Hamburg legt Grundstein für 100 MW Elektrolyse im Hafen
Foto: HGHHDie Freie und Hansestadt Hamburg hat den Bau für die lange geplante 100 Megawatt (MW) Elektrolyse am Standort des ehemaligen Kraftwerks Moorburg aufgenommen. Projektpartner des Hamburg Green Hydrogen Hubs (HGHH) sind der Investor Luxcara und die Hamburger Energiewerke.
Das HGHH-Projekt hatte im Sommer vergangenen Jahres den Förderbescheid von Bund und Land erhalten. Seitdem wurden die wesentlichen Bauverträge geschlossen. Der Elektrolyseur wurde im September 2024 bei Siemens Energy bestellt.
Parallel setzten die Partner die Rückbauarbeiten des ehemaligen Kraftwerks Moorburg fort. Diese waren im Oktober 2023 gestartet, um Platz für den 100-MW-Elektrolyseur und die Anbindung an das Wasserstoffnetz zu schaffen. Im Sommer dieses Jahres hatte das HGHH-Projekt planmäßig ein Teil-Baufeld übernommen und mit ersten vorbereitenden Baumaßnahmen begonnen. Dabei wurde zunächst der Untergrund der insgesamt 16.000 Quadratmeter großen Fläche für den Bau des Elektrolyseur-Gebäudes vorbereitet. Dafür wurden insgesamt 906 Rüttelstopfsäulen aus Kies in den Boden eingebracht. Mittlerweile ist die Bodenplatte betoniert und die Hochbauarbeiten sind gestartet.
Kommerzieller Betrieb ab 2027
Bis Mitte kommenden Jahres soll das Gebäude für den Elektrolyseur und die Kompressoren errichtet sein. Im Anschluss werde die Lieferung der Stacks, der Herzstücke des Elektrolyseurs, erfolgen. Der Elektrolyseur nutzte die Proton Exchange Membrane (PEM)-Technologie. Dabei erfolge die Spaltung von Wasser mithilfe von Strom in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff entlang einer Membran in einer geschlossenen Zelle. Diese Technologie sei durch die flexible Fahrweise besonders gut für den Betrieb mit erneuerbaren Energien geeignet.
Der grüne Wasserstoff soll den Kunden später über das Wasserstoff-Verteilnetz HH-WIN und die ebenfalls geplante Trailer-Verladestation zur Verfügung gestellt werden. Das HGHH-Projekt plant den kommerziellen Betriebsstart für die zweite Jahreshälfte 2027. Jährlich sollen dann in Moorburg rund 10.000 Tonnen grüner Wasserstoff erzeugt werden.
„Hamburg bietet mit der Windenergie im Norden, dem Anschluss an das überregionale Wasserstoffnetz und den innovativen Industrieunternehmen beste Bedingungen für einen Hochlauf der H₂-Wirtschaft”, sagte Peter Tschentscher, Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg.
„Das Hamburg Green Hydrogen Hub ist der Beweis, dass grüner Wasserstoff heute investierbar ist”, sagte Alexandra Bernstorff, Managing Partner Luxcara. “Wenn Politik, Industrie und institutionelle Investoren verlässlich zusammenarbeiten, wird aus einem ehemaligen Kohlekraftwerk ein wettbewerbsfähiger, klimaneutraler Industriestandort für Hamburg und weit darüber hinaus.“
„Wir machen in Hamburg ernst und gehen in die Realisierungsphase”, sagte Kirsten Fust, Sprecherin der Geschäftsführung der Hamburger Energiewerke. “Damit es jedoch weitergeht, brauchen wir auf EU-Ebene bessere Rahmenbedingungen, insbesondere was die strenge Definition von grünem Strom im Delegated Act angeht.“
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