Enercon setzt Spezialschiff für Transport von Windturbinen-Komponenten ein

Ein Kran hebt die Stahlturmsektionen der Enercon-Windturbinen vom Schubleichter. Der Transport von Windturbinen-Komponenten auf Wasserwegen bietet Vorteile.Foto: Rhenus SE & Co. KG
Im Hafen Haren im Emsland erfolgt die Entladung der Windturbinen-Komponenten.
Der Windenergieanlagenbauer Enercon hat erstmals den Schubleichter „Rhenus Berlin I“ für den Transport von Windturbinen-Komponenten auf Binnenwasserstraßen eingesetzt. Ein Leichter ist ein antriebsloser, schwimmender Ladungsbehälter, der eine große Ladung aufnehmen kann. Im Hafen Emden hat der Logistikpartner Rhenus vergangenes Wochenende Stahlturmsektionen für Enercon-Windturbinen vom Typ E-138 EP3 und E-115 EP3 auf das 100 Meter lange […]

Der Windenergieanlagenbauer Enercon hat erstmals den Schubleichter „Rhenus Berlin I“ für den Transport von Windturbinen-Komponenten auf Binnenwasserstraßen eingesetzt. Ein Leichter ist ein antriebsloser, schwimmender Ladungsbehälter, der eine große Ladung aufnehmen kann. Im Hafen Emden hat der Logistikpartner Rhenus vergangenes Wochenende Stahlturmsektionen für Enercon-Windturbinen vom Typ E-138 EP3 und E-115 EP3 auf das 100 Meter lange Schiff verladen. Die Rhenus Berlin I transportierte die Komponenten auf dem Wasserweg in die Projektregion. Ziel war der Hafen Haren im Emsland. Von dort geht es später auf der Straße weiter bis zur Windpark-Baustelle in Emlichheim.

Schubleichter für Transport von langen Rotorblättern von Windturbinen vorgesehen

„Auf der Straße hätten wir die Turmsektionen nicht ohne größeren Aufwand in die Zielregion liefern können“, sagt Alexander Hänsel, Chartering Manager bei Enercon Logistics. „Wir sind daher froh, dass wir auf die Rhenus Berlin I zurückgreifen konnten – auch wenn der Schubleichter eigentlich für andere Zwecke konzipiert wurde.“ Das neue Spezialequipment für die Enercon-Projektlogistik ist insbesondere für den Transport von langen Rotorblättern vorgesehen. Mit einer Nutzlänge von 92 Metern können bis zu zwei Rotorblätter vom neuesten Enercon-Typ E-175 EP5 mit einer Blattlänge von bis zu 86 Metern geladen werden. „Wir werden das Schiff bei Bedarf aber auch flexibel zum Transport anderer Bauteile einsetzen, wie jetzt bei der Jungfernfahrt“, sagt Hänsel.

Das auf Enercons Anforderungen hin maßgeschneiderter Binnenschiff besteht aus einem Schubschiff und einem aus drei Teilen zusammengesetzten Leichter. Die Antriebseinheit ist extern vorgesehen. Das gekoppelte Schubschiff sorgt für die notwendige Flexibilität und ermöglicht den Transport auch durch begrenzte Schleusenkammern. Der Schubleichter soll vor allem im norddeutschen Kanalgebiet zum Einsatz kommen. Er bietet Enercon eine flexible Alternative, wenn der Komponententransport auf der Straße aufgrund von Baustellen oder anderen Hürden nicht möglich ist.

„Mit der ersten Fahrt der Rhenus Berlin 1 zeigen wir, wie leistungsfähig und nachhaltig die Wasserstraße als Transportweg für komplexe Projektlogistik sein kann. Gerade bei überdimensionalen Komponenten wie Rotorblättern bietet sie eine verlässliche Alternative zur Straße – weniger Staus, weniger Emissionen, mehr Planungssicherheit. Die erfolgreiche Umsetzung dieses Konzepts ist ein deutlicher Beweis der hohen Leistungsfähigkeit der Wasserstraßen für die Schwer- und Projektlogistik“, sagt David Schütz, Senior Project Manager der zur Rhenus Gruppe gehörenden Deutschen Binnenreederei.

Quelle: Enercon | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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