eine interaktive Ausstellung zu erneuerbaren Energien. 2024 erhielt das NEF die Nationale Auszeichnung „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ der Deutschen UNESCO-Kommission. Jährlich besuchen mehr als 3.000 Gäste das Zentrum, darunter Politiker:innen, Schulklassen, Studierende und Interessierte aus dem In- und Ausland.

Feldheim bleibt Zukunftslabor der Energiewende

Mit Fördermitteln von Land und EU entstand in Feldheim ein Modellprojekt, das heute internationale Beachtung findet. In den kommenden Jahren steht das Repowering des Windparks an. Außerdem sind ein Hybridpark und die Weiterentwicklung des Besucherzentrums geplant.

Feldheim zeigt seit 15 Jahren, dass Energieautarkie nicht nur möglich, sondern gelebte Realität ist, und bleibt ein Symbol für die dezentrale Energiewende in Deutschland.

Quelle: Energiequelle GmbH | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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