BDEW: Energieversorgung 2025 – Energiewende auf Kurs, Weichenstellung 2026

Zu sehen sind ein gelber Sicherheitshelm, Photovoltaik und Windenergieanlagen als Symbol für den BDEW-Jahresbericht Energieversorgung 2025: Erneuerbare dominieren den Strommix.Foto: www.freund-foto.de / stock.adobe.com
BDEW-Jahresbericht Energieversorgung 2025: Erneuerbare dominieren den Strommix, 2026 wird Schlüsseljahr für die Energiepolitik.
Der BDEW-Jahresbericht Energieversorgung 2025 zeigt: Erneuerbare Energien liefern erstmals den größten Anteil am deutschen Strommix. Gleichzeitig wächst der politische Handlungsdruck, zentrale Weichen für Energiepolitik und Investitionen im Jahr 2026 neu zu stellen.

Die Energiewirtschaft blickt laut BDEW auf ein erfolgreiches Jahr 2025 zurück. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen sind die CO₂-Emissionen erneut gesunken, die Gasversorgung blieb stabil und die Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien stieg weiter an.

Mit knapp 500 Milliarden Kilowattstunden lag die Bruttostromerzeugung leicht über dem Vorjahresniveau. Ein historisch windschwaches erstes Quartal wurde durch starke Sommer- und Herbstmonate sowie deutliche Zuwächse bei der Photovoltaik weitgehend ausgeglichen.

Der Anteil der Erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung erreichte 58 Prozent. Windenergie bleibt der wichtigste Energieträger, Photovoltaik liegt erstmals vor Erdgas auf Platz zwei. „Wind und Sonne sind inzwischen ganz eindeutig die Hauptstromlieferanten in Deutschland“, sagt BDEW-Hauptgeschäftsführerin Kerstin Andreae.

Energiepolitik 2026: Förderrahmen und Netzausbau neu ausrichten

Mit Blick auf 2026 sieht der BDEW entscheidende energiepolitische Weichenstellungen. Der Förder- und Investitionsrahmen für Erneuerbare Energien müsse angepasst werden, ohne den Ausbau zu bremsen. Das sei ein zentrales Signal für das Ambitionsniveau der Unternehmen.

Zugleich müsse der Ausbau besser mit dem Netzausbau verzahnt werden. Kosten- und Systemeffizienz gewännen an Bedeutung. Der Verband nennt gezielte Förderanreize, optimierte Ausschreibungen und Bürokratieabbau als zentrale Hebel. Beim Offshore-Wind-Ausbau gehe es unter anderem darum, Verschattungseffekte zu reduzieren.

BDEW fordert Kraftwerkszubau und Kapazitätsmarkt

Handlungsbedarf sieht der BDEW beim Aufbau neuer steuerbarer Kraftwerkskapazitäten. Die Bundesnetzagentur beziffert den Bedarf auf mindestens 22 Gigawatt. „Der Zubau neuer Gaskraftwerke, die später wasserstofffähig betrieben werden können, ist dringender denn je“, so Andreae.

Selbst bei Ausschreibungen Anfang 2026 würden neue Anlagen aufgrund der Bauzeiten erst Anfang der 2030er Jahre zur Verfügung stehen. Daher müssten das Kraftwerksicherheitsgesetz und ein anschließender Kapazitätsmarkt jetzt Priorität haben. Parallel brauche der Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft mehr politische Aufmerksamkeit.

Wärmemarkt und Gasnetze: Regeln für die Transformation fehlen

Auch im Wärmemarkt bleiben die Herausforderungen groß. Drei von vier Haushalten heizen weiterhin mit Gas oder Öl. Zwar liegt der Anteil der Wärmepumpen im Neubau bei 67 Prozent, doch der Umbau des Gebäudebestands bleibt eine langfristige Aufgabe.

Nach Einschätzung des BDEW braucht es dafür verlässliche, verständliche und praxistaugliche Regeln. Entscheidend sei zudem die rechtliche und wirtschaftliche Ausgestaltung der Transformation der Gasnetze, damit Haushalte, Gewerbe und Netzbetreiber:innen nicht mit unbezahlbaren Kosten belastet würden.

Energiepolitischer Ausblick 2026

Mit Blick auf die neue Bundesregierung begrüßt der BDEW erste Entlastungen wie den Zuschuss zu den Übertragungsnetzentgelten. Entscheidend seien darüber hinaus verlässliche Investitionsbedingungen, weniger Bürokratie und eine stärkere Fokussierung des Klima- und Transformationsfonds auf Zukunftsinvestitionen. „Wettbewerbsfähigkeit ist mehr als Energiepreise“, so Andreae.

Quelle: BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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