SolarContact-Index: Interesse an Photovoltaik-Kleinanlagen auch im September 2013 ungebrochen; Stromspeicher nicht so gefragt

Im September 2013 wuchs das Interesse der Endkunden an Photovoltaik-Anlagen laut SolarContact-Index im dritten Monat in Folge. Diesen Trend hätten viele Branchenkenner insbesondere wegen der Bundestagswahl und der sich daraus ergebenden Unsicherheit über die Fortführung der Einspeisevergütung so nicht erwartet, berichten Robert John Doelling und Jan Gesthuizen von der DAA Deutsche Auftragsagentur GmbH (Hamburg).

Sie führen diese Entwicklung darauf zurück, dass die Wirtschaftlichkeit des Solarstrom-Eigenverbrauchs Hausbesitzer dazu motiviere, sich über die Installation einer Photovoltaik-Anlage auf dem eigenen Dach zu informieren.

Märkte senden unterschiedliche Signale

Der SolarContact-Index, Maß für das Interesse an kleinen und mittelgroßen Photovoltaik-Anlagen bis 30 kWp Nennleistung, stieg im Vormonatsvergleich um 3,5 Prozent von 113 auf 117 Indexpunkte und nähert sich damit dem diesjährigen Höchststand im Frühjahr.
Das Interesse an Solarstrom-Speichern verharre jedoch konstant auf einem eher niedrigen Niveau. Dies und auch der aktuell zu beobachtende Rückgang im Anlagenzubau, vor allem in den höheren Leistungsklassen, lasse auf eine sich wandelnde Motivation des Interesses an Kleinanlagen schließen. „Der SolarContact-Index und auch andere Marktsignale zeigen, die beiden Marktsegmente Großanlage und Hausanlage funktionieren grundsätzlich verschieden“, erklärt Gesthuizen.

Solarstrom ist günstiger als Tarife der Stromversorger
„Während Großanlagen derzeit schweren Zeiten entgegen sehen, mausert sich der Eigenverbrauch zum Top-Verkaufsargument im häuslichen Bereich. Solarstrom ist inzwischen deutlich günstiger als alle Tarife, die Versorgungsunternehmen einem Normalbürger anbieten können“, so Gesthuizen. Dabei spielten Stromspeicher für das Eigenheim noch eine untergeordnete Rolle. Es gehe aktuell eher um die einfache und direkte Eigennutzung des Solarstroms. „Batteriespeicher sind noch relativ teuer und daher eher ein Liebhaberobjekt. Aber das waren normale PV-Module, Windräder, Handys oder Computer auch einmal."

Positivtrend deutet auf stabilen Anlagenzubau hin

Im langfristigen Trend hat die DAA beobachtet, dass eine Zunahme des Interesses an Photovoltaik-Anlagen immer auch zeitversetzt im Abstand von zwei bis drei Monaten eine Zunahme des Anlagenzubaus nach sich gezogen habe. Somit nimmt sie an, dass es zum Jahresende hin eine saisonal untypische Steigerung oder zumindest einen konstant verlaufenden Auftragsbestand für Solarteure geben könnte.
Wenn es nach einer Koalitionsbildung zu deutlichen Kürzungen oder gar einer Abschaffung des Erneuerbare-Energien-Gesetztes (EEG) komme, könnte es für deutsche Solarteure noch eine Jahresendrallye geben.

15.10.2013 | Quelle: DAA Deutsche Auftragsagentur GmbH / SolarContact | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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