Größtes Abwärmeprojekt in NRW: Green Heat geht in Betrieb

Blick in die Landschaft aus Vogelperspektive: links Stadt, Mitte Wald mit Windrädern, rechts Raffinerie vor blauem Himmel.Foto: Steag Iqony Group
Iqony nutzt industrielle Abwärme aus Raffinerien für Fernwärme mit bis zu 50 MW Leistung und 60.000 Tonnen CO₂-Einsparung in Gelsenkirchen. Die Raffinerie und der Einspeisepunkt am Kraftwerk bilden die Basis für die Abwärmenutzung.
In Gelsenkirchen hat Iqony das Projekt „Green Heat“ gestartet und speist erstmals industrielle Abwärme aus einer Raffinerie in großem Umfang in das Fernwärmenetz ein. Die Anlage soll perspektivisch bis zu 50 Megawatt Wärme liefern und rund 30.000 Haushalte im nördlichen Ruhrgebiet versorgen.

Die Wärmewende im nördlichen Ruhrgebiet nimmt weiter Fahrt auf. In Gelsenkirchen hat die Fernwärmeanbieterin Iqony nun eine Anlage in Betrieb genommen, die industrielle Abwärme erstmals in großem Umfang für die Fernwärme nutzbar macht. 

Im Zentrum von „Green Heat“, dem größten Abwärmeprojekt Nordrhein-Westfalens, steht die Auskopplung von industrieller Abwärme aus Raffinerieanlagen der Ruhr Oel GmbH in Gelsenkirchen-Scholven. Auf diese Weise können künftig bis zu 50 Megawatt Wärmeleistung bereitgestellt und umgerechnet rund 30.000 Haushalte im nördlichen Ruhrgebiet mit Fernwärme versorgt werden. Jährlich werden so bis zu 60.000 Tonnen CO₂ eingespart.

Für die Abwärmeauskopplung wurden in dreijähriger Bauzeit acht Wärmetauscher, eine Übergabestation sowie eine umfangreiche Infrastruktur mit Stahlbau und Rohrleitungen errichtet. Die neue, knapp drei Kilometer lange überwiegend unterirdisch verlaufende Rohrtrasse verbindet die Abwärmequellen mit einem neuen Pumpenhaus auf dem Gelände des Kraftwerks Scholven. Dort wird die Wärme in das Fernwärmenetz von Iqony eingespeist. Seit wenigen Wochen läuft der 24/7-Probebetrieb mit 20 Megawatt stabil; bis 2026 soll die Gesamtleistung auf über 50 Megawatt steigen.

Versorgungssicherheit und Klimaschutz verbinden

„Green Heat zeigt, wie konsequent wir Versorgungssicherheit und Klimaschutz miteinander verbinden“, sagt Dr. Andreas Reichel, CEO und Arbeitsdirektor der Steag Iqony Group. „Wir heben einen bislang verlorenen Energieschatz und machen ihn zu einem wichtigen Treiber der Wärmewende.“

Steag Iqony zählt mit 2.186 Kilometern Netzlänge und rund 4.500 GWh Wärmeerzeugung pro Jahr zu den führenden Fernwärmeanbietern Deutschlands. Bereits heute stammt etwa die Hälfte der erzeugten Wärme aus klimaneutralen Quellen. Mit Green Heat steigt dieser Anteil weiter.

„Mit Green Heat machen wir die Fernwärme im nördlichen Ruhrgebiet sauberer und widerstandsfähiger”, sagt Nikola Feldmann, Geschäftsführerin der für das Projekt verantwortlichen Tochtergesellschaft Iqony Wärme. „Das Vorhaben war technisch anspruchsvoll, ist aber ein Gewinn für Zehntausende Haushalte“ ergänzt Geschäftsführer Christian Hillmann.

Quelle: STEAG GmbH | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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