Energieverbrauch Deutschland 2025 stagniert mit Zuwachs bei Erneuerbaren durch Solarstrom

Der Energiemix wird in einem Kreisdiagramm mit bunten Tortenstücken angezeigt.Grafik: AG Energiebilanzen
Leichte Veränderungen im Energiemix Struktur des Primärenergieverbrauchs in Deutschland 2025 (Vorjahr in Klammern). Die AG Energiebilanzen geht in von einem Rückgang des Verbrauchs um etwa 0,1 Prozent auf 10.553 PJ gegenüber dem Vorjahr aus.
Der Energieverbrauch in Deutschland wird 2025 voraussichtlich stagnieren oder leicht sinken. Nach der Jahresschätzung der AG Energiebilanzen steigt der Beitrag der erneuerbaren Energien, getragen von einem deutlichen Zuwachs bei der Solarstromerzeugung. Eine kühlere Witterung erhöhte zugleich den Energiebedarf für Raumwärme und Erdgas.

Primärenergieverbrauch Deutschland 2025 bleibt nahezu konstant

Der Primärenergieverbrauch in Deutschland wird 2025 mit hoher Wahrscheinlichkeit stagnieren oder leicht zurückgehen. Die AG Energiebilanzen rechnet mit einem Minus von rund 0,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Verbrauch läge damit bei 10.553 Petajoule (PJ) oder 360,1 Millionen Tonnen Steinkohleneinheiten (Mio. t SKE).

Umgerechnet entspricht das 2.931 Terawattstunden (TWh). Damit liegtder Wert um 26,6 Prozent unter dem Ausgangswert des Jahres 2008 für die bis 2030 zu erreichenden Energieeffizienzziele.

Die Jahresschätzung der AG Energiebilanzen gilt erfahrungsgemäß als belastbar. Nur außergewöhnliche Wetterereignisse in den letzten Wochen des Jahres könnten das Ergebnis noch deutlich verändern.

Erneuerbare Energien wachsen – Solarstrom kompensiert schwachen Wind

Der Beitrag der erneuerbaren Energien steigt 2025 insgesamt um 3,6 Prozent auf 2.170 PJ. Ihr Anteil am nationalen Energiemix wächst damit auf 20,6 Prozent, nach 19,8 Prozent im Vorjahr. Erneuerbare gewinnen somit weiter an Bedeutung im deutschen Energiesystem.

Im Wärmemarkt erhöhte sich der Einsatz erneuerbarer Energien witterungsbedingt. Die kühlere Temperatur führte zu einem höheren Bedarf an Raumwärme. Davon profitierten vor allem erneuerbare Wärmequellen.

In der Stromerzeugung legten erneuerbare Energien insgesamt um 0,9 Prozent zu. Dieses Plus geht ausschließlich auf die Photovoltaik zurück. Die Solarstromproduktion stieg um mehr als 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Wind- und Wasserkraft konnten diesen Zuwachs nicht stützen. Die Stromerzeugung aus Wind sank um mehr als 4 Prozent. Die Wasserkraft verzeichnete aufgrund ungünstiger Witterung sogar ein Minus von über 24 Prozent.

Energieverbrauch Deutschland 2025: Witterung prägt Nachfrage

Die gegenüber dem Vorjahr kühlere Witterung wirkte insgesamt verbrauchserhöhend. Besonders in den heizintensiven Monaten Februar, März und Oktober lag die Temperatur deutlich unter dem Vorjahresniveau. Das steigerte den Bedarf im raumwärmeabhängigen Teil der Energieversorgung.

Nach Berechnungen der AG Energiebilanzen hätte der Energieverbrauch ohne diesen Witterungseffekt um rund 1,2 Prozent abgenommen. Die allenfalls leicht positive konjunkturelle Entwicklung hatte dagegen nur einen geringen Einfluss auf die Entwicklung, da in energieintensiven Branchen die Produktion deutlich gedrosselt wurde.

Verbrauchssteigernd wirkten zudem gesunkene Preise für Kraftstoffe und Heizöl. Auch Erdgas wurde zeitweise günstiger. Insgesamt, so die AG Energiebilanzen, hatten 2025 die verbrauchssenkenden Faktoren einen stärkeren Einfluss auf die Entwicklung des gesamten Energieverbrauchs.

Fossile Energieträger: Erdgas legt zu, Kohle verliert weiter

Der Erdgasverbrauch stieg 2025 um 3,6 Prozent auf 2.841 PJ. Der Anteil von Erdgas am Energiemix wuchs damit auf 26,9 Prozent (Vorjahr: 26,0). Haupttreiber waren der höhere Bedarf für Raumwärme und ein verstärkter Einsatz in Gaskraftwerken.

Von Januar bis April erschwerten schwache Windverhältnisse die Stromerzeugung aus Windenergie. Das führte zu einem Mehreinsatz von Gaskraftwerken. Die Stromerzeugung aus Erdgas nahm um gut 4 Prozent zu, die Fernwärmeerzeugung um fast 8 Prozent.

Der Verbrauch von Mineralöl sank insgesamt um 2,2 Prozent auf 3.767 PJ. Rückgänge bei Rohbenzin für die chemische Industrie sowie bei Flüssiggas überwogen. Zuwächse gab es bei Otto- und Dieselkraftstoffen (je etwa 1 Prozent), Flugkraftstoff (mehr als 4 Prozent) und leichtem Heizöl (3 Prozent).

Steinkohle verlor insgesamt gut 2 Prozent und lag bei 754 PJ. Während der Einsatz in Kraftwerken um rund 10 Prozent zunahm, sank die Nachfrage aus der Eisen- und Stahlindustrie deutlich (etwa 9 Prozent). Braunkohle verzeichnete ein Minus von mehr als 6 Prozent auf 756 PJ.

CO₂-Emissionen sinken trotz höherem Heizbedarf

Die strukturellen Verschiebungen im Energiemix wirken sich auf die Emissionen aus. Nach Einschätzung der AG Energiebilanzen sinken die energiebedingten CO₂-Emissionen 2025 um gut 6 Millionen Tonnen. Das entspricht einem Rückgang von mehr als 1 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Ausschlaggebend sind der stagnierende Gesamtverbrauch und der wachsende Anteil erneuerbarer Energien. Auch der Rückgang von Kohle trägt zur Emissionsminderung bei.

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Quelle: Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen e.V. | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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